tag:blogger.com,1999:blog-38955753910483420792024-03-14T06:38:04.327+01:00Stumme ErzählerRezensionen, Meinungen, Artverwandtes rund um Bücher und Literatur.Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.comBlogger104125tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-24954122377635821702014-05-03T15:23:00.002+02:002014-07-30T09:22:22.611+02:00Homers letzter Satz<div class="MsoNormal">
<a href="http://www.yaez.de/uploads/news/id2657/homer.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;"><img border="0" src="http://www.yaez.de/uploads/news/id2657/homer.jpg" height="132" width="200" /></a><br />
<blockquote>
<span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">Ein paar Sinusfunktionen feiern eine Party, als eine Kosinusfunktion vorbeikommt und fragt, ob sie mitfeiern kann. Die Sinusfunktionen beraten sich und antworten schließlich: "Klar, aber nur wenn du dich integrierst."</span></blockquote>
<br />
Wer über diesen Witz schmunzeln kann und sich fragt, was die Simpsons bitte schön mit Mathematik zu tun haben, dem sei "Homers letzter Satz" - Die Simpsons und die Mathematik von Simon Singh wärmstens ans Herz gelegt.<br />
<br />
<a name='more'></a><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
Eine Zugfahrt und damit verbunden zuviel Zeit, haben mich in ein Buchgeschäft gelockt und dort ist mir das Buch von Simon Singh aufgefallen. Nachdem ich sein Buch "Fermats letzter Satz" regelrecht verschlungen hatte, machte mich dieses Buch noch neugieriger. Die Simpsons, eine meiner Lieblingsserien, und Mathe? Das soll zusammenpassen? Oh ja und wie.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">"Was sagt die Zahl 0 zur Zahl 8?" - "Schöner Gürtel!"</span></blockquote>
<br />
Für den durchschnittlichen Fernsehzuschauer ist "Die Simpsons" und auch "Futurama" einfach nur eine amüsante Zeichentrickserie mit verschrobenen Charakteren. Doch wer hat die vielen spannenden Bezüge zur Mathematik bisher mitbekommen? Ein einfacher Homer und Bart Simpson sollen etwas mit Mathe zu tun haben? Simon Singh zeigt in diesem Buch, dass in beiden Serien mehr Mathe steckt, als der normale Fernsehzuschauer mitbekommt.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">"Welches Volumen hat eine Pizza mit der Dicke a und dem Radius z?" - "Pi * z * z * a"</span></blockquote>
<br />
Simon Singh gibt in diesem Buch einen Einblick hinter die Kulissen der Simpsons und Futurama. Er interviewte die Autoren und erfuhr, dass fast alle Autoren eine mathematisch, naturwissenschaftliche Ausbildung genossen haben und diese noch oft, wenn auch versteckt, einfließen lassen.<br />
Ein kleiner Auszug der Simpsonsautoren: David S. Cohen (B. Sc. Physik in Havard, M. Sc. Informatik in Berkley), Ken Keeler (Ph. D. Angewandte Mathematik in Havard), J. Stewart Burns (B. Sc. Mathematik in Havard, M. Sc. Mathematik in Berkley).<br />
Aus diesen Biografien heraus findet er Wege und Übergänge in die versteckte Mathematik in den Simpsons. Dazu werden einzelne Folgen kurz beschrieben und auf die Mathematik näher eingegangen. Dabei werden viele mathematische Themen auf unterschiedliche Arten und Weisen "abgegrast". Mathe kann in jedem Teil der Serie stecken, ob in einem Standbild oder in kurzen Aussagen der Charaktere handeln oder eine ganze Folge folgt einem mathematischen Muster. In einer Folge wird Homer zum Beispiel zum Genie und auf einer Tafel steht sehr kurz für den Zuschauer zu sehen neben vielen anderen Formeln tatsächlich: 3987<span style="background-color: white; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: 15px; line-height: 19px;">¹</span>² + 4365<span style="background-color: white; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: 15px; line-height: 19px;">¹</span>² = 4472<span style="background-color: white; font-family: Arial, Helvetica, sans-serif; font-size: 15px; line-height: 19px;">¹</span>².<br />
Er hätte damit bewiesen, dass der große fermatsche Satz (<img alt="a^n + b^n = c^n" class="mwe-math-fallback-png-inline tex" src="http://upload.wikimedia.org/math/f/f/8/ff84c6edc541466263055f8dc19006c8.png" style="background-color: white; border: none; color: #252525; display: inline; font-family: sans-serif; font-size: 14px; line-height: 21px; vertical-align: middle;" /> hat für positive ganze Zahlen <img alt="a,b,c,n" class="mwe-math-fallback-png-inline tex" src="http://upload.wikimedia.org/math/5/f/e/5fe2f70515fa3adeb669fe3e08fb9790.png" style="border: none; color: #252525; display: inline; font-family: sans-serif; font-size: 14px; line-height: 22.399999618530273px; margin: 0px; vertical-align: middle;" /> mit <img alt="n>2" class="mwe-math-fallback-png-inline tex" src="http://upload.wikimedia.org/math/6/7/b/67b347d189c69e57ba64952ced1cde5a.png" style="border: none; color: #252525; display: inline; font-family: sans-serif; font-size: 14px; line-height: 22.399999618530273px; margin: 0px; vertical-align: middle;" /> keine Lösung) einfach falsch ist. Zum Glück stimmt die angegebene Gleichung nicht, aber der Fehler ist so klein, dass ein normaler Taschenrechner es als wahres Ergebnis ausgibt.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">"Was ist paradox an der Analysis?" - "Man faltet, um zu glätten."</span></blockquote>
<br />
Dies ist nur ein Beispiel von zahlreichen, die im Buch geführt werden. Auch einfach wirkende Zahlen werden näher untersucht und deren Bedeutung auf fazinierende Art und Weise erklärt. Warum hat Bender aus Futurama die Registrierunummer 1729? Wofür steht die Eurlersche Zahl und wo wird sie in den Simpsons eingesetzt, was ist die Klein'sche Fläche / Flasche oder die Mersenne-Primzahlen? Diese Begriffe rufen bei vielen nur Schauer über den Rücken hervor, aber Simon Singh gelingt es wunderbar mit einfachen Mitteln, die ganze Sache spannend zu verpacken und so geschickt sehr viel Wissen zu vermitteln.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">"Was ist der Lieblingsfilm der Mathematiker?" - "Das Schweigen der Lemma."</span></blockquote>
<br />
Ich kann dieses Buch wirklich JEDEM wärmstens empfehlen, der mit der Mathematik nicht komplett auf Kriegsfuß steht. Ich habe es verschlungen und die 300 Seiten vergingen leider viel zu schnell. Dabei hat mir der gute Schreibstil der deutschen Übersetzung geholfen. Das Buch wird keinen deutschen Literaturpreis für sprachliche Vielfältigkeit bekommen, aber es liest sich flüssig und das Ziel des Buches, die Mathematik in den Simpsons zu verdeutlichen und die Begeisterung beim Leser hervorzurufen, wird mehr als erfüllt.<br />
Danke Simon, dass du mir die Augen ein Stück weit geöffnet hast und ich mich jetzt freue, wenn ich eine fröhliche Zahl entdecke.<br />
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">"Was ist das längste Lied der Welt?" - "<img alt="\aleph_0" class="mwe-math-fallback-png-inline tex" src="http://upload.wikimedia.org/math/b/e/4/be4c703ed73456618ed283b892c6715a.png" style="background-color: white; border: none; color: #252525; display: inline; font-size: 14px; line-height: 22.399999618530273px; margin: 0px; vertical-align: middle;" /> kleine Jägermeister"</span></blockquote>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/09193328862950791428noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-52308095249952121122014-04-08T20:48:00.000+02:002014-04-08T21:03:27.864+02:00Christian Seidel: Die Frau in mir - Ein Mann wagt ein Experiment<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-3nzMUD1FSec/U0REN_qHrZI/AAAAAAAAA6k/Dhm5mZw6Zl0/s1600/IMG_0619.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-3nzMUD1FSec/U0REN_qHrZI/AAAAAAAAA6k/Dhm5mZw6Zl0/s1600/IMG_0619.JPG" height="200" width="150" /></a></div>
<span style="font-family: inherit;"><span style="color: black; line-height: 1.15; text-align: justify; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Denis Scheck ist mal wieder Schuld. In seiner Gesprächsrunde “Leipziger Buchnacht” (<a href="about:invalid#zClosurez">hier kann man sie sich ansehen</a></span><span style="color: black; line-height: 1.15; text-align: justify; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">) stellt er sechs bemerkenswerte Autoren mit ihren aktuellen Veröffentlichungen vor. Dazu zählt auch Saša Stanišić, der mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2014 ausgezeichnet worden ist. Aufmerksam wurde ich auf einen anderen Autoren, der fast zwei Jahre lang einen ungewöhnlichen Selbstversuch unternommen hat: Er hüllte sich in Frauenkleider, um seine eigene weibliche Seite kennenzulernen und die Sichtweise der Frauen besser zu verstehen.</span></span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt; text-align: justify;">
<a name='more'></a><span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit; line-height: 1.15; white-space: pre-wrap;">Der Start des Experiments verläuft völlig unspektakulär. Beim Spazierengehen friert es Christian Seidel an den Beinen und er geht in ein Einkaufszentrum, um sich ein Kleidungsstück zu kaufen, was diesen Missstand beseitigt. In der finsteren Männerabteilung findet er nur unförmige Unterhosen, mit denen er schon als Kind auf Kriegsfuß stand. Als er mit der Rolltreppe in die Damenabteilung empor gehoben wird, empfangen ihn warmen Farben und beleuchtete Auslagen. Er fühlt sich auf Anhieb pudelwohl. Auch für sein Kleidungsproblem findet er in der Damenwäsche-Abteilung eine Antwort: Nylon-Strümpfe.</span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Sie sind perfekt - nicht zu dick, sodass man in geschlossenen Räumen nicht schwitzt aber trotzdem eine zweite Stoffhaut, die den frierenden Körper wärmt. Dabei liegt sie so schön geschmeidig an der Haut, sodass sie unsichtbar unter der Alltagshose getragen werden kann. Warum gibt es ein solches praktisches und gleichzeitig anmutiges Kleidungsstück nicht auch für Männer?, fragt sich der Autor.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">In dem Moment hat er Feuer gefangen. Die Frage, warum Männer sich so prinzipiell von allen weiblichen Lebens- und Kleidungsgewohnheiten, von allem Angenehmen und Stachellosen distanzieren, geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Es ist doch kein Mann auf der Welt nur hundertprozentiger Mann. Jeder trägt auch ein kleines Stück Frau in sich - so wie jede Frau auch ein kleines Stück Mann in sich trägt. Nur Frauen leben ihren inneren Mann ganz locker und unbehelligt aus. Sie tragen Hosen oder Kapuzen-Pullover als wäre es das Normalste von der Welt (es ist ja auch das Normalste von der Welt). Nur wenn ein Mann plötzlich im Rock und hochhackigen Schuhen auf die Straße treten würde, wäre es nicht mehr normal.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Von dem Moment an will es Christian Seidel genau wissen. Er kauft sich Frauenkleider und fährt in ein Spezialgeschäft, in dem künstliche Busen und Perücken für Männer verkauft werden. Er deckt sich mit Schuhen, Röcken, Blusen ein, lässt sich von einer Kosmetikerin schminken und die Nägel lackieren. Er lernt, auf hohen Absätzen zu laufen und eignet sich unbewusst mehr und mehr weibliche Verhaltensweisen an. </span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Fast alle seiner männlichen Freunde reagieren abweisend auf das Experiment. Sie halten diese Frauen-Nummer für eine perverse Phase, Midlife-Crisis oder transsexuelle Anwandlungen (die wiederum ein Problem darzustellen scheinen). Gleichzeitig gewinnt er Freundinnen dazu, mit denen er Gesprächsabende besucht und sich über Frauenthemen austauscht.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Die eigentliche Erkenntnis liegt natürlich nicht darin, dass ein Mann dazu in der Lage ist, die Hüften zu schwingen und Prosecco zu schlürfen. Vielmehr muss er erkennen, dass seine Erkundungsphase in die Weiblichkeit von anderen Frauen viel besser verstanden, ja sogar wohlwollend aufgefasst wird, während sämtliche Männer negativ darauf reagieren. Diese, so beobachtet es der Autor, sind in ihrer Geschlechterrolle verbohrt und fest verankert. Es ist ihnen ein Bedürfnis, alles Weibliche von sich zu stoßen, als wäre es ein Makel. Frauen hingegen sind offen und experimentierfreudig. Sie haben überhaupt kein Problem, sich nach außen so zu zeigen wie sie sich fühlen, während Männer sich größte Mühe dabei geben, nach außen keinerlei emotionale Regung zu zeigen. Gleichzeitig buhlen sie um die Aufmerksamkeit der Damen - stets bemüht, ihre männliche Würde dabei nicht zu verraten. Sie wirken neben Frauen wie traurige Figuren in einem Aquarium voll bunter Fische.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Trotzdem wird die Welt von Männern dominiert, die das Mannsein anscheinend als etwas Höherwertigeres ansehen. So sind es am Ende die Frauen, die sich anpassen müssen, herrisch auftreten, Rüschen und hübsche Farben gegen graue Businesskostüme eintauschen - nur damit sie von den männlichen Kollegen ernst genommen werden. Man merkt, dass diese Beobachtung den Autor wütend macht. </span></div>
<span style="font-family: inherit;"><b style="font-weight: normal;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b>
</span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Seine Beobachtungen und Erfahrungen reichen noch viel weiter. Es sind angenehme Erlebnisse aber auch beängstigende Momente, bei denen immer Männer die treibenden Kräfte spielen. Sie lesen sich ungewöhnlich und dramatisch - was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein dürfte, dass sich Christian Seidel in eine ebenso dramatische Frauenfigur verwandelt hat. Als hochgewachsener Mann mit wenig weiblichen Gesichtszügen musste sich ausgerechnet eine langhaarige hellblonde Perücke und künstliche Brüste in Doppel-D-Körbchengröße aussuchen. Dazu kleidet er sich so feminin, wie es ihm nur möglich ist, trägt die höchsten Absätze und knappe Röcke. Dass er damit wie eine echte Frau aussieht, hat weder er noch irgendjemand anderes ernsthaft angenommen. Er stellt die größtmögliche Provokationsfigur dar, die man seinen Mitmenschen darbieten kann. </span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Er sagte über sich selbst sinngemäß:</span></div>
<blockquote class="tr_bq" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Ich sehe aus wie die Karikatur meiner Traumfrau.</span></blockquote>
<span style="font-family: inherit;"><b style="font-weight: normal;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b>
</span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Während ein schmächtiger Mann mit dezentem Absatz oder Lippenstift vielleicht übersehen worden wäre, zieht Christiane jede Aufmerksamkeit auf sich - sowohl positive als auch negative. Der Autor gibt jedoch darauf Acht, seine Erfahrungen immer wieder mit denen echter Frauen abzugleichen, sodass er uns seine Storys nie als Realität der Frauenwelt unterjubelt.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Dennoch beobachte ich bei ihm eine Veränderung, die sich wie Klischee-Hopping anfühlt. Als Mann beschreibt er sich als einen erfolgreichen Manager-Typ, der viele Affären hatte und es mit der Treue noch vor wenigen Jahren nicht immer sehr genau nahm. Er war selbst der Typ Mann, über den er heute fassungslos die Hände über den Kopf zusammen schlägt. Von diesem Klischee des Homo Sapiens Testosteronus vollführt er eine komplette Kehrtwendung hin zu einem dekorativen Superweibchen, was plötzlich an keiner Modeauslage mehr vorbeikommt, ohne sich in ein-zwei Kleidungsstücke zu verlieben. Das Leben als Frau beschreibt er als viel entspannter und unverbohrter als das Leben der Männer - lässt aber außer Acht, dass er nur als Mann je gearbeitet hat. Dass das Leben süß sein kann, wenn man sich den ganzen Tag nur mit der eigenen Staffage und Philosophie beschäftigt, ist kein Privileg der holden Weiblichkeit. Er entwickelt ein etwas zu verklärtes Frauenbild, was sich in seinen Schlussfolgerungen widerspiegelt. Gegen Ende des Buches wird angedeutet, dass bei den Damen nicht alles nur problemlos und offenherzig zugeht sondern auch sie richtige Scheusale sein können. Diesen Punkt nimmt er geräuschlos in sich auf und man weiß als Leser nicht genau, was er mit ihm macht.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Schlussendlich ist es dennoch ein interessanter Bericht eines Mannes, der einfach mal etwas ausprobieren wollte und dabei ungewollt neue Wesenszüge bei seinen Mitmenschen (und bei sich selbst) aufgewirbelt hat. Über sein Urteil über Mann und Frau kann man sicher streiten aber er ist derjenige, der einen großen Schritt auf die Frauen zugegangen ist, indem er die männliche Ehre, an die sich seine Geschlechtsgenossen so verbittert klammern, mit einem entspannten Lächeln von sich abstreifte.</span></div>
<span style="font-family: inherit;"><b style="font-weight: normal;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b>
</span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Erst aus dem Buch habe ich erfahren, dass es über sein Experiment sogar eine Dokumentation gibt, die auf arte gesendet worden ist. Allerdings ist sie nachträglich in keiner der Mediatheken mehr zu sehen. Vielleicht meint es arte gut und wiederholt die Sendung. Ich würde sie mir auf jeden Fall ansehen.</span></div>
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: #1155cc; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: underline; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><a href="http://www.arte.tv/guide/de/049246-000/christian-christiane" style="text-decoration: none;">http://www.arte.tv/guide/de/049246-000/christian-christiane</a></span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></div>
<div>
<br /></div>
</div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-83214004753049542442014-04-05T22:18:00.001+02:002014-04-05T22:18:50.034+02:00C. Cécil, L. Brunschwig: Holmes: Im Schatten des Zweifels<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-WUXCwBjx9SQ/U0Bku0gyndI/AAAAAAAAA6Q/E8GduV0muno/s1600/IMG_0618.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-WUXCwBjx9SQ/U0Bku0gyndI/AAAAAAAAA6Q/E8GduV0muno/s1600/IMG_0618.JPG" height="320" width="240" /></a></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Dieses Buch ist der zweite Band einer mehrteiligen Graphic Novel, die erst Ende des Jahres 2013 begann. Wie viele Bände noch kommen werden, ist derzeit nicht bekannt.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2013/12/c-cecil-l-brunschwig-holmes-abschied.html">1. Abschied von der Baker Street</a></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: bold; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">2. Im Schatten des Zweifels</span></div>
<b id="docs-internal-guid-20aa48c3-3388-eea9-c703-6508ddb7859a" style="font-weight: normal;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: Arial; line-height: 1.15; white-space: pre-wrap;">Gegenstand der Geschichte ist und bleibt Sherlock Holmes’ Tod und die Reichenbachfälle. Der Vorgängerband endete damit, dass Dr. Watson den Vater Sherlocks kennengelernt hat, der unter mysteriösen Umständen in seinem Herrenhaus festsitzt und von einer Bekannten der Familie namens Gloria betreut wird. Sie scheint verhindern zu wollen, dass Holmes Senior mit Fremden spricht und behauptet stur, der alte Herr sein geistig nicht mehr ganz auf der Höhe. Dabei erlebte Watson zufällig selbst, dass diese Behauptung nicht stimmt. </span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">So kommt es, dass ihm in einer Art Fiebertraum Sherlock selbst begegnet und über seine Beobachtungen ausfragt. Sherlock kann mit dem Namen Gloria nichts anfangen - obwohl sie angeblich eine Freundin der Familie Holmes gewesen sein soll. Bei dem Versuch, sich an weitere Details ihrer Person zu erinnern, fällt Watson ein Gehstock ein, den Gloria bei sich trägt und der mit den Insignien Dudley P. Parks versehen ist. Bevor er erwacht, steht damit sein nächster Schritt fest: Er muss diesen Parks finden und ihn über Gloria ausfragen.</span></div>
<a name='more'></a><br />
<b style="font-weight: normal;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: Arial; line-height: 1.15; white-space: pre-wrap;">Obwohl dieser Abriss nach dem verheißungsvollen Auftakt einer spannenden Episode klingt, schreitet die Handlung nach diesem Punkt nur unwesentlich fort. Mithilfe des ehemaligen Straßenjungen Wiggins, einem cleveren Burschen, der Sherlock Holmes ein neues Leben als zivilisierter Mensch verdankt, kann Dr, Dudley Parks ausfindig gemacht werden. Währenddessen bringt Dr. Watson bei seinen Reisen und Gesprächen weitere Details aus Sherlocks Vergangenheit ans Tageslicht. Er beginnt zu verzweifeln, wie viele Geheimnisse dieser brillante Detektiv in seinem Leben noch angehäuft hatte. Und er beginnt daran zu zweifeln, ob er mit seinen beschränkten kombinatorischen Fähigkeiten (so hätte es Sherlock formuliert) überhaupt dazu in der Lage sein würde, dem Rätsel der Reichenbachfälle auf die Spur zu kommen. </span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Was die Wahl des Titels der Graphic Novel anbelangt, wird von den beiden Autoren Klarheit geschaffen. Dies bleibt jedoch der einzige Punkt, in dem eine Frage beantwortet wird. Während der Geschichte werden selbige immer nur aufgeworfen und ihre Lösung auf eine ferne Zukunft verlegt. Es treten Personen auf, die im Schatten bleiben aber gerade so klar zu erkennen, dass man ihre Bedeutsamkeit erkennt. Lebensabschnitte aus Sherlocks Vergangenheit werden offengelegt und man fragt sich “Warum hat er das gemacht?”. Sein Kindermädchen wird niedergeschossen just in dem Moment, als Watson und seine Frau zu ihr gelangen. Diese neuen Fragen gesellen sich zu den Fragen, die aus dem ersten Teil noch offen stehen. Sobald der nächste Teil der Graphic Novel erscheint, werde ich beide Vorgänger noch einmal lesen müssen, um den Überblick zu behalten über all die Figuren und Fragen, die unbeantwortet brach liegen.</span></div>
<b style="font-weight: normal;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Das letzte Viertel der Seiten ist einer Art “Making Of” gewidmet, indem Skizzen von einzelnen Seiten gezeigt werden. In wenigen Kommentaren erläutern Brunschwig und Cécil, wie sie aufwendige Panels planen und welche Szenen im Nachhinein gestrichen wurden. Dieser kleine Einblick ist zweifellos interessant aber nicht übermäßig informationsgeladen, da die Kommentare dazu knapp gehalten sind. Schlechterdings wird durch dieses Making Of der Umfang für die eigentlich Geschichte auf 47 Seiten herunter gestutzt. Das lässt eine weitere Frage aufkommen, wieviele Bände die beiden Autoren denn noch zu veröffentlichen gedenken, um die Reichenbachfälle-Geschichte zu Ende zu erzählen. Ich lege diese Frage mal auf den Berg zu den übrigen.</span></div>
<b style="font-weight: normal;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Nichtsdestotrotz bleibt die große Stärke von der Holmes-Geschichte die tolle grafische Umsetzung. Cécil hat ungeheuer viel Geschick darin, wuselige Wide Shots zu zeichnen, in denen von verschiedenen Stellen Akteure ins Bild dringen und die zentrale Figur dennoch irgendwie aus dem Gewimmel heraussticht. Die Figur des Dr. Dudley Parks ist eine wunderbar ambivalente Mischung aus warmherziger Heilerseele und wissenschaftlichem Entdecker ohne Skrupel. </span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Die Geschwindigkeit, mit der die Handlungen erzählt werden, haben mir in diesem zweiten Teil besonders gut gefallen. In nachdenklichen Momenten, in denen Watson in seinen eigenen, inneren Zweifeln versinkt, hat man panelreiche Passagen mit vielen Bildern und wenig Text, Close-ups von nachdenklichen Gesichtern. Man spürt den Nebel beinah, der Watson betrübt. Im zweiten Erzählstrang hingegen poltern die Geschehnisse hintereinander weg, es werden riesige und beeindruckende Massenszenen von Rangeleien und Tumulten gezeigt. Und zu keinem Moment hat man den Eindruck, dass der feine Blick für die Details in Mitleidenschaft gezogen wird.</span></div>
<b style="font-weight: normal;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b>
<b style="font-weight: normal;"><br /></b>
<b style="font-weight: normal;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></b><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Von dieser Graphic Novel kann ich einfach nicht abraten. Es ist ein wunderbares Projekt, die Panels sind meisterhaft gezeichnet, das Charakterdesign weckt mein Interesse. In Kombination mit der nach wie vor spannenden Erzählweise bestätigen Brunschwig und Cécil den Eindruck vom ersten Teil. </span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Was im ersten Teil nicht gut gelungen ist (langsam fortschreitende Handlung, Aufsplitten der Handlung auf zu viele Buchteile), verschlimmerte sich. </span></div>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Was im ersten Teil gut gemacht wurde (geniale Zeichnungen, großartige Atmosphäre, stimmige Handlungsführung), hat im zweiten Teil noch einen drauf gesetzt bekommen.</span></div>
<div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-size: 13px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><br /></span></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-83072927707301254792013-12-28T15:27:00.000+01:002014-04-05T22:20:02.224+02:00C. Cécil, L. Brunschwig: Holmes: Abschied von der Baker Street<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-8jNkhRvXKNA/Ur7vksWbYwI/AAAAAAAAAxA/7qydW32vRYo/s1600/holmes01.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-8jNkhRvXKNA/Ur7vksWbYwI/AAAAAAAAAxA/7qydW32vRYo/s1600/holmes01.JPG" height="200" width="150" /></a></div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Dieses Buch ist der erste Band einer mehrteiligen Graphic Novel. Wie viele Bände es geben soll, ist bislang noch nicht bekannt.</span></span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: bold; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">1. Abschied von der Baker Street</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2014/04/c-cecil-l-brunschwig-holmes-im-schatten.html">2. Im Schatten des Zweifels</a></span></span></div>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><span id="docs-internal-guid-5229de42-3999-4942-b76d-1433a982910f"></span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Die weithin bekannte und derzeit zu neuer Popularität erlangte Geschichte von Sherlock Holmes soll in dieser Graphic Novel neu aufgelegt werden. Sie beginnt ausgerechnet mit dem Ende von Sherlock Holmes selbst. Bei den Reichbachfällen, wo er sich zusammen mit seinem geheimnisvollen Gegenspieler Professor Moriarty in den Tod gestürzt hat, findet Doktor Watson eine Nachricht von Sherlock. Wir begleiten ihn, wie er - schwer getroffen vom Tod seines Freundes - Nachforschungen über den Moriarty-Fall anstellt und die Vergangenheit von Sherlock abklopft. Dabei findet er heraus, dass es sich bei Moriarty um einen begnadeten Mathematiker handelt, der Sherlock zu Schulzeiten selbst Nachhilfe gegeben hatte. Gleichzeitig behauptet dessen Bruder Mycroft, dass es sich bei Moriarty nur um ein Hirngespinst von Sherlock gehandelt habe, was durch Wahn und Drogenmissbrauch zustande gekommen ist. Dr. Watson selbst beginnt zu zweifeln, ob der Sherlock, über den er in seinen Artikeln schrieb, mit der realen Person überhaupt noch etwas gemeinsam hat.</span></span><br />
<a name='more'></a></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: inherit; line-height: 1.15; white-space: pre-wrap;">Der erzählerische Stil der Graphic Novel erinnert an moderne, aber gute Drehbücher. Sie pfeift auf lineare, chronologische Abfolgen sondern wandert mal in die Vergangenheit, mal in die Gegenwart und erzählt von dort die unmittelbar zurück liegenden Ereignisse. Auch das reine Sprechen in Form von Sprechblasen ist nicht die alleinige Quelle des Informationsgewinnes für den Leser. Wir bekommen Briefe in die Finger, Tagebucheinträge in krakeliger Männerschrift, Blicke, die getauscht werden und Bildhinweise, die wie beiläufig ins Panel gezeichnet wirken. Alles, was ein Regisseur für seine erzählerische Entfaltung verwenden würde, kommt auch hier zum Einsatz. Dabei erreicht die Novel sowohl in ihrer Bildersprache als auch in der zaghaften Enthüllung des Plots enorme Spannung.</span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><b id="docs-internal-guid-5229de42-3999-6367-4d9a-19c6968e1fe4" style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Die künstlerische Gestaltung der Graphic Novel von Christophe Cécil verdient besondere Anerkennung. Ganz im Stil eines Film Noir sind die Zeichnungen in schwarz-weiß gehalten, ohne monochrom daher zu kommen. Es handelt sich tatsächlich um Zeichnungen mit Tusche und Pinsel, in der sowohl das Charakterdesign (was trotz großer Personenvielfalt Wiedererkennung garantiert) als auch das Set von England im Jahr 1891 beeindruckend detailliert und glaubwürdig wiedergibt. Von den Kostümen zu den Häuserfassaden, Öllampen, Bartmode, Pferdekutschen und Wohnungsdekorationen findet sich kein Detail, was unbeachtet gelassen worden wäre. Dabei macht der Künstler nur zu gern davon Gebrauch, die Realität so verändert darzustellen, dass die gewünschte Stimmung noch besser aufgefangen wird. Ein so nebliges London und solch harte, bedrohliche Schatten wie in dieser Graphic Novel wird man so schnell nie wieder finden. Allein die Bilder nur anzuschauen, bereitet ein Mordsvergnügen, was den Arbeitsaufwand des Projektes in Ansätzen erahnen lässt.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><b style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Nur einen Nachteil bringt die Aufarbeitung der Sherlock Holmes Geschichte in dieser Form mit sich: Die erzählerische Tiefe kann mit einem Buch natürlich niemals mithalten. Gefühle, Gedanken und Zweifel werden allenfalls angedeutet (wenn auch bildhaft und äußerst anschaulich), finden keinen Raum, um sich glaubwürdig in Watsons Überlegungen einzunisten. Auch wird erzählerisches Tempo immer in der kostenbaren Währung “Panels” zurück gezahlt. Zehn Seiten klingen in einem Roman nach viel, in einer Graphic Novel hingegen können innerhalb dieser zehn Seiten ganze Jahre zurückgelegt werden oder nur ein paar Minuten. Daher ist das Lesevergnügen nach 75 Seiten auch sehr schnell vorüber, ohne dass Watson dem Moriarty-Mythos ein nennenswertes Stück auf die Schliche gekommen wäre.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><b style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Trotzdem möchte ich an dieser Stelle unbedingt eine Leseempfehlung aussprechen. Novizen des Romans dürfen sich zum Kauf ebenso angesprochen fühlen wie alteingesessene Holmes-Kenner. Hier geht es nicht nur um den reinen Stoff sondern um den Genuss des Erzählens. Hin und wieder treten Figuren oder Namen auf, die nicht sogleich eine Erklärung spendiert bekommen. Wer sie aus den Romanen kennt, kann sich seinen Teil dazu denken; wer sie nicht kennt, hat trotzdem seinen Spaß. </span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Für wen das Leistungsverhältnis Story pro ausgegebenem Euro nicht das entscheidende Kriterium darstellt, sondern wer sich zur Abwechslung mal auf ästhetische Weise von einer Geschichte entführen lassen möchte, der ist hier richtig. Da der Fortgang der Geschichte wegen des gemächlichen Veröffentlichungstempos in die Länge gezogen werden dürfte, muss sich der Leser wohl oder übel auf ein kleinportioniertes Lesevergnügen einstellen. Lohnen wird sich das Warten aber allemal.</span></span></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-80172053066786524592013-12-27T17:26:00.000+01:002013-12-28T16:36:30.564+01:00Haruki Murakami: Hard-boiled Wonderland und Das Ende der Welt<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-uyFaciDoq-0/Ur7v89Z9M6I/AAAAAAAAAxI/ClVX9z31k2Y/s1600/hardboiled.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://3.bp.blogspot.com/-uyFaciDoq-0/Ur7v89Z9M6I/AAAAAAAAAxI/ClVX9z31k2Y/s1600/hardboiled.JPG" height="200" width="150" /></a></div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Zerschlage einen Spiegel, schau Dir die Welt darin an und erzähle, was Du siehst.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Es wird mit der Realität nichts zu tun haben aber jeder, dem du von deinen Beobachtungen erzählst, wird Dir sagen: “Ja, genau so ist es!”</span></span></div>
<a name='more'></a><br />
<b id="docs-internal-guid-399131ff-34df-5796-e8a1-655d7c81a6ab" style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Das hartgesottene Wunderland und das Ende der Welt. Dies sind zwei Welten, aus denen uns Murakami je eine Geschichte erzählt. Beide Geschichten werden parallel erzählt, kapitelweise alternierend. Wirklich real sieht keine der beiden Welten aus. </span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Das hard-boiled Wonderland stellt Tokyo in einer fernen Zukunft dar. Die regierende Organisation nennt sich ‘System’, arbeitet wie ein Geheimdienst und hat eine Gegenspieler-Fraktion: ‘Die Fabrik’. Diese besteht aus Revoluzzern, deren Ziel es ist, die Geheimnisse des Systems zu stehlen (welches seinerseits versucht, sie zu schützen). Beide Parteien agieren wenig zimperlich, wenn es um das Erreichen ihrer Ziele geht. Nicht zuletzt deswegen ist die Atmosphäre des hartgekochten Utopias in düstere Stimmung getaucht, erzählt von Verfolgung und Skrupellosigkeit. Der Ich-Erzähler, ein junger Mann, der ein trostloses Leben voller flüchtiger Räusche führt, aber nicht sonderlich betrübt darüber ist, bekommt von einem merkwürdigen Professor den Auftrag, Forschungsergebnisse zu shuffeln (d.h. auf besondere Weise zu verschlüsseln). Für diese Aufgabe wurde der junge Mann speziell ausgebildet. Beim Shuffeln gerät er in einen Bewusstseinszustand, den er selbst nicht kontrollieren kann. Wenn er aufwacht, sind die Informationen chiffriert - und zwar so effektiv, dass nicht einmal er selbst versteht, wie sie entschlüsselt werden können. Um den Shuffel-Prozess zu starten, muss er sich eine bestimmte Wortkombination in Erinnerung rufen. In seinem Fall lautet die Wortkombination: “Das Ende der Welt.”</span></span></div>
<b style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Apropos. Ich sprach von zwei Geschichten, die Murakami parallel erzählt. Die zweite spielt in einer ganz anderen Welt. Hier gibt es keine verfeindeten Organisationen, die mit Gewalt gegeneinander intrigieren. Stattdessen gibt es Einhörner, die im Herbst goldenes Fell bekommen und im Winter sterben. Alles spielt sich in einer einzigen Stadt ab. Sie umgibt eine Mauer, die niemand überwinden kann und darf. Was dahinter liegt, weiß keiner. Die Menschen in der isolierten Stadt leben leidenschaftslos, sind weder traurig noch glücklich. Sie haben keine Seelen mehr, und keinen Schatten. Zwar gibt es Jahreszeiten aber ansonsten scheint sich nichts zu verändern in der Stadt. Auch in dieser Geschichte wird der Protagonist von einem jungen, männlichen Ich-Erzähler verkörpert. Er wacht in der seltsamen Stadt auf, ohne zu wissen, wo er sich befindet. Als erstes wird ihm sein eigener Schatten abgeschnitten. Dieser lebt nun als eigenständig denkende und handelnde Person und wird von seinem Herren ferngehalten. Der Protagonist bekommt wie jeder Stadtbewohner eine Aufgabe: Er muss in der Bibliothek alte Träume aus noch älteren Einhornschädeln lesen. Warum er diese Aufgabe macht und wofür sie gut ist, erklärt ihm niemand. Es ist eben seine Aufgabe. Jeder hat eine Aufgabe - sogar der Schatten. Er muss dem alten Wächter helfen, die Einhörner zu versorgen und zu verbrennen, wenn eines stirbt. Wenn der Winter heranbricht, muss der Schatten sterben. Erst wenn er tot ist, zählt der Protagonist zu einem vollwertigen Mitglied des Dorfes. Der Name dieses zweiten Utopias, was aus einer zeitlosen Stadt besteht, lautet - ihr ahnt es schon - “Das Ende der Welt”.</span></span></div>
<b style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Wunderliches passiert in beiden Geschichten. Im hartgesottenen Wunderland muss der Ich-Erzähler durch ein Labyrinth von Fahrstühlen, Treppen, Gängen und einem unterirdischen Fluss kriechen, um seinen Auftraggeber, den Professor zu treffen. Der Ich-Erzähler in der zeitlosen Stadt hingegen hat genug damit zu tun, sich in seinem neuen Zuhause zurecht zu finden und die Regeln des Zusammenlebens zu verstehen. Während ihm die ganze Sache mit den seelenlosen Bewohnern schlichtweg unnatürlich vorkommt, recherchiert sein Schatten und schmiedet in Erwartung eines schlimmen Schicksals handfeste Fluchtpläne.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Eine ganze Weile dann laufen beide Geschichten im Leerlauf dahin. Dann endlich nach über 300 Seiten entlockt der hartgesottene Ich-Erzähler im Wunderland nach einer ebenso langatmigen wie blödsinnigen Wanderung durch die gefährlichen Katakomben Tokyos dem verrückten Professor (derselbe wie oben genannt) etwas, was nach der Vorstellung des Autors aus irgendwelchen Gründen in dem Leser Überraschung hervorrufen sollte. Anders lassen sich die hyperventilierenden und bilderreichen Schilderungen, die nochmal redundant mit Skizzen und Beschreibung der Skizzen zwei-drei-viermal wiedergeben, was eigentlich nach den ersten paar Kapiteln klar ist und selbst nach den wenigen Worten meiner Rezension schon erahnt werden kann:</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Achtung Spoiler:<span style="background-color: #cccccc;"><span style="color: #cccccc;"> Beide Ich-Erzähler sind ein- und dieselbe Person. Das “Ende der Welt” ist eine künstlich erschaffene Gedankenwelt des Ich-Erzählers, in welcher er selbst landet.</span></span></span></span></div>
<span style="font-family: inherit; line-height: 1.15; white-space: pre-wrap;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit; line-height: 1.15; white-space: pre-wrap;">Nach diesem, nennen wir es mal Twist, baute sich in mir eine gesteigerte Erwartungshaltung auf, denn ich erwartete Verschlingungen, Hinweise oder Metaphern, die beide Geschichten miteinander verweben. Gibt es noch einen zweiten Twist, der sich die ganze Zeit schon angekündigt hat und nun wie eine Welle über meinem Kopf zusammen schlägt? Ist alles vielleicht doch ganz anders? Wird das ganze Konstrukt am Ende auf wunderliche Weise durchbrochen? Da sind sie, die Muster, die Motive - sie tauchen in beiden Geschichten schon die ganze Zeit auf, doch plötzlich erkennt man sie: Eine Bibliothekarin, immer wieder Musik, die ungeklärte Elefantenfabrik, mysteriöse Andeutungen - “Warum kommt mir plötzlich alles so bekannt vor?” - “Weil wir das schon einmal gemacht haben. Alles geschieht von neuen.” Oh-oh, der rennt da in eine Falle. Wenn er nicht rauskommt, bleibt er ewig gefangen! Nimm dich in Acht, du wer-auch-immer vor den was-auch-immer! Die Welle überschlägt sich, ich erahne ihren Schatten, doch noch immer kann ich sie nicht sehen. Nur noch ein Kapitel - das kann doch jetzt niemals alles in diesem einen scheißkleinen Kapitel erklärt werden! Oder doch? Und dann! ... Ende.</span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">So saß ich am Ende da wie ein Wassersportler auf seinem Surfbrett, der die ganze Zeit den Schatten der großen Welle im Genick gespürt hat und als er sich umdrehte, war da nichts weiter als das ruhige, glitzernde Meer. All diese Andeutungen, diese Motive, die verdächtigen Dopplungen - wofür waren die denn nun gedacht?</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Ich habs bis heute nicht begriffen - und ich habe noch nichtmal heraus gekriegt, ob es denn überhaupt noch mehr gewesen war, was man hätte begreifen können. </span><a href="http://www.zeit.de/2006/18/L-Murakami1" style="text-decoration: none;"><span style="background-color: transparent; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: underline; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">Andere Kritiken</span></a><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"> sind sich insofern einig, dass dieser Roman von Murakami großartig sei. Interpretieren und analysieren lassen sich beide Wunderwelten sicherlich auf vortreffliche Weise, denn sie triefen ja vor auffällig funktionslosen Motiven, die teilweise so wunderschön in die Welt eingefügt, andererseits aber auch so fremd daher kommen. Dieses zeitlose Ende der Welt, das könnte doch zum Beispiel als Symbol stehen für...</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><b id="docs-internal-guid-399131ff-34df-ae01-d801-5fd966a65181" style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;"><span style="color: #222222; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">So karg und öde sieht es in uns Konsum-, Drogen- und Wellness-Junkies aus, wenn man uns die lustigen Wohlfühlgehäuse wegrasiert? Ist es eine Utopie, eine Warnutopie oder eine narrative Computertomografie unserer aufgeblähten Fleischlichkeit?</span></span> </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<span style="color: #222222; font-family: 'Courier New', Courier, monospace; white-space: pre-wrap;">(Hubert Winkels, DIE ZEIT)</span></blockquote>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><b style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: white; color: #222222; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Oder die gefährlichen Schwärzlinge, die ich bislang unterschlagen habe, weil sie eine so unerhört mächtige Drittmacht unter den Straßen Tokyos darstellt, die - sollte ihnen mal einer quer sitzen - die ganze Stadtbevölkerung mit Strunk und Stiel auffressen könnte. Sie leben in den Katakomben des hartgesottenen Wunderlandes, durch welche sich der Ich-Erzähler wohlweislich ihrer Gefährlichkeit ganze dreimal im Laufe des Buches hindurch quält, nur um am Ende eine ernüchterne Erklärung vom verrückten Professor zu erhalten. </span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Diese immer wiederkehrende Wanderung durch die Finsternis, voller Gefahren, an dessen Ende nichts geringeres steht als eine bittere Erkenntnis - ist dies nicht die Metapher auf das Leben selbst? </span></span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Durch dieses Leben irrt jeder für sich allein, er tritt in Fallen, fällt beinah in tiefe Löcher, ihm sitzt immer der Tod im Nacken, manchmal lässt sich von lockenden Stimmen einlullen, bricht er kraftlos zusammen und will nur noch schlafen. Manchmal leuchtet jemand anderes für ihn den Weg und reicht ihm helfend die Hand. Doch am Ende kommt keiner um die Erkenntnis herum, dass das angeblich erlösende Licht am Ende des Tunnels eine bittere Lüge ist.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Ja. Das ist möglich.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><b style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Es ist aber auch möglich, dass die Wanderungen des Protagonisten (und des Professors Tochter) durch die tödlichen Katakomben nichts weiter als ein strunzdummes Himmelfahrtkommando ist, in dem die beiden Wanderer nur dann unbeschadet herausgekommen wären, wenn ihnen ein bewaffnetes SWAT-Kommando mit Helikopter und Rauchgranaten zu Hilfe geeilt wäre. So wie Quentin Tarantino seine Drehbuch mit Vorliebe mit Szenen bestückt, die übergeschnappt sein mögen wie sie wollen, wenn sie nur genug spritzendes Blut vorweisen, so scheint mir hier, hat Murakami seine beiden Wunderlandgeschichten mit allerlei Elementen ausgepolstert, die die angemessene Schrägheit und Unnormalität hinein transportieren. Gelungen ist ihm dies ohne Frage. Nur geht in dieser ganzen Staffage die Frage verloren, was der Autor uns überhaupt sagen will. Oder will er uns garnichts sagen sondern er will, dass wir uns selbst etwas sagen? Vielleicht hat er nur eine riesengroße Burg voller Andeutungen, Schrägheits-Elemente und unheilschwangerer Andeutungen zurück gelassen, damit der Leser sich seine jeweiligen Lieblingsrequisiten hernehmen und irgendetwas Geistreiches hinein interpretieren möge?</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="vertical-align: baseline;"></span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Als Leser, der zum ersten Mal einen Murakami-Roman in den Händen hält, besteht dieses Buch aus nichts weiter als einem Bündel Fragezeichen, die unter großem Tamtam zwischen den Buchseiten verteilt wurden. Vielleicht ist die Intention des Autors leichter zu verstehen, wenn man andere Romane von ihm kennt. Anderen Murakami-Einsteigern sei also hiermit eindringlich vor der Lektüre dieses Romans abgeraten. Die Kenner des Autors bitte ich um Nachsicht aufgrund meiner Unwissenheit. Mögen sie mir einen Roman empfehlen, mit dem man gefahrlos in die Gedankenwelt Murakamis Einlass findet. Im hartgesottenen Wunderland hingegen fand ich nichts weiter als die Verheißung auf eine große Welle, die mit einem freien Fall auf glatter See endete. Vielleicht kann da jemand anderes eine große Sache hinein interpretieren, für mich bleibt das Ergebnis ein Bauchklatscher und er fühlt sich genauso unangenehm an wie er klingt.</span></span></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-39785708515771636552013-10-15T10:40:00.001+02:002013-12-27T11:40:28.629+01:00Daniel Suarez: Kill Decision<br />
<div class="separator" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em; text-align: center;">
<img alt="" border="0" src="http://ecx.images-amazon.com/images/I/517b7pqL-kL.jpg" height="200" title="Kill Decision" width="131" /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
Was würde passieren, wenn nicht mehr Menschen Kriege führen,
sondern autonome Drohnen, die durch einen ausgeklügelten Algorithmus sich
selbstständig Ziele suchen und eliminieren würden? Mit dieser im ersten Moment
etwas futuristischen Frage beschäftigt sich das dritte Buch „Kill Decision“ von
Daniel Suarez.</div>
<div class="MsoNormal">
</div>
<a name='more'></a><br />
<br />
<div class="MsoNormal">
Aber fangen wir von vorne an. "Kill Decision"
befasst sich mit der aktuellen Fragestellung des Einsatzes von Militärdrohnen.
Auf der ganzen Welt kommt es zu einer Reihe vermeintlicher Terroranschläge,
hinter denen sich jedoch gezielte Drohnenangriffe verbergen. Auch
Forschungseinrichtungen in den USA sind davon betroffen. Offizielle Seiten
halten dies geheim und beauftragen eine militärische Spezialeinheit mit der
Aufklärung der Hintergründe. Eine zivile Forscherin wird durch ihre
Feldforschungsergebnisse zu ihrer Überraschung unfreiwillig eine der treibenden
Kräfte hinter diesem ganzen Komplott und versucht einer Spezialeinheit
dagegen vorzugehen. Im Zuge der Ermittlungen stellt sich heraus, dass die
Personen hinter den Anschlägen offenbar in eigenen Reihen zu suchen sind und
ein erschreckendes Ziel verfolgen.</div>
<div class="MsoNormal">
<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Typisch Daniel Suarez nimmt er wieder ein aktuelles Thema,
würzt es mit einer großen Prise Wissenschaft und garniert zum Schluss das Ganze
mit Action. Dabei zeichnet er ein sehr authentisches Bild der Realität, indem
er nicht nur die autonomen Drohnen mit einbezieht, sondern auch aufzeigt,
welche Rolle Public Relations und soziale Netzwerke heute schon spielen und wie
manipulativ sie eingesetzt werden. Der Leser ist erschrocken, wie real sich die
gesamte Story „anfühlt“.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Daniel Suarez verschwendet
nicht allzu viele einleitende Worte, sondern steigt gleich in das Thema ein.
Wie bei seinen anderen Romanen sollte der Leser etwas technickaffin sein, um
nicht von den Begriffen und Abkürzungen, mit denen er um sich wirft, erschlagen
zu werden. Begriffe wie Schwarmintelligenz, Quadrocopter, IP, autonome Drohne,
Social Media, WLAN, Sockenpuppen, Graswurzelbewegung und künstliche Intelligenz
sollten ein gewisses Grundinteresse beim Leser hervorrufen. Sind diese
Grundlagen gelegt, erwartet den Leser ein sehr spannendes Buch, welches mich
auf 500 Seiten sehr gut unterhalten hat.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
Und trotzdem sind mir auch einige Dinge aufgefallen, die den
sehr gelungenen Eindruck doch minimal trüben. Daniel Suarez versucht eine
Liebesgeschichte mit einzubauen und ich würde sagen, er scheitert grandios
daran. So eine Romanze wirkt als Erstes in so einem Technikthriller deplatziert und Zweites sollte der Autor es auch beherrschen. Hier zieht das alte
Sprichwort: „Schuster bleib bei deinen Leisten“.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Ein Thriller lebt von einer spannenden Geschichte mit vielen
Wendungen. Leider fehlen in „Kill Decision“ diese unvorhergesehenen Wendungen.
Der Leser weiß in welche Richtung die Handlung strebt. Auch ist der Anfang
etwas verwirrend geschrieben. Ein Handlungsort nach dem anderen wird
vorgestellt, ohne dass der Zusammenhang sofort verständlich wird. Erst nach dem
ersten Viertel nimmt die Handlung Fahrt auf und webt die Story vom Anfang mit
ein.</div>
<div class="MsoNormal">
Ähnlich wie bei Tom Clancy gibt es in der Geschichte auch nur entweder gute oder schlechte Personen. Gerade bei dieser Thematik hätte ich mir etwas mehr grau gewünscht, da keine Parteien komplett rein oder bösartig sind.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
Auch der Schluss wirkt so, als ob Daniel Suarez das Buch
fast schon als Drehbuch für Hollywood geschrieben hat. Schmalz Family Happy End
und ohne wirklichen Ausblick bzw. komplett offene Fragen. Die Handlungen in „Deamon“
und „Darknet“ wurden spannender beendet, er kann es also besser.<o:p></o:p></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<br />
<div class="MsoNormal">
Abschließend kann ich für mich zusammenfassen, dass das Buch
mich sehr gut unterhalten hat. Es besitzt zwar einige Schwächen, aber darüber kann
ich hinweg schauen und
ich freue mich schon auf sein neues Buch "Influx" im nächsten Jahr.</div>
<div class="MsoNormal">
Ein Review von Kirkus fasst es gut
zusammen: „Ein souverän geschriebener Thriller, bei dem wir uns am Ende nicht
fragen, ob diese Fiktion eines Tages Wirklichkeit wird, sondern wann.“ <o:p></o:p></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/09193328862950791428noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-25190160608229592542013-09-29T23:05:00.000+02:002013-12-28T16:26:36.294+01:00Michael Szameit: Alarm im Tunnel Transterra<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-XWZf3_SjIZw/Ur7tSPOlrDI/AAAAAAAAAw0/IDiMJavhkn4/s1600/szameit_transterra.jpg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-XWZf3_SjIZw/Ur7tSPOlrDI/AAAAAAAAAw0/IDiMJavhkn4/s1600/szameit_transterra.jpg" height="200" width="136" /> </a><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Hier handelt es sich um den zweiten Teil der Sonnensteintrilogie.</span></span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2013/05/michael-szameit-im-glanz-der-sonne.html">1. Im Glanz der Sonne Zaurak</a></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: bold; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">2. Alarm im Tunnel Transterra</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">3. Das Geheimnis der Sonnensteine</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Im
zweiten Teil der Sonnensteintrilogie verlassen wir die Raumschiffcrew
aus aus dem Auftaktroman. Diesmal haben wir es mit Inspektor Pyron zu
tun, der unter dem Kommando des ruppigen aber geachteten Magister Spinks
an Bord eines Raumschiffes mit dem bezeichnenden Namen Boxer seinen
Dienst tut. Beide pflegen ein eher spannungsgeladenes Verhältnis
zueinander, was in hinreichend vielen Szenen geduldig zelebriert wird. </span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Die
einzige Figur an Bord, die von Anfang an für Interesse sorgt, ist der
Pilot des Boxers namens Bob. Bei ihm handelt es sich um einen künstlich
gezüchteten Menschen, dessen Gehirn so verstümmelt wurde, dass es allein
nicht leistungsfähiger als das einer Katze ist. Nur wenn er sich mit
einem Zentralcomputer vernetzt, entfaltet er eine beeindruckende
Intelligenz. Trotz ihrer Fähigkeiten haben Synthome nicht mehr als den
Status eines Sklaven inne. Sie dürfen mit Menschen nicht an einem Tisch
essen, keine autonomen Entscheidungen treffen und ihre Leiber sind nicht
nur im Gehirn derartig entstellt, dass neben ihnen jeder noch so
durchschnittliche Mensch wie ein engelsgleiches Wesen aussieht.</span></span> </div>
</div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"></span></span>
<br />
<a name='more'></a><div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Die Mission, mit der die drei Protagonisten betraut sind, gestaltet sich simpel: Die Sternkreuzer-Formation Helios soll sicher aus dem Weltraumtunnel Transterra geleitet werden. Tatsächlich steht der Formation auf ihrem Weg “nur” ein außerirdisches Flugobjekt im Weg. Dabei wird den Protagonisten klar, dass die Reäumung des Tunnels von dem Störkörper nicht die eigentliche Aufgabe ist, der sie sich stellen müssen.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<br /></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Vornew</span></span><br />
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">eg muss ich zugeben, dass ich von der Fortsetzung Szameits enttäuscht war und sie es dennoch nicht verdient hat, völlig verrissen zu werden. Das gesamte Buch beinhaltet zwei sehr grundlegende und interessante Konflikte. Gegenstand des ersten Konfliktes ist die Unterdrückung der künstlich erschaffenen Synthom-Kaste - ein zutiefst weltliches Problem, welches man nicht unbedingt als erstes in einem SciFi-Roman erwartet hätte. Tatsächlich hat sich unter den Synthomen eine Widerstandsbewegung gebildet, die nicht etwa die Gleichstellung ihrer Leidensgenossen mit den Menschen fordern sondern nichts Geringeres als die vollständige Auslöschung des Züchtungsprogrammes. Etwas derart Herabgewürdigtes sollte es nie wieder auf der Welt geben. Die rebellierenden Synthome gehen dabei nicht etwa rachsüchtig gegen die Menschen vor sondern kümmern sich um sie wie um verlorene Brüder.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Das zweite Thema, welches zwangsläufig auftritt ist der Kontakt mit dem außerirdischen Raumschiff. Der Autor macht es sich wie immer nicht leicht. Er lässt nicht einfach organische Wesen herumwuseln, die auf Knopfdruck mittels automatischen Sprachmodulator die Verständigung übernimmt. Stattdessen muss das Expeditionsteam nach mehreren erfolglosen Kommunikationsversuchen erst heraufinden, was Lebewesen und was höhere Intelligenz ist und wo beides zu finden ist. Erst danach stellt sich die eigentliche Frage: Nämlich wie das Rauschiff dazu zu bewegen ist, den Landeplatz im Tunnel Transterra zu räumen.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Obwohl beide Themen viel Gesprächsstoff bieten, finden sie im Roman nicht den Raum, den sie verdienen. Der Widerstand der Synthome wird zwar nach etwa einem Drittel des Romans eingeführt, aber richtige aufrührerische Handlungen entpuppen sich daraus nicht. Am Ende kümmert sich die Crew des Boxers darum, die Helios-Formation sicher zu geleiten - was sie auch getan hätte, wenn Magister Spinks das Kommando innebehalten hätte. Der ganze Aufstand nimmt hierbei also nur symbolischen Charakter ein, der uns Lesern sinngemäß sagen will “Die Synthome finden das nicht in Ordnung und rebellieren dagegen.” Punkt. Immerhin sorgt sie dafür, dass in den menschlichen Protagonisten eine selbstkritische Hinterfragung ihrer Moralvorstellungen stattfindet.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Mehr als diese beiden aufgeführten interessanten Konflikte gibt es im Prinzip nicht. Wenn sich das Buch über alle Seiten hinweg damit beschäftigen würde, wäre das völlig in Ordnung. Leider betreten die Helden erst im letzten Drittel des Buches das fremde Raumschiff, der Synthom-Aufstand bleibt wie schon erwähnt eher eine verwaltungstechnische Formalität und damit ballt sich alles Lesenswerte in die zweite Buchhälfte, die damit aber auch noch nicht ansatzweise gefüllt ist. </span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><b id="docs-internal-guid-6cbcc799-6b88-449d-e0bd-bb319b1f8b52" style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Sprachlich bleibt alles wie gehabt. Menschen sind einfach nicht Szameits Ding. Das merkt man zum Einen daran, dass sie meistens nicht wie Menschen kommunizieren oder reagieren. Sie folgen eher strengen Logiken, deren Durchdenkungsprozess dem Leser oft genug genau dargelegt wird. Lebendigkeit, Metaphern oder unlogisches, emotional gesteuertes Handeln wird man nicht finden. Die Sympathie zum Logischen zeigt sich generell im gesamten Konflikt der Synthome mit den Menschen. Hier sind Opfer- und Täterrolle schnell geklärt: Die Menschen sind die Verbrecher, die Ausbeuter und werden durch Rechtfertigungsversuche nach dem Schema “Aber uns geht es doch gut, warum sollten wir etwas ändern?” auf offensichtlichste Weise in ihrer Morallosigkeit entlarvt. Neben ihnen wirken die von Nächstenliebe volltrunkenen Synthome eher dazu berechtigt, die Bezeichnung Mensch zu tragen.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Auch ich fühle mich als menschlicher Leser so manches Mal für nicht ganz zurechnungsfähig gehalten, wenn der Autor mir folgende Beobachtung in dem Außerirdischen Raumschiff mitteilt:</span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<span id="docs-internal-guid-6cbcc799-6b88-c850-37f5-8f07e65909a5"><span style="vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">Das Fehlen von Kohlendioxid machte mich stutzig. Das konnte nur eins bedeuten: Wir waren die einzigen lebenden Wesen an Bord!</span></span></span></blockquote>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Jeder, der dem Leser ein minimales Maß an Sachverstand zugetraut hätte, hätte die Erklärung an dieser Stelle beendet - denn im Prinzip ist alles Notwendige erklärt. Nur Szameit legt mit helfend ausgestreckter Hand nach:</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span id="docs-internal-guid-6cbcc799-6b89-1381-82b1-b7fc5a8c7d09"></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">Sonst hätte das Stoffwechselprodukt CO2 in meßbarer Menge feststellbar sein müssen. (S. 209-210)</span></span></blockquote>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Ach schade. Immerhin hat es der Autor mit seiner erneut überraschenden Fantasie zum absolut Fremdartigen erreicht, dass ich meine Enttäuschung über das Buch bedauere</span></span><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-size: 13px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;">.</span></div>
<div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-family: Arial; font-size: 13px; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><br /></span></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-46861685911108660692013-06-23T14:21:00.001+02:002013-12-28T16:37:00.318+01:00Cordwainer Smith: Was aus den Menschen wurde<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-s5WT2VDrv2o/Ur7wEqtmnvI/AAAAAAAAAxQ/E5hfH2w3SQ0/s1600/cordwainer.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://4.bp.blogspot.com/-s5WT2VDrv2o/Ur7wEqtmnvI/AAAAAAAAAxQ/E5hfH2w3SQ0/s1600/cordwainer.JPG" height="200" width="150" /></a></div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Der unter dem Pseudonym Cordwainer Smith arbeitende Autor hat sich seinen Namen durch Kurzgeschichten gemacht, die er in Fantasy- oder SciFi-Zeitschriften veröffentlichte. Seine Erzählungen stachen aus der Masse heraus. Sie waren nicht die kurzen, leicht verdaulichen Häppchen mit spannender Handlung und dichter Atmosphäre. In seinen Geschichten geht es mal um lang andauernde Verwicklungen und mal um einen ganz kurzen Ausflug. Nicht selten blättert man die letzte Seite um und zuckt entweder ratlos mit den Schultern oder man bemerkt, dass einem die Kinnlade offen steht.</span></span></div>
<a name='more'></a><br />
<span style="font-family: inherit; line-height: 1.15; white-space: pre-wrap;">Die Geschichten in diesem Sammelband spielen alle im selben Universum - nur zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Seit unserer jetzigen Zeit sind etwa 13.000 Jahre vergangen (gemäß der Angaben in “Modell Elf”). Die Menschen haben Planeten kultiviert und sich selbst weiter entwickelt. Mit chemischen Cocktails können sie ihr Leben verlängern, sie haben neue Spezien geschaffen und teilen ihre Gesellschaft in verschieden hoch angesehene Kasten. Neben den Wahren Menschen gibt es Untermenschen, welche genetisch veränderte Tiere in menschlicher Gestalt darstellen. Gehirne von Tieren oder verstorbenen Menschen können in Robotern eingesetzt und für verschiedene Zwecke oder Aufgaben genutzt werden. Die Kommunikation per Telepathie gehört zum Alltag und eine große Hürde des Lebens besteht darin, möglichst schnell zwischen den Planeten zu reisen. Der Weltraum selbst ist lebensfeindlich - nicht nur durch die enormen Distanzen, die in ihm überwunden werden müssen sondern auch aufgrund einer (nicht näher erläuterten) aggressiven Weltraumstrahlung.</span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Es liegt nicht in der Natur von Smith, die Funktionsweise all seiner Überlegungen bis ins letzte Detail zu erklären. Er lässt den Leser zu gern im Unklaren, deutet an und lässt die Geschichten so enden, dass man Vielerlei hinein interpretieren kann. Wichtige Ereignisse, denen er in einer Geschichte seine Aufmerksamkeit schenkt, tauchen in späteren Geschichten wieder auf. Das Geschlecht der Vomacts zum Beispiel entspringt den Kindern eines Wahren Menschen und dreier Jetztmenschen, die im Kälteschlaf im Weltraum verbracht haben (“Modell Elf” und “Die Königin des Nachmittags”). Von da an spielen Nachfahren der Vomacts und die von ihnen mitgegründete Regierung namens Instrumentalität immer wieder eine Rolle.</span></span></div>
<b style="font-weight: normal;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"></span></span></b>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Der Weltraum mit seinen ungeheuerlichen Ausdehnungen und gefährlichen Strahlungen, der für die Menschen eigentlich unüberwindbar ist, spielt immer wieder eine wichtige Rolle. So erfindet der Autor die Habermänner, die einzig dazu da sind, um menschliche Passagiere durch den Weltraum zu befördern. Bei ihnen handelt es sich um Menschen, denen auf schauerliche Weise Nervenbahnen durchtrennt wurden, sodass sie weder fühlen, schmecken, noch hören können. Die derart verstümmelten Männer können alle Vitalfunktionen mit Hilfe einer elektronischen Box in der Brust bewusst steuern und gehorchen in Ermangelung eines Gefühls nur noch dem Gesetz der reinen Logik (“Scanner leben vergebens”). Auf diese Weise sind sie in der Lage, den Leiden der Weltraum-Reisen problemlos zu ertragen.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Nicht weniger gräulich stellt sich die Ausbildung von Piloten dar, die mehrere Jahrzehnte allein in einem engen Cockpit leben müssen, um ein Raumschiff zu steuern. Damit die Piloten nicht wahnsinnig werden, wird ihr gesamtes Vitalsystem und die Gehirnaktivität stark gedrosselt, sodass sich die Zeit der Reise für sie nur ein paar Monate anfühlt - jedoch mit dem Unterschied, dass sie als Jünglinge starten und betagte Herren ankommen (“Die Lady, die mit der Seele segelte”).</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Smith erschafft Zustände der ungeheuren Freiheit (Menschen leben Jahrhunderte lang, können telepatisch kommunizieren und Gegenstände durch Zeitmaschinen schicken) neben denen lebensverachtende Grausamkeiten in Koexistenz auftreten. Die Unterdrückung der Untermenschen, die bei Sichtung ohne Federlesen abgeschlachtet werden dürfen (“Die tote Lady von Clowntown”) oder die Beschreibung eines Verteidigungsmechanismus, der den Angreifer dazu bewegt, sich selbst lebendig zu verspeisen (“Die klainen Katsen von Mutter Hudson”), stellen zwei der erschütterndsten Fantasien dar. Blutrünstig geht es dabei nicht zu, eher... medizinisch analytisch. Unheimlich bleiben die Ideen trotzdem.</span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Immer wieder tauchen seltsame Begriffe auf, die der Autor nicht näher erläutert. Der Vorgang des Planoformens ist ein fundamentaler Bestandteil des Weltraumreisens und sein Sinn wird dem Leser nur allmählich ersichtlich. Aus dem Weltall tauchen manchmal gefährliche Angreifer auf, die aufgrund ihrer äußerlichen Ähnlichkeit offenbar als Drachen bezeichnet werden und nur von ausgebildeten Katzen erledigt werden können (“Das Spiel Ratte und Drache”). In einer Geschichte ist währenddessen die Rede von einer Kraftquelle namens Congohelium, von der Klänge und Licht ausgeht ohne ihre Bestimmung zu erfahren (“Unter der alten Erde”).</span></span></div>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;">Manche Mysterien werden in mehreren Geschichten wieder und wieder aufgegriffen, sodass sich der Leser allmählich die Fragezeichen in seinem Kopf mit Antworten (oder vielmehr Ideen von Antworten) füllen kann. Anderes jedoch (wie die Sache mit den Drachen) erscheint einmal und dann nie wieder. Der Leser bleibt zurück mit den Gedanken “Was zur Hölle war das eigentlich gerade?”</span></span></div>
<div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: inherit;"><br /></span></span></div>
<div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span id="docs-internal-guid-471d0f1e-70fa-5d58-fa07-d7962d1d1b1d"></span></span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span id="docs-internal-guid-471d0f1e-70fa-5d58-fa07-d7962d1d1b1d"><span style="vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">Wie bereits angedeutet ist Cordwainer Smith kein Fan langer, ausschweifender Erklärungen. Ihm genügt es, einen mysteriös anmutenden Begriff in den Raum zu werfen, der als eine Art Black Box dient und den er so behandelt, als sei er gemeinhin bekannt. Manche Settings erklärt er mit viel Detailliebe und Bedacht auf Ungewöhnlichkeit. Beispielsweise stellt er fest, dass die besondere Strahlung eines Sterns auf dem Planeten alle weiblichen Zellen karzinogen werden lässt (“Verbrechen und Ruhm des Kommandanten Suzdal”). Er erläutert, wie sich die Lebewesen anpassen und wie sie zu den wahnsinnigen Kreaturen wurden, die sie sind. Dies ist aber nicht der Regelfall und fällt zweckdienlich aus. Die Geschehnisse seiner Geschichten beschreibt er nüchtern und sachlich. Wortgewaltige Bilder, die den Leser in Emotionen einhüllen und mitreißen, findet man in diesen Kurzgeschichten weniger. Meist liefert er nur die reinen Informationen und die unheimlichen Bilder bauen sich im Kopf des Lesers zusammen. Wer Witz möchte, muss eine längere Suchzeit einplanen und sich auch mal mit Schäkereien zufrieden geben, die man Mathematikern unter ihresgleichen zutrauen würde.</span></span></span></span></div>
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span id="docs-internal-guid-471d0f1e-70fa-5d58-fa07-d7962d1d1b1d">
<blockquote class="tr_bq">
<span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">“Fangen wir ganz von vorn an. Dieser Mann ist hier. Doch er kann eigentlich gar nicht hier sein, denn niemand kann splitterfasernackt von den Sternen zurückkehren und nach einer Reise durch den äußersten Weltraum so sanft im Central Park landen, dass er bei der Landung nicht einmal die winzigste Schürfwunde davonträgt. Deshalb befindet er sich nicht in diesem Zimmer, und Sie und ich reden über irgendetwas anderes, und es gibt nicht das geringste Problem. Ist das richtig?”</span></span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">“Nein”, antworten sie im Chor.</span></span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline; white-space: pre-wrap;"><span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;">Ich wandte mich Grosbeck zu, der von beiden am halsstarrigsten war. “Dann also auf ihre Weise. Er ist dort - erste Prämisse. Er kann nicht dort sein - zweite Prämisse. Wir existieren nicht. Q.e.d. Gefällt Ihnen das besser?” (S. 284)</span></span></blockquote>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-family: Courier New, Courier, monospace;"><span id="docs-internal-guid-471d0f1e-70fa-9668-436f-8f6de54ffa66"></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="vertical-align: baseline;"><span style="font-family: inherit;">Obwohl Smith kein Autor ist, der den Leser mit trivialem Gefasel den Schlafsand in die Augen streut, schwellen manche seiner Kurzgeschichten gern auf Romanlänge an (>100 Seiten), deren Inhalt sich im Nachhinein mit beeindruckend wenigen Worten zusammenfassen lässt. Hierbei entsteht doch die eine oder andere Durststrecke, da Smith sich aus solchen Lapalien wie Spannungsbogen oder vielversprechenden Ausblicken auf den möglichen Fortgang der Handlung nicht die Bohne schert. Er erzählt einfach, was der Reihe nach passiert... und dann ist die Geschichte irgendwann zu Ende. Schade. Gerade bei der Fülle der Geschichten in diesem Sammelband fällt diese Eigenheit der Cordwainerschen Geschichtenerzählung zwangsläufig negativ auf. Aus diesem Grund lasse ich den Sammelband nun erst einmal ruhen und werde die übrigen acht Geschichten des stolzen 1049-seitigen Werkes später fortsetzen.</span></span></div>
<div>
<span style="vertical-align: baseline;"><br /></span></div>
</span></span></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-12336458953735885922013-05-19T13:33:00.003+02:002013-05-26T12:32:26.963+02:00George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer (Teil 9 & 10)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://4.bp.blogspot.com/-Ty3IuqKLK-M/UaHkpNXxLCI/AAAAAAAAAps/Ew1GHG6NeE8/s1600/George+R.R.+Martin+Das+Lied+von+Eis+und+Feuer+10+Ein+Tanz+mit+Drachen.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://4.bp.blogspot.com/-Ty3IuqKLK-M/UaHkpNXxLCI/AAAAAAAAAps/Ew1GHG6NeE8/s200/George+R.R.+Martin+Das+Lied+von+Eis+und+Feuer+10+Ein+Tanz+mit+Drachen.JPG" width="150" /></a></div>
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">So jetzt
also die wohl für längere Zeit letzte Rezension zu George R.R. Martins „Das
Lied von Eis und Feuer“ mit den Teilen 9 und 10 „Der Sohn des Greifen“ und „Ein
Tanz mit Drachen“ oder wie ich sie nennen würde: <span style="font-size: small;">E</span>in Lied über jeden, der in der Saga je vorkam oder die lange Anreise des Tyrion Lennister. </span></span></span><br />
<br />
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">George R.R. Martin lässt
die Truppen sammeln, die Drachen kommen in die Pubertät, der Norden bekämpft
sich selbst und Königsmund versinkt im Chaos. Eine ganze Welt ist im Krieg und alle Protagonisten suchen nach Erlösung, laufen
letztendlich aber nur im Kreis. Die einen werden verbrannt die anderen erfrieren.
Was bedeutet hier eigentlich gewinnen?</span></span></span><br />
<span style="font-family: inherit;"><span style="line-height: 115%;"></span></span><br />
<a name='more'></a><br />
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<br />
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>Zur Reihe:</b></span></span><br />
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Beim „Das Lied von Eis und Feuer" handelt es sich um
eine auf sieben Bände angelegte Reihe, von der bisher fünf englischsprachige
Bände erschienen sind. Die deutsche Übersetzung teilt jeden englischen Originalband
in zwei deutsche Bücher auf:</span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/04/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html">1.
"A Game of Thrones" („Die Herren von Winterfell" & „Das Erbe
von Winterfell"</a>)</span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/05/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html">2.
"A Clash of Kings" („Der Thron der Sieben Königreiche" &
„Die Saat des goldenen Löwen")</a></span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/08/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html">3.
"A Storm of Swords" („Sturm der Schwerter" & „Die Königin
der Drachen")</a></span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2013/05/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html">4. "A Feast for Crows" („Zeit der
Krähen" & „Die dunkle Königin")</a></span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>5. "A Dance
with Dragons" („Der Sohn des Greifen“ & „Ein Tanz mit Drachen“) </b></span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Jede meiner oben verlinkten Rezensionen behandelt zwei
deutsche Bücher, also bestenfalls einen großen Handlungsabschnitt.</span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Die amerikanische Fernsehserie <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Game_of_Thrones">Game of Thrones</a> von
HBO, behandelt bisher pro Staffel, also in 10 ca. einstündigen Folgen, zwei
deutsche Bücher. Die dritte Staffel läuft gerade in den USA und ab 19.Mai in
Deutschland auf Sky. Eine vierte Staffel wurde in Auftrag gegeben. Aufgrund der
verbreiterten Handlung umfasst ab der dritten Staffel eine Staffel nur noch ein
deutsches Buch. Die Unterschiede zwischen den Büchern und der Serie waren
anfangs gering, steigern sich aber von Staffel zu Staffel. </span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Um den etwas kryptischen Gedanken von oben noch abzuschließen:
Ich suche immer noch nach dem Metathema in „Das Lied von Eis und Feuer“ und
hatte mich in der Clash of Kings Rezension mal etwas umständlich am Thema
Religion in der Reihe versucht. Aber irgendwie ergibt das alles noch keinen
rechten Sinn. Es wird nicht einmal richtig klar welche Götter es genau gibt und
wofür sie stehen. Nur Brans „Baumgötter“ scheinen irgendwie gut zu sein, Aryas „einer
Gott“ dagegen ist schon recht zwielichtig und beim Rest kann man sich nur noch zwischen
Feuer und Eis entscheiden. Leider geben die beiden Kinder auch in diesen Teilen
wieder nur die Nebenrollen, mit sehr geringer Weiterentwicklung, so erfährt man nicht
viel <span style="font-size: small;">N</span>eues. Langsam erklärt die Fernseh<span style="font-size: small;">s</span>erie mehr als die Bücher. Aber ich bin
gespannt wie es an dieser Front weitergeht, so jetzt aber geht’s richtig los
(Vorsicht Spoiler!):</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>A Dance with Dragons</b></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Da sind sie also wieder, Tyrion, John und Daenerys, alle
drei bekommen reichlich Platz für ihre Erlebnisse müssen ihn aber mit nicht
weniger als 13 weiteren Erzählern teilen. Von diesen allen die Erlebnisse aufzuschreiben
wäre wohl vermessen, daher versuche ich einfach die Saga in drei
Handlungsschwerpunkte einzuteilen. Die da wären:</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Krieg im Norden und an der Mauer</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Hauptstreiter ist hier John Schnee, der versucht, als
oberster Wächter die Wildlinge gegen den Widerstand seiner eigenen Leute, in
die Truppe zu integrieren, sich irgendwie mit Stannis, der immer noch bei ihm
rumhängt zu arrangieren und sich aus familiären Gründen in die Politik des
Nordens einzumischen. Das ist mitreißend zu lesen, denn John ist immer noch sehr
sympathisch, als Leser hängt man an ihm und teilt vor allem seine
Entscheidungen. Gepfeffert wird das Ganze durch den Krieg im Norden zwischen
Stannis und den grausamen Boltons an dem auch Davos und zur Überraschung des
Lesers und zum Leidwesen der Handelnden, die Graufreunds Asha und Theon (!)
teilnehmen. Das Leidwesen ist wörtlich zu nehmen, denn Theon ist die
bewegendste Figur dieser Romane, sein Leid treibt einem die Tränen in die Augen
und sein Weg beschert das schönste kleine Happy End der bisherigen Serie.
Natürlich ist Martins Grausamkeit Kalkül und nicht immer realistisch aber auf
perfide Weise bindet er den Leser damit an seine Geschichte. Ich weiß noch nicht,
ob ich ihn dafür hassen oder ihn dafür bewundern soll. Leider löst sich, bis
auf dieses kleine Happy End der ganze Konflikt im Norden nur in zwei gewaltige Cliffhanger
auf, deren Auflösung offen bleiben wird bis Martin sich erbarmt und
weiterschreibt. </span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Der Westen – die Sklavenbucht</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Dort ist natürlich Danerys, die mit der befreiten
Sklavenhalterstadt Meeren eine Schlangengrube zu regieren versucht und daran
ziemlich umfänglich scheitert. Zu ihr unterwegs sind Quentin Martell der Prinz
von Dorne, Victarion mit der Flotte der Eiseninseln und Tyrion Lennister auf
seiner Flucht vor Cerseis Rache. Barristan der Kühne ist natürlich auch schon
da und so will jeder dort sein eigenes Süppchen kochen, der erste will heiraten,
hätte aber vielleicht besser vorher mal gefragt, der nächste will Drachen
jagen, der übernächste reist wenig selbstbestimmt dahin will aber irgendwann
mal Rache an seiner Familie und letzterer einfach nur irgendeinen König oder
Königin beschützen. So richtig gelingt aber so keinem von dem Quartett etwas,
so wie alles rund um Meeren am Ende der beiden Bücher noch so aussieht wie am
Anfang. Selbst der Cliffhanger den sich Martin für das Ende ausgedacht hat
besteht nur daraus noch eine Überraschung aus seiner Black Box zur Stadt zu
beordern. </span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Der Süden – Königsmund</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Tja, das war der Teil der Geschichte den Martin in den
letzten beiden Romanen abhandeln wollte, aber nicht hat, so fällt ihm nun doch
noch einiges zu Jaime, Cersei und einer völlig neuen Fraktion, den Truppen rund
um den doch nicht toten Sohn von Rheaghar Targaryen, ein. Da er sich dabei vergleichsweise
kurzfasst hat dieser Part deutlich an Qualität gewonnen. Hier nutzt natürlich
der lange Aufbau in den letzten Büchern und der neue Player auf dem Schachbett.
Speziell das Ende dieser Geschichte rockt richtig und tatsächlich wird dabei mal
ein wenig erklärt. Ich bin gespannt wie es da weitergeht.</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Insgesamt sind diese beiden Romane eine deutliche
Verbesserung zu ihren beiden Vorgängern. Die alten Rezepte: Große Kriege,
grausame Gegner, liebenswerte und gequälte Helden sind wieder da. Leider
braucht es wie immer 500 Seiten bis es richtig losgeht und hört auf wenn es am
besten ist. </span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><b>Aber kommen wir zur
Kür der Sieger und Verlierer:</b></span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Gewinner: Der Epilog aus Königsmund, eine wirkliche
Überraschung die Lust auf das zukünftige Chaos im Süden macht und Theon, zum
heulen traurig.</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Verlierer: Eindeutig Tyrion er war die tragende Figur aller vorangegangenen
Romane, vor allem daher weil er handelte. Nun aber fiel Martin anscheinend nichts
mehr für ihn ein, also tat er das was er
dann immer tut: Er lässt wandern, der Weg ist das Ziel und der arme Tyrion wird
über den halben Erdball getrieben, was uns ausführlich erzählt wird. Fast wähnt
man sich dabei bei Joseph von Eichendorf und seinem Taugenichts. Leider dümpelt
das alles auch noch lange vor sich hin und der in Selbstmitleid zerfließende
Tyrion, weckt die tiefe Sehnsucht nach seiner alten hinterhältigen Schlauheit
und als er sie wiederfindet, ist der Roman, tatata: Vorbei!</span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<br /></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;">Tja, immer noch mehr lose Enden, immer noch mehr
Cliffhanger. Ich hoffe inständig das Martin irgendeinen Plan für die Zukunft
hat, denn seit Roman 7 baut sich in mir die Befürchtung auf das er schreibt
ohne zu wissen wohin das alles führen soll. Langsam wird die Geschichte aber zu
komplex, liegen zu viele Elemente wartend herum und sind zu viele Enden lose, um
es auf diese Weise noch beherrschen und vor allem, damit befriedigend
überraschen zu können. Der Epilog zeigt das Martin immer noch großartige
Einfälle hat aber er wird sehr viele davon brauchen, um das alles zu verbinden.
Der nächste Roman wird wohl bemerkenswert werden, so oder so. </span></span></div>
<br />
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Aber hoffen wir das Beste und sehen uns währenddessen
die immer besser werdende Serie an….</span></span></span>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/14525547365422338110noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-76822742417374319382013-05-11T10:15:00.001+02:002013-12-28T16:37:54.702+01:00Michael Szameit: Im Glanz der Sonne Zaurak<div dir="ltr" id="docs-internal-guid-16e422a0-92a6-1d3f-0553-a69cb3240a4f" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://2.bp.blogspot.com/-1iq5O0YtaYw/Ur7wST57ocI/AAAAAAAAAxY/CEpK_EMTwl8/s1600/zaurak.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://2.bp.blogspot.com/-1iq5O0YtaYw/Ur7wST57ocI/AAAAAAAAAxY/CEpK_EMTwl8/s1600/zaurak.JPG" height="200" width="150" /></a></div>
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Hier handelt es sich um den ersten Roman der Sonnensteintrilogie.</span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: bold; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">1. Im Glanz der Sonne Zaurak</span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2013/09/michael-szameit-alarm-im-tunnel.html">2. Alarm im Tunnel Transterra</a></span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">3. Das Geheimnis der Sonnensteine</span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<br /></div>
<div dir="ltr" id="docs-internal-guid-16e422a0-92a7-fe2c-4b07-59e732a006e7" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
beiden Kosmonauten Goran und Krassnick sind auf dem Rückweg zur Erde
und durchfliegen das Planetensystem der Sonne Zaurak. Als sie plötzlich
einem unbekannten Schwarzen Loch zu nahe kommen, scheinen sie dem
Untergang geweiht. Mit unbändiger Macht werden sie von der Gravitation
des dunklen Schlundes fortgerissen. Plötzlich taucht ein fremdes
Raumschiff auf, was sich von den enormen Gravitationskräften des
schwarzen Lochs nicht stören lässt und hält neben dem Raumschiff der in
Not geratenen Kosmonauten an. Auf Funksprüche zeigt es keinerlei
Reaktion. Als die beiden sich ihrer Rettung schon sicher sind, überlegen
es sich die Piloten des fremden Raumschiffes anders und verschwinden
wieder.</span></span></span></div>
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"> </span><br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Unter
Auferbietung all ihrer Energiereserven gelingt es Goran und Krassnick,
dem Gravitationsfeld des schwarzen Loches zu entkommen. Mit leeren
Treibstofftanks müssen sie auf dem dritten Planeten des Sonnensystems
notlanden. Bei dem Absturz wird Krassnick auf der Stelle getötet. Goran
klettert aus dem total zerstörten Wrack ihrer Agamemnon und sieht sich
umzingelt von käferähnlichen Wesen mit riesigen dunklen Augen. Es
gelingt ihm, ein paar von ihnen mit seinem Handlaser zu töten, bevor die
Käfer den verletzten Raumpiloten in ihre Höhlen schleppen.</span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Kurz
darauf wird auf der Erde ein Raumschiff startklar gemacht, um die
vermissten Piloten der Agamemnon zu finden. Unter ihnen finden sich die
beiden ehrgeizigen Erzrivalen Leander Malden und Algert Ponape. Der
Hass, den die beiden aufeinander haben, wird nur noch von der Abneigung
übertroffen, die andere Kameraden ihnen gegenüber empfinden. Sie hatten
beide gehofft, bei den aufregenden Erkundungsabenteuern auf einer
Supanova mitfliegen zu dürfen. Stattdessen wurden sie gemeinsam für
einen ausrangierten Raumschiff-Klapperkasten eingeteilt. Unter der
Leitung des alten Kapitäns Arnold, der einen Rochus auf den hochnäsigen
Leander hat, sollen sie eine Außenbasis im Planetensystem von Zaurak
einrichten und nach der vermissten Agamemnon suchen. Natürlich wird
dieser erste Auftrag alles andere als langweilig.</span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"><br /></span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"><br /></span></span></span></div>
<div dir="ltr" id="docs-internal-guid-16e422a0-92a7-8536-b6db-e5c933943180" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Der
Roman aus dem Jahre 1983 beschreibt eine typische Abteuergeschichte im
altehrwürdigen sowjetischen Stil. Ein Raumschiff der Menschen fliegt in
unbekannte Sonnensysteme hinein und entdeckt dort unbekannte Welten mit
außerirdischen Lebensformen. Die ungestüme Entdeckerlust der
Kosmonauten beschert ihnen schnell ernst zu nehmende Schwierigkeiten.
Wie so oft ist auf dem dritten Planeten des Zaurak-Systems alles ganz
anders als auf der Erde. In beeindruckenden, von Fantasie
überschäumenden Beschreibungen lernt der Leser die Pflanzen- und
Tierwelt des dritten Planeten im Zaurak-System kennen. Eine Form von
einfacher Intelligenz hat sich dort manifestiert, die ihren Ursprung in
einem beeindruckenden System findet. Allein diese Welt, die Szameit
geschaffen hat, ist schon das Lesen wert. Doch das Buch wäre nicht 300
Seiten dick, wenn nicht eine weitere, hochintelligente Spezies ihre
Finger im Spiel hätte. Diese humanoiden Außerirdischen haben ein
biochemisches Speichermedium gezüchtet, was unsterblich ist und den
Herkunftsort ihrer Schöpfer in sich trägt. Klingt nach überkandideltem
Humbug? Wenn Szameit mit seinen Genrekollegen eines gemeinsam hat, dann
die Fähigkeit, völlig frei erfundene Technologien so glaubwürdig und
beeindruckend durchdacht zu beschreiben, dass man es ihm beinahe abkauft.
Zwischen den fesselnden Entdeckungen des dritten Planeten blitzt immer
wieder ein grundsatzphilosophisches Thema, was Szameit offenbar am
Herzen lag: Wenn es wirklich so unwahrscheinlich ist, dass wir
irgendwann intelligente Lebewesen treffen, dann verbietet es sich,
dieses Leben zu töten. Oder denken nur Menschen so? Und wie menschlich
muss ein Mensch sein, um so zu denken?</span></span></span></div>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Zum
Ende des ersten Buches nimmt Szameit diese Fragen mit in den zweiten
Teil der Trilogie, was “Im Glanz der Sonne Zaurak” ein zugegebenermaßen
etwas abruptes Ende beschert.</span></span></span></div>
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span></span></span>
<br />
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Sprache Szameits entfaltet seine volle Pracht, wenn er sich in seine
fantastischen außerirdischen Planetenwelten stürzt. Der Alltag an Bord
der Suchpatrouille, der nun einmal aus zwischenmenschlichen Reibereien besteht, bleibt frei von stilistischen Mitteln, Spielereien mit der
Rhetorik und ähnlichem. De<span style="font-size: small;">n</span> nüchtern-sachlichen Stil eines
Wissenschaftlers kann Szameit bei diesen Passagen einfach nicht
abstreifen. Doch klugerweise hat er eine übersichtliche Anzahl
relevanter Akteure in seinem Raumschiff, sodass es keine Herausforderung
ist, der Handlung zu folgen. Die teilweise dramatischen Veränderungen
in den Charakterprofilen der Protagonisten versucht Szameit mit allen
verfügbaren Argumenten zu untermauern. Das liest sich logisch aber da
Menschen nun einmal nicht nur aus Logik sondern auch aus Gefühl
bestehen, fühlt man die Charakterentwicklungen nicht. Doch sei’s drum,
der wahre Fokus liegt in der Wissenschaft. Hier blüht Szameit auf. Obacht
wie bei allen sowjetischen Science Fictions: Gutes Schulwissen zum
Thema Biologie, Chemie und Physik sollten vorhanden sein und der Geist
des Leser in einem halbwegs wachen Zustand. Formulierungen wie...</span></span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div dir="ltr" id="docs-internal-guid-16e422a0-92a7-2769-07f1-1efafff63f52" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: "Courier New",Courier,monospace;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Abbildung des Protocerebrums mit seinen beiden Hemisphären rückt in das
Zentrum des Bildschirms. Das ist das Assoziationszentrum der Asseln.
Deutlich ist in einem vergrößerten Sektor erkennbar, wie das von den
Lanzetts gebildete Nervengewebe mit seinen Dendriten nach dem Gehirn des
Insekts tastet, sich mit ihm vereinigt... (S. 191)</span></span></span></div>
</blockquote>
<div dir="ltr" style="line-height: 1.15; margin-bottom: 0pt; margin-top: 0pt;">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">...sind
keine Seltenheit. Dass darüber hinaus gern mal Logikfehler auftauchen
oder die Piloten eines Raumgleiters <span style="font-size: small;">u</span>ngebremst in ein schwarzes Loch
düsen, weil sie dieses nicht “gesehen” haben, sollte nicht zu kritisch
seziert werden. Um wasserdichte Wiedergabe wissenschaftlicher
Erkenntnisse (die noch dazu im Jahr 1983 auf einem anderen Stand waren
als heute) geht es nicht. Es geht um eine Geschichte. Und diese werde
ich noch über die beiden Nachfolgebücher weiter verfolgen.</span></span></span></div>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-2714746705587323622013-05-07T20:59:00.001+02:002013-05-26T12:35:25.229+02:00George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer (Teil 7 & 8)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<![endif]--><span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Nach
langer Pause geht es nun, kurz vor der Deutschlandpremiere der dritten Staffel
der Serie, mit den Teilen 7 und 8 „Zeit der Krähen“ und „Die Dunkle Königin“
oder wie ich sie nennen würde: die langatmig aufgeblasenen Reste der Handlung,
die nicht mehr in die Teile 9 und 10 passten, weiter. </span></span></span><br />
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">George R.R. Martin hat
uns hier mit viel Liebe alles Nebensächliche, typisch ausschweifend aufbereitet
und es mit einigem Spannendem gespickt, ohne irgendetwas davon zu Ende oder so
doch wenigstens irgendwohin zu führen. </span></span></span><br />
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Ein Übergangsroman im deutschsprachigen Duo.</span></span></span><br />
<span style="font-family: inherit;"></span><br />
<a name='more'></a><span style="font-family: inherit;"><b>Zur Reihe:</b></span><br />
<span style="font-family: inherit;"></span><br />
<span style="font-family: inherit;">Beim „Das Lied von Eis und Feuer" handelt es sich um
eine auf sieben Bände angelegte Reihe, von der bisher fünf englischsprachige
Bände erschienen sind. Die deutsche Übersetzung teilt jeden Originalband in
zwei deutsche Bücher auf:</span><br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/04/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html">1.
"A Game of Thrones" („Die Herren von Winterfell" & „Das Erbe
von Winterfell"</a>)</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/05/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html">2.
"A Clash of Kings" („Der Thron der Sieben Königreiche" &
„Die Saat des goldenen Löwen")</a></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/08/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html">3.
"A Storm of Swords" („Sturm der Schwerter" & „Die Königin
der Drachen")</a></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><b style="mso-bidi-font-weight: normal;">4. "A Feast
for Crows" („Zeit der Krähen" & „Die dunkle Königin")</b></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">5. "A Dance with Dragons" („Der Sohn des
Greifen“ & „Ein Tanz mit Drachen“) </span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Jede meiner oben verlinkten Rezensionen behandelt zwei
deutsche Bücher, also bestenfalls einen großen Handlungsabschnitt.</span><br />
<span style="font-family: inherit;">Die amerikanische Fernsehserie <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Game_of_Thrones">Game of Thrones</a>
von HBO, behandelt bisher pro Staffel, also in 10 ca. einstündigen
Folgen, zwei deutsche Bücher. Die dritte Staffel läuft gerade in den USA und ab 19.Mai in Deutschland auf Sky.
Eine vierte Staffel wurde in Auftrag gegeben. Aufgrund der verbreiterten Handlung umfasst ab der dritten Staffel eine Staffel nur noch ein deutsches Buch. Die Unterschiede zwischen den Büchern und der Serie waren anfangs gering, steigern sich aber von Staffel zu Staffel. </span></div>
<div class="MsoNormal">
<b><span style="font-family: inherit;"><br /></span></b>
<span style="font-family: inherit;"><b>Zu A Feast of Crows:</b></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Da wären wir also wieder, wo wir aufgehört haben. Fast ein
Jahr Blogpause und immer noch Georgi Boy, mit seiner ausschweifenden Saga. Nun
ja, da man lange Pausen am besten schwungvoll beendet, eignet sich ein schöner
Verriss zum Auftakt wohl am besten und diese beiden Romane geben, zumindest aus
meiner Sicht, dazu viel Anlass. </span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Da ich davon ausgehe das alle, die sich für
diesen Teil interessieren, die Teile davor gelesen haben, setzte ich einfach
ein wenig Vorkenntnis voraus und spoilere außerdem fröhlich. Sich „Überfahren“
Fühlenden seien die ersten Rezensionen hiermit wärmstens ans Herz gelegt, denn dort
finden sich die Gründe diese Reihe zu lesen. Hier wohl eher nicht. Also dann mal los
und in Zahlen: Die Personen in Reihenfolge ihres Auftritts.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Gesamt 5 Kapitel: Ereignisse auf den Eiseninseln aus
Sicht wechselnder Personen. </span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Die wechselnden Perspektiven sind zum Teil verwirrend und verhindern eine erfolgreiche Identifikation mit einzelnen Personen, außerdem wird nicht viel Neues erzählt. Diese "Wikinger" sind aber trotzallem immer für spannende Momente gut. Der eigentliche Zweck der Geschichte scheint aber nur zu sein
weitere handelnde Personen zum eigentlichen Schauplatz an Daenerys Hof zu
bringen. Kurz davor endet das Ganze dann auch, daher doch nur mäßig.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Gesamt 4 Kapitel: Ereignisse in Dorne aus Sicht
wechselnder Personen.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>Ähm, das war schon
im letzten Teil nur leidlich interessant und hat nicht viel dazugewonnen. Die
wechselnden Sichtweisen tragen auch nicht dazu bei mehr Gefühl für einzelne
Personen zu entwickeln. Die Botschaft? Dorne ist auch noch da und wird sich
irgendwie am Krieg beteiligen. Weiterhin ist keine Identifikationsfigur aus Dorne
in Sicht. Ich hätte gern auf den gesamten Teil verzichtet.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Gesamt 11 Kapitel: Cersei Lennister regiert oder eben
eher nicht und dreht dabei langsam aber sicher durch. </span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Das klingt ein wenig zu kurz für 11 Kapitel? Oh ja, genau
das ist das Problem dieser beiden Romane. Martin gelingt es einfach nicht kurz
und prägnant Menschen zu charakterisieren, ihre Verhaltensänderungen zu
erklären und vor allem unwichtiges von wichtiogem zu trennen. So wird das alles immer länger und länger und das
ist besonders ärgerlich, weil alles vorhersehbar und für die Gesamthandlung
recht belanglos ist. Fast selbstverständlich im Verständnis dieser beiden Bücher ist
das offene Ende, dass wiedermal auf die nächsten Teile 9 und 10 verweist. Eine massive
Kürzung hätte hier gut getan.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Gesamt 7 Kapitel: Brienne von Tarth, unsere
Kriegerjungfrau, die schon im letzten Roman nicht gerade spannend war, reist
durchs Land und sucht Jaime. </span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Das ist genauso sinnlos, wie es sich anhört. Das es <span style="mso-spacerun: yes;"> </span>trotzdem aufregende Momente dabei gibt will
ich nicht unterschlagen, es ist aber auch so viel zu wenig um die 7 Kapitel zu
rechtfertigen. Der ganze Abschnitt wäre besser in der Schublade geblieben.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Gesamt 5 Kapitel: Samwell Tarly reist nach Altsass.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Fünf Kapitel verschwendete Lebenszeit, ein uninteressanter
Mann ohne Eigenschaften bekommt eine künstlich aufgeblassene Handlung um
Bücherseiten zu füllen. Der vielleicht ärgerlichste Teil aller bisherigen
Romane. Martin hat es nie vermocht Samwell zu einer der großen Figuren dieser
Romane zu machen, gute und liebe Protagonisten liegen ihm irgendwie nicht so, aber mit dieser
müden Kreuzfahrt unterbietet er alles noch einmal. Einfach durchblättern! </span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Gesamt 3 Kapitel: Arya Stark erhält ihre Ausbildung als
Dienerin des vielgesichtigen Gottes.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Der Teil ist ungewöhnlich, gruselig und bewegend, aber nur
kurz,<span style="font-family: "Calibri","sans-serif"; font-size: 11.0pt; line-height: 115%; mso-ansi-language: DE; mso-ascii-theme-font: minor-latin; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-language: AR-SA; mso-bidi-theme-font: minor-bidi; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-language: EN-US; mso-fareast-theme-font: minor-latin; mso-hansi-theme-font: minor-latin;"> denn
sobald es richtig losgeht, wird auf die nächsten Bücher verwiesen. Leider ist das alles
nur ein Vorspiel.</span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Gesamt 7 Kapitel: Jaime Lennister reist durchs Land, um am
Ende einen Cliffhanger erzeugen zu können.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Die Geschichte wäre auch in einem Kapitel erzählt gewesen
aber wenigstens ist Jaime seit dem letzten Buch ein Sympathieträger, so liest
sich das angenehm weg. Aber es ist eben wieder nur ein Vorspiel nur hier ein längeres. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Gesamt 3 Kapitel: Sansa Stark, muss mit Kleinfinger klarkommen,
den ekeligen Robert ertragen und die Tante loswerden.</span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Das fetzt und macht Sansa langsam aber sicher zu einer
wirklich coolen Figur, wer hätte das gedacht. Die Überraschung des Romans, wenn
Martin nur nicht immer so lange für jeden Furtz Handlung brauchen würde.</span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span></div>
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Der aufmerksame Leser hat erkannt was da fehlt. Was ist mit Tyrion,
Daenerys, den Drachen, John, Brandon und dem gesamten Geschehen im Norden um
Stannis und Davos? Na ja das erklärt Martin am Ende des Buches so:</span></div>
<span style="font-family: inherit;"></span>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<div class="MsoNormal" style="margin-left: 35.25pt;">
<span style="font-family: inherit;"><i style="mso-bidi-font-style: normal;">„Ich habe viel über sie geschrieben . Viele, viele, viele Seiten. […]
Und ich schrieb und schrieb, und dann dämmerte mir, dass das Buch viel zu dick
geworden war… [...]. Je länger ich jedoch darüber nachdachte, desto stärker
spürte ich, dass meinen Lesern besser gedient wäre, wenn sie zuerst die ganze
Geschichte über die Hälfte der Figuren bekämen, und nicht die halbe Geschichte
aller Figuren.“ </i></span></div>
</blockquote>
<span style="font-family: inherit;"></span>
<br />
<div class="MsoNormal">
<span style="font-family: inherit;">Das ist allerdings auch nur die halbe Wahrheit zur halben
Geschichte, ich zumindest habe nur ¾ der Geschichte über die Hälfte der Figuren
gefunden. Man kann da sicher anderer Meinung sein aber ich kaufe Bücher nicht,
weil jemand „viele, viele, viele Seiten“ geschrieben hat, sondern weil er sie
spannend, bewegend, lustig, oder einfach nur schön geschrieben hat. Ich will
eine geplante und durchdachte Geschichte und nicht ein dum düdel dei mal sehen
wo ich bleib. Wenn man sich vergaloppiert hat wie wäre es dann mal mit einer Kürzung? </span></div>
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<br />
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Das alles erinnert mich an den Witz: </span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">F: Wie endet „Das Lied von Eis und Feuer“? </span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">A: Mit dem Tod von George R.R. Martin! <span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;"><br /></span></div>
<div class="MsoNoSpacing">
<span style="font-family: inherit;">Muss ich jetzt von allen Figuren alle Erlebnisse bis in
alle Ewigkeit weiterlesen oder kommt da noch ein Ende? Im nächsten Teil kommen weitere Erzähler hinzu, wie viele
sind es dann, etwa zwanzig, fünfundzwanzig? Ich werde die nächsten beiden Teile trotzdem noch
lesen, danach ist eh Pause, da George R.R. Martin weitere Romane noch nicht fertig hat aber <span style="font-size: small;">für
alle anderen Leser habe ich einen provokanten und radikalen Vorschlag: </span></span></div>
<span style="font-family: inherit;"><br /></span>
<span style="font-family: inherit;"><span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Lasst diese beiden Romane einfach weg. Nein, wirklich
ganz im Ernst, ich glaube das wird funktionieren. Martin erzählt so gemütlich,
dass ein paar kleine Lücken nicht auffallen werden und warum Cersei ist, wo sie
am Ende des achten Teils eben ist, erfahrt ihr sicher auch aus der Wikipedia. Teil
9 und 10 sind wieder besser, diese beiden Teile hier sind leider nur zum Lesen um des Lesens
Willen…</span></span></span>
Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/14525547365422338110noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-72778387151569468542012-10-11T10:29:00.001+02:002013-05-11T10:10:00.265+02:00Stanislaw Lem - Golem<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="213" mozallowfullscreen="" src="http://player.vimeo.com/video/50984940?title=1&byline=1&portrait=1" webkitallowfullscreen="" width="500"></iframe> <br />
<a href="http://vimeo.com/50984940">GOLEM</a> on <a href="http://vimeo.com/">Vimeo</a>.Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-26910223126417872722012-09-05T20:02:00.000+02:002012-09-05T20:02:10.609+02:00Tom Rachman: Die Unperfekten<div style="font-family: Verdana,sans-serif;">
</div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;">Auf diesen Roman bin ich durch einen
anderen Buchblog gestoßen. Das Thema ist für mich persönlich ein
sehr Spannendes, da es sich um Printmedien dreht und den Aufstieg und
Fall einer fiktiven Zeitung erzählt, die letztlich den Anschluss
hinsichtlich der Internet-Präsenz verpasst und dadurch schlichtweg
untergeht.</span></div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><br /></span>
</div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;">Klar strukturiert wurde dieses Buch vom
Autor, dass es einfach Spaß macht, abzutauchen. Man ist mittendrin
in der Zeitungsproduktion und durchlebt die Anfänge derselben in den
1950er Jahren und das beständige Treiben in der Redaktion. Jedes
Kapitel handelt von einem Mitarbeiter der Zeitung und bekommt als
Abschluss einen Auszug aus der Zeitungschronik. Ein elegante
Mischung, wie ich finde.</span></div>
<a name='more'></a><br />
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><br /></span>
</div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Tom_Rachman">Tom Rachman</a> greift einige der
Blattmacher heraus, gewährt Einblick in ihr berufliches Umfeld. Er
zeigt mitunter herrische, launische und doofe Kollegenschweine, was
durch das Ineinandergreifen der Geschichten der anderen Kollegen noch
wunderbar untermauert wird. Und genau an der Stelle, an der man
glaubt, sich ein Bild über diese Person machen zu können, wischt er
die Tafel sauber und zeichnet das private Bild der jeweiligen Person,
was nicht selten konträr zur beruflichen Existenz steht. </span></div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;">Man findet beispielsweise
die beruflich emanzipierte Finanzredakteurin, die einem faulen
Taugenichts hinterherläuft – nur um nicht allein zu sein; einen
kleinkarierten Chefkorrektor, ein brillanter Kopf mit genialem
Gedächtnis, der nicht aus dem Schatten seines alten Jugendfreundes
heraustreten möchte, bis sich herausstellt das seine eigenen
Erwartungen an seinen Freund zu hoch respektive unbegründet waren.
Und eine Miss Buchhaltung, die sich mit dem Mann auf dem Bett ihres
Hotelzimmers wiederfindet, den sie einige Stunden zuvor entlassen
hat, nur um festzustellen, dass er sie, die da so halbnackt vor ihm
liegt, demütigen wollte.</span></div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><br /></span>
</div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;">Auch wenn der Titel „Die Unperfekten“
lautet, kann ich hier schreiben, dass es so ziemlich perfekt geworden
ist; was umso mehr erstaunt, da es sich um das Erstlingswerk des Autors handelt. Es mangelt an nichts – Humor, Boshaftigkeit, Melancholie,
Zynismus und Liebe – alles ist vorhanden.
</span></div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><br /></span>
</div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;">„Aber ich will eigentlich darauf
hinaus, dass der Tod missverstanden wird. Der Verlust des eigenen
Lebens ist nicht der schlimmste Verlust. Es ist überhaupt kein
Verlust. Für andere vielleicht, aber nicht für einen selbst. Aus
der eigenen Perspektive betrachtet kommt einfach nur die Erfahrung
zum Stillstand. […] Wovor ich wirklich Angst habe, ist die Zeit.
Die ist der Teufel: Die peitscht uns vorwärts, wenn wir uns lieber
räkeln würden, und dabei rennt uns die Gegenwart davon, wird
ungreifbar, und plötzlich ist alles Vergangenheit, die nicht
stillstehen will, die in all die unauthentischen Geschichten
hinübergleitet.“</span></div>
</blockquote>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;"><br /></span>
</div>
<div style="font-family: Verdana,sans-serif; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: small;">Dem habe ich nur noch folgendes hinzuzufügen: Prädikat <i>„Äußerst Lesenswert!“</i></span></div>
Doreenhttp://www.blogger.com/profile/08460964208206063985noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-88188464573260655992012-08-10T01:14:00.000+02:002013-05-08T19:48:00.912+02:00George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer (Teil 5 & 6)<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://3.bp.blogspot.com/-iveHU-B5tAM/UCRCJNrAKoI/AAAAAAAAAEc/kC0CoKbEt78/s1600/George+R.R.+Martin+Das+Lied+von+Eis+und+Feuer+5-6+Zeit+der+Kr%C3%A4hen.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://3.bp.blogspot.com/-iveHU-B5tAM/UCRCJNrAKoI/AAAAAAAAAEc/kC0CoKbEt78/s200/George+R.R.+Martin+Das+Lied+von+Eis+und+Feuer+5-6+Zeit+der+Kr%C3%A4hen.JPG" width="150" /></a></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
</div>
<div class="MsoNormal">
Also nun die Teile 5 und 6 „Sturm der Schwerter“ und „Die Königin der Drachen“ oder wie ich sie nennen würde: 4 Hochzeiten und deutlich mehr Todesfälle. George R.R. Martin macht die Wundertüte ganz weit auf und räumt dabei gleich einmal mit dem ausgeuferten Personal auf (was natürlich nicht heißt, das am Ende nicht noch mehr als genügend davon übrig bliebe). Eine mäandernde Fortsetzung eines großen Epos über alles was menschlich und wölfisch ist… </div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<a name='more'></a><br />
<b>Zur Reihe:</b><br />
<br />
Bei „Das Lied von Eis und Feuer" handelt es sich um eine auf sieben Bände angelegte Reihe, von der bisher fünf englischsprachige Bände erschienen sind. Die deutsche Übersetzung teilt jeden Originalband in zwei deutsche Bücher auf:<br />
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="font-family: inherit;">
<a href="http://www.blogger.com/goog_715750777">1. "A Game of Thrones" („Die Herren von Winterfell" & „Das Erbe von Winterfell")</a></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="font-family: inherit;">
<a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/05/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html">2. "A Clash of Kings" („Der Thron der Sieben Königreiche" & „Die Saat des goldenen Löwen")</a></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="font-family: inherit;">
<b>3. "A Storm of Swords" („Sturm der Schwerter" & „Die Königin der Drachen")</b></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="font-family: inherit;">
<a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2013/05/george-rr-martin-das-lied-von-eis-und.html" target="_blank">4. "A Feast for Crows" („Zeit der Krähen" & „Die dunkle Königin")</a></div>
<div class="MsoNoSpacing" style="font-family: inherit;">
5. "A Dance with Dragons" („Der Sohn des Greifen“ & „Ein Tanz mit Drachen“) </div>
<div class="MsoNoSpacing" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit; margin: 0cm 0cm 10pt;">
Die amerikanische Fernsehserie <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Game_of_Thrones">Game of Thrones</a> von HBO, behandelt bisher pro Staffel, also in 10 ca. einstündigen Folgen, zwei deutsche Bücher. Es sind bisher zwei Staffeln erschienen und die dritte Staffel wurde in Auftrag gegeben. Laut Wikipedia wird die dritte Staffel, aufgrund der verbreiterten Handlung aber nur noch den Inhalt eines deutschen Buches behandeln. <span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style="mso-spacerun: yes;"> </span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit; margin: 0cm 0cm 10pt;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit; margin: 0cm 0cm 10pt;">
<span style="mso-spacerun: yes;"><b>A Storm of Swords:</b></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit; margin: 0cm 0cm 10pt;">
„Die Götter haben die Erde für alle gemacht, damit die Menschen sie miteinander teilen. Dann jedoch kamen die Könige mir ihren Kronen und stählernen Schwertern und haben alles für sich beansprucht. Meine Bäume, haben sie gesagt, ihr dürft die Äpfel nicht essen. Mein Bach, ihr dürft hier nicht fischen. Mein Wald, ihr dürft hier nicht jagen. Meine Erde, mein Wasser, meine Burg, meine Tochter, lasst die Finger davon, oder ich schlage euch die Hände ab, aber vielleicht, wenn ihr die Knie vor mir beugt. Lasse ich euch ein wenig daran schnuppern.“ </div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit; margin: 0cm 0cm 10pt;">
So lässt George R.R. Martin Ygritte, die Wildlings Geliebte von John Schnee*, sprechen und beweist damit auch wieder seine hin und wieder aufblitzende antiautoritäre Ader. Wäre dies hier eine durchschnittliche Fantasy Geschichte, dann würde Ygritte sicher Johns Frau werden, sie würden zusammen die Wache führen, den Norden erobern, dann würden sie heiraten, den Thron von Winterfell erobern und 10 Kinder machen. Bei Martin, endet Ygritte vielleicht auch 50 Seiten später mit einem Pfeil in der Brust im Kampf gegen eben diesen John Schnee. Oder vereinigen sie sich vielleicht doch wieder in ewiger Liebe?</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
Ein paar Seiten weiter muss eine blutjunges jungfräuliches Mädchen einen entstellten zwergwüchsigen Intriganten heiraten, der vorher mit besonderer Verve Ihren Ex-Verlobten, den durch und durch sadistischen jungen König provoziert hat. Da könnte man meinen Sie endet noch einmal 50 Seiten weiter, gequält und vergewaltigt oder kann sie etwa jungfräulich fliehen? </div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
Was wenn dieser grausame König vergiftet wird und der frisch verheiratete Intrigant es gewesen sein soll? Wird er dann seinen Kopf verlieren? Kämpft wieder jemand für ihn in einem <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Gerichtskampf">Gerichtskampf</a>? Wird ihn seine geliebte Hure retten oder der Eunuch? Vielleicht vertraut er auch seinem tyranischen Vater und geht für immer an die Mauer?</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
Oder der König des Nordens, der rebellische Robb Stark mit seinem Schattenwolf. Er hat einen wichtigen Verbündeten beleidigt und fährt jetzt in dessen Burg zum Hochzeitsfest seines Schwagers. Der Verbündete wird die ganze Zeit als grausam und hinterlistig dargestellt. Also wird er dort folgerichtig hinterhältig erschlagen oder erobert er mit neuer Unterstützung den Norden zurück?</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
Davos, der nette freundlich sympathische Schmuggler wird von einer einsamen Insel gerettet und will aus Rache die Feuerpriesterin und liebste Dienerin seines Herrn töten und gleich noch einen unschuldigen Jungen vor dem Feuertod retten. Ereilt dann beide der Feuertod? Oder wird Davos im dunklen Kerker verhungern? Oder hört der König gar auf seinen Rat, die Priesterin ist nett und freundlich, alle überleben und retten zusammen die Welt vor den wilden Horden?</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;">
<span style="font-family: inherit;">Das sind alles Fragen für die Martin ungewöhnlich kreative und (im Trauerfall - Leider) glaubwürdige Lösungen findet. <span style="font-family: inherit;">In jedem anderen Roman gäbe es keine Frage, die Person mit dem meisten Charisma muss immer gerettet werden. Und Ygritte? Natürlich auch, diese Romanze in der Höhle war einfach zu romantisch. Das Dilemma von Spannungsromanen liegt meist in diesem Punkt, wirkliche Überraschungen gibt es nicht, weil zum Beispiel Sauron eben nur destruktiv ist, daher kann er einfach nichts erschaffen, er kann nur sterben. So wie Aragon gerade nicht sterben kann denn es gibt keine Alternative zu ihm. </span><span style="font-family: inherit;">Es müsste also </span>alles ganz einfach sein: Die Guten, oder wenigstens die Sympathischen, die Spannenden und die Lustigen, die überleben, aber die Grausamen und die öde Langweiligen, Diejenigen die nicht mal zu den mittlerweile acht Erzählern, dieser unendlich ausschweifenden Saga gehören, werden über kurz oder lang sterben. Aber hier ist es anders.</span> </div>
<div class="MsoNormal" style="margin: 0cm 0cm 10pt;">
Wenn Könige blutig heiraten, die Wildlinge vor der Mauer kampieren, Kinder tausende von Seiten lang immer wieder irgendwohin fliehen und doch nie ankommen, wenn Königinnen in aller Ruhe Sklaven befreien, statt endlich zum Endkampf zu schreiten, ja dann ist Unterhaltungszeit nach Art des George R.R. Martin. Auch dieser Teil ist nicht plötzlich zur Hochliteratur geworden und auch die <a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/search/label/George%20R.R.%20Martin">alten Schwächen</a> bleiben uns erhalten. Auch bleibt es dabei, das man manchmal denkt, die Reihe wäre nur eine Art von alternativer Pornographie, die mit Grausamkeiten ergötzt, wie die Gladiatoren die alten Römer. Bei näherem Hinsehen ist es allerdings <span style="font-family: 'inherit','serif';">doch komplexer, denn Martin hat eine auf grausame Art realistische Mittelalterwelt erschaffen, und die meisten Wendungen sind dabei so genial erdacht, das man das Ganze auch für eine „dreißigjähriger Krieg“ Doku halten könnte. Martin hat das beliebte Genre der Verbindung aus realer Geschichte mit Krimi/Abenteuer/Aktion/Erotik Einlagen, um das Wort „real“ erleichtert und dabei den wirklich großen Wurf gelandet. </span><o:p></o:p></div>
</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
Ganz ehrlich muss man aber auch sagen, das dieser Roman viele Seiten braucht, um in Schwung zu kommen. Das liegt besonders daran das alle acht Erzähler ihre Geschichten erst einmal in Position bringen müssen außerdem gibt es anfangs einfach zu viele Varianten von „der Weg ist das Ziel“ Erlebnissen. Alle laufen irgendwohin um irgendwo anders anzukommen, um von dort wieder irgendwohin fliehen zu müssen. Dazu kommt noch das die Daenerys Geschichte, wie auch schon die aus dem letzten Buch, ziemlich dünn und sehr konstruiert ist und wieder nur von ihr, als Person, in der Art einer <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Adoleszenz">coming of Age</a> Variante getragen wird. Speziell die als Deus ex Machina erscheinende Sklavenarmee, die sich Daenerys einfach mal so kauft, ist ziemlich frech erfunden. Doch im weiteren Verlauf spielt Martin seine Stärken wieder konsequent aus. Den Auftakt bildet dabei die bis dahin ziemlich dahingeschleppte Wanderungsgeschichte um das Mädchen Arya, die plötzlich wieder in düster unheimliche Magie verwickelt wird. Mit den Hochzeiten kommt auch die Spannung (siehe oben) zurück und schließlich fängt er ganz geschickt damit an die Geschichten miteinander zu verweben. Vier der Stränge führt er an der Mauer zusammen, vielen gibt er eine völlig neue Wendung, höchstwahrscheinlich (so genau weiß man das bei ihm manchmal nicht) beendet er eine endgültig. Wieder mal entpuppt sich dabei als besondere Stärke der Wechsel der Perspektive, der zwei Romane lang den Bösewicht gebende Jaime Lennister, wird zum menschlichen Wesen und der ängstliche Samwell Tarly gibt den ganz unheldischen, allerdings auch etwas bieder, langweiligen Sympathikus. Das ist überwiegend sehr unterhaltsam und die letzten 400 Seiten sogar eine grandiose Achterbahnfahrt und damit als Ganzes weiterhin sehr zu empfehlen.</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
* In der ersten Übersetzung hat man alle Namen im englischen belassen. Im Rahmen der Überarbeitung sind dann viele Namen, speziell die Namen der unehelichen Kinder wie „Schnee“ im Norden, „Sand“ im Süden oder „Stein“ im Osten eingedeutscht worden. Auf Amazon kann man dazu einige eher wütende Kommentare lesen. Ich sehe das so: Die Namen sollen darstellen, das jemand ein uneheliches, nicht anerkanntes Kind ist, ein Mensch ohne Namen, ohne Familie. Der Begriff soll ihn zeichnen und erniedrigen und das würde eine Nichtübersetzung gerade nicht leisten. Der Name „Snow“ klingt in den Ohren von Deutschsprachlern nicht unangenehm, sogar fast cool. Speziell der Spottname „Lord Schnee“ den ihm die Kameraden geben, soll sich eigentlich erst Stück für Stück in Anerkennung verwandeln, dass wäre mit einem englischen Namen nicht adäquat dargestellt.Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/14525547365422338110noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-74283549708702346602012-08-02T12:56:00.002+02:002012-08-02T15:09:51.438+02:00Horst Evers: Für Eile fehlt mir die Zeit<div style="font-family: Verdana,sans-serif;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Für alle, die sich gerade wieder über laute Nachbarn aufgeregt
haben, hin und wieder den Sinn oder Unsinn neumoderner Technik kritisch
hinterfragen oder einfach nur Fragen zu Gott oder Aliens haben, ist dieses Buch
wohl geschrieben worden. <a href="http://www.horst-evers.de/?page_id=2">Horst Evers</a> hat dies hervorragend bewerkstelligt. Das
Buch hilft ungemein, den Alltag nicht zwingend verstehen zu müssen, um
glücklich zu sein. Mitunter hilft, einfach darüber zu lachen.</span></div>
<a name='more'></a><br />
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Wer schon einmal <a href="http://www.youtube.com/watch?v=4LzcbEGxahk">“Den witzigsten Vorleseabend der Welt“</a>
genossen hat, dem wird der Autor dieses Buches bekannt vorkommen. So erging es
mir bei diesem Spontanbuchkauf. Und schon allein der Titel spricht mir
persönlich aus der Seele.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Sein Beispiel, das es selten ratsam ist, auf stolz von
werdenden Vätern gezeigte Ultraschallphotos EHRLICH zu antworten, belegt
folgendes Zitat:</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">„Kaum zu glauben, dass dieser kleine Knopf in gut sechzehn
Jahren schon bekifft und besoffen über der heimischen Kloschüssel hängen wird.“</span></div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">(„Ooch das sieht derzeit doch eher aus wie ein Wurm.“, kommt
auch nicht so gut an, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann. Man möge
mir mein in Bezug auf 3D-Ultraschallphotos ungeschultes Auge verzeihen.)</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Sehr amüsant fand ich auch die Geschichte „Gutenberg 2.0“.
Es geht um Ebook-Reader und als frischgebackene Reader-Besitzerin kommen seine
Argumente gegen ebendieses Gerät gerade richtig, da ich selbst diesem Gerät anfänglich
mit großer Skepsis begegnete. Gedruckte Bücher habe ich selbstredend auch zur Genüge
(sonst würde ja auch ein Wohnungsumzug zu langweilig werden ;o)). Er beschreibt
die Signalwirkung eines gedruckten Buches, was da über den Leser aussagt:</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<blockquote class="tr_bq">
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">„Seht her, ich bin jemand, der liest, ein kluger Kopf, ich
kann lesen, ich lese, ich lese, seht alle her, ich lese, hoho!“ </span></div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Da wird aus einer jungen hübschen Frau am Nachbartisch im
Café schnell eine junge, intelligente, hübsche Frau weil sie bespielsweise
<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Proust">Proust‘</a> „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ liest. Vielleicht war es aber
auch nur Harry Potter mit anderem Schutzumschlag, man wird es nicht erfahren. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Wohlformulierte Sätze sucht man indes vergebens. Horst Evers
schreibt schlichtes Alltagsdeutsch, was mich persönlich nicht unbedingt anspricht,
hat man dieses Vergnügen schließlich tagtäglich verbal um sich herum. Mich
selbst nehme ich da auch keineswegs aus. Im täglichen Geplapper des Smalltalks
kommen die meisten Sätze unvollkommen, ja teils unvollendet über die Lippen.
Leider werden unsere halbgaren Sätze nie als die „Unvollendeten“ zu
unerwartetem Glanze kommen und in die Geschichte eingehen, wie manch Musikstück
mit gleichem Bestimmungswort.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Fazit: Ein Buch zum Schlapplachen über den ganz alltäglichen
Wahnsinn der sich Leben nennt.</span></div>Doreenhttp://www.blogger.com/profile/08460964208206063985noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-9285698629438958432012-07-31T18:08:00.000+02:002012-07-31T18:08:08.923+02:00Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten<div class="separator" style="clear: both; font-family: inherit; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-cVSR4vXG3Cs/UBgCnmcT-TI/AAAAAAAAAUY/ZtT3ORnM6U0/s1600/IMG_0422.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://2.bp.blogspot.com/-cVSR4vXG3Cs/UBgCnmcT-TI/AAAAAAAAAUY/ZtT3ORnM6U0/s200/IMG_0422.JPG" width="150" /></a></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.49480918091388704" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ishiguros
Zukunftszenario könnte grausamer und lebensverachtender kaum sein.
Durch Forschungen und Weiterentwicklung der Technik ist es der
Menschheit gelungen, die schlimmsten Krankheiten wie Krebs zu heilen.
Allerdings braucht die Medizin dazu als Ausgangsmaterial komplette
Organe von echten Menschen.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Um
diese Nachfrage zu stillen, werden existierende Menschen geklont, also
identische Replikate von ihnen hergestellt. Die Klone werden in
speziellen Heimen versorgt bis sie ausgewachsen sind und anschließend
ausgeweidet. Dies bedeutet den Tod für jeden Klon.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Mit
Fug und Recht hätte Ishiguro die menschlichen Ersatzteillager auf die
Barrikaden gehen, sie wahnsinnig werden lassen oder ihnen Racheglüste in
die Köpfe pflanzen können. Doch er machte etwas ganz anderes - nämlich
den menschlichsten und friedlichsten Roman, den man sich vorstellen
kann.</span></span></div>
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Kathy
ist so ein Klon. Sie erinnert sich zurück an ihre Kindheit auf der
Internatsschule Hailsham. In Hailsham gibt es Aufseher, die den
Unterricht und die Betreuung der Kinder vornehmen. Allen Kindern gemein
ist, dass sie keine Eltern haben, denn sie wurden wie gesagt künstlich
gezeugt und geboren. Die Aufseher sind “normale” Menschen (also keine
späteren Spender). In Hailsham gibt sich ein Bild des typischen
Internats. Es wird gelernt, geschwatzt, Sport getrieben, gelästert und
gelacht. Der cholerische Tommy gibt immer wieder unfreiwillig die
Witzfigur beim Fußballspielen. Die eigensinnige Ruth hingegen hat einen
Narren an der Idee gefressen, dass die Aufseherin Miss Emily in
Lebensgefahr schweben würde und darum eine Leibgarde benötige (die
selbstverständlich von Ruth persönlich angeführt wird).</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Besonders
nachdrücklich werden die Kinder dazu animiert, sich im Kunstunterricht
schöpferisch zu betätigen. Die besten Resultate sammelt die
geheimnisvolle “Madame” ein und stellt sie in einer Galerie aus. Diese
Madame scheint die Leiterin von Hailsham zu sein. Andere kreativen
Erzeugnisse werden regelmäßig auf dem Basar für andere Schüler zum
Verkauf angeboten. Unter den Hailshamer Kollegiaten herrscht die
Marotte, dass jeder eine kleine Schatzkiste mit seinen schönsten
Beutestücken hütet.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dass
die Kinder nur auf der Welt sind, um im frühen Erwachsenenalter all
ihre Organe herzugeben, wissen die Kollegiaten schon recht früh. Doch
wahrscheinlich ist es wie so oft mit Unglaublichkeiten: Richtig bewusst
ist sich dessen keiner von ihnen. Im Gegenteil, man macht stattdessen
sarkastische Witze darüber. Die guten Ratschläge über ausgewogene
Ernährung, gesunde Lebensweise und Krankheitsvorbeugung nehmen die
Kollegiaten ohne negative Hintergedanken an. </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Nur
manchmal erwecken die Aufseher den Eindruck, als würde der Anblick der
Hailshamer Kollegiaten sie zutiefst erschüttern. Miss Lucy macht
Andeutungen, dass die Schüler so vieles nicht wüssten und dass sie
verzweifeln würden, </span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: italic; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">wenn</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">
sie es denn wüssten. Dies bleibt jedoch die Sorge der Aufseher.
Diejenigen, die bemitleidet werden, sehen gar keinen Anlass dazu. Sie
scheinen keine Angst vor ihrer Zukunft zu haben. Man ahnt, dass sie es
einfach nicht verstehen oder man ihnen immer gerade dann Neuigkeiten
erzählt, wenn sie diese noch nicht verstehen können. Ihre Aufmerksamkeit
und ihre Sorgen gelten darum profaneren Problemen:</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Werden
Tommy und Kathy ein Paar? Wie stellt man es am besten an, ungestört
miteinander zu plaudern? Wer bekommt diese tolle Tasche, die beim Basar
feilgeboten wird? Wird mich jemand sehen, wenn ich heimlich in den
konfiszierten Pornoheftchen blättere?</span></span><br />
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.49480918091388704" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Das
gesamte Buch ist die rückblickende Erzählung eines völlig normalen und
naiven Erwachsenwerdens. In aller Ausführlichkeit lernt der Leser
sämtliche Personen kennen, von denen die Handlung getragen wird. Manche
sind eher simpel gestrickt, andere haben einen anstrengenden Charakter,
um andere rankt sich einfach die Aura des Mysteriums. Es sind ganz
normale Menschen mit völlig menschlichen Eigenschaften, die aus der
Sicht eines unbedarften Kindes wahrgenommen werden.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Man
erfährt als Leser gleich zu Beginn, was es mit den Hailshamer
Kollegiaten auf sich hat und erstaunlicherweise … vergisst man es ganz
schnell wieder. Nur bruchstückhaft wird man daran erinnert, dass man
keinen normalen Menschen beim Leben zuschaut sondern Klonen, die
sozusagen kein Recht auf ein eigenes, erfülltes Leben haben. Doch selbst
dann tritt diese grausame Wahrheit immer wieder in den Hintergrund. Sie
wird verdrängt von den Sorgen, die so viel greifbarer und
nachvollziehbar sind im Leben eines Menschen. Der ganze Alltag in
Hailsham wirkt einfach viel zu normal, zu entspannt, zu vertraut.
Stutzig machte mich am ehesten, dass auf den Kunstunterricht so ein
immenser Wert gelegt wird und dass man die Kollegiaten geradezu dazu
drängelt, Bilder zu malen oder anderweitige Werke zu schaffen. Aber
obwohl mir klar war, dass es etwas damit zu hat, dass die Kollegiaten
anders sind, habe ich recht schnell die Sache auf sich beruhen lassen.
Genau wie die Hailshamer selbst - sie wundern sich nur darüber und
wenden sich nach einiger Zeit wieder anderen Dingen zu.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dies
ist wohl der Grund, weshalb die anfangs prophezeite Hass- und
Rache-Situation einfach nicht eintritt. Sobald die Kollegiaten etwas
Neues herausfinden, was ihre Herkunft oder ihre Zukunft betrifft, zeigen
sie sich neugierig und stürzen sich in Spekulationen. Doch zu keinem
Zeitpunkt ruft jemand den Satz aus:</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">“Moment
mal! Wir sollen alle sterben, damit es ein paar Menschen auf der Welt
besser geht? Das ist es nicht wert! Ich weigere mich!”</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Nie.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Beim
Lesen hatte ich zwischenzeitlich die Gedanken: “Was lese ich hier
eigentlich? Das sind Dialoge und Alltags-Trivialitäten von völlig
normalen Leuten. Die reden über all ihre Problemchen und selbst über
Dinge, die für mich noch gar kein Problem wären. Das ist alles völlig
normal und unspektakulär. Fast schon zu normal - denn soviel reden würde
ich ja nicht einmal.”</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Doch
genau das ist der Punkt. Es sind Menschen, ganz besonder sensible
Menschen sogar, die sich ungemein starke Empathie zu ihren Mitmenschen
aufbauen können. Diese Einsicht prallt gegen Ende des Buches umso härter
mit der Realität zusammen, der sich Kathy und jeder andere Hailshamer
Kollegiat stellen muss: Sie leben nur, um zu sterben. Ihr Leben dient
dem Zweck des Heranzüchtens gesunder Organe. Es gibt Leute (im Sinne von
Nicht-Spendern), die glauben noch nicht einmal, dass es sich bei den
Klonen um richtige Menschen handelt. Dass diese Vermutung ungeheuerlich
ist angesichts dieses beschaulichen und bescheiden glücklichen Lebens,
was die Heranwachsenden in Hailsham erleben, wurde mir erst recht spät
klar. Zu dem Zeitpunkt ist es bereits völlig selbstverständlich
geworden, dass Kathy und Tommy und all die anderen eigenständige
Personen mit einer Seele sind.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Trotzdem
werden die Klone mit dem Erreichen des Erwachsenenalters nicht wie
Menschen behandelt - sondern wie Schlachtvieh. Mit dem Abschluss der
Schulausbildung in Hailsham werden die Kollegiaten grüppchenweise auf
Bungalows im Land verteilt - gemischt mit älteren Absolventen anderer
Internate. In diesen Cottages leben die Kollegiaten solange zusammen,
bis sie sich dazu entschließen, die Ausbildung zum Betreuer zu beginnen.
Die Betreuer kümmern sich um das seelische Wohl derjenigen Klone, die
bereits damit angefangen haben, ihre Organe zu spenden. Diese Spenden
laufen in mehreren Sitzungen ab. Mehr als vier Sitzungen überleben die
Spender eigentlich nie. Nachdem sie eine gewisse Zeit lang Betreuer
waren, erhalten die Absolventen irgendwann den Bescheid, dass sie nun
ihrerseits mit dem Spenden beginnen. Für Spender, die abgeschlossen
haben (also gestorben sind) gibt es keinen Friedhof und alle, die um sie
trauern, werden ihrem Beispiel in kürzester Zeit folgen.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Hailshamer Kollegiaten haben es bei diesem Prozedere noch gut
getroffen, denn sie durften wenigstens ihre Kindheit als Menschen
verbringen. Wenn ihnen auch die Freiheit, eine eigene Zukunft zu wählen,
verwehrt blieb und durch bescheidene Träumereien ersetzt wurden.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.49480918091388704" style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ich
erinnere mich nicht, dass jemand von einem Leben als Filmstar oder
Ähnlichem geträumt hätte. Es ging eher um Tätigkeiten wie Postbote oder
Landarbeiter. Nicht wenige von uns wollten Fahrer der einen oder anderen
Art werden, und wenn das Gespräch diese Richtung nahm, fingen oft ein
paar Veteranen an, malerische Landstraßen, auf denen sie gefahren waren,
bevorzugte Raststationen, unübersichtliche Verkehrskreisel miteinander
zu vergleichen.</span></span><span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></blockquote>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dass
die Grausamkeit in diesem Roman vollkommen implizit bleibt, macht ihn
humaner und sanftmütiger aber keineswegs harmlos. Den unausgesprochenen
Vorwurf der Klone an den Rest der Menschheit versteht der Leser
unbewusst: “Wie könnt ihr euch als Menschen bezeichnen und uns nicht, wo
ihr doch diejenigen seid, die unmenschlich grausam sind?”</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Sprache Ishiguros ist unkompliziert, einfach und sehr gefühlsbetont.
Die meiste Zeit vergeht in Dialogen oder Beschreibungen dessen, was eine
Person gedacht oder empfunden hat. Die bereits erwähnte starke Empathie
mit anderen Kollegiaten, das ständige Sich-aussprechen, geduldige
Klären und Besprechen - das könnte schon fast zu gut gemeint sein.
Letztlich könnte es aber ein Stilmittel sein, mit dem Ishiguro uns
wissen lässt, dass die Klone wirklich menschlich sind, menschlicher
vielleicht sogar als wir selbst.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Für
mich persönlich bleibt “Alles, was wir geben mussten” in meiner
Erinnerung als erstaunlicher Roman, der mit seiner Herzlichkeit einem
grausamen Thema auf den Grund geht.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com5tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-76213019407292787452012-07-28T11:33:00.002+02:002012-07-31T18:09:46.240+02:00Philip K. Dick: Nach der Bombe<div class="separator" style="clear: both; font-family: inherit; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-juYoyugwd3o/UBOxiRqVmuI/AAAAAAAAAUI/qfWySQDaj6c/s1600/IMG_0421.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://3.bp.blogspot.com/-juYoyugwd3o/UBOxiRqVmuI/AAAAAAAAAUI/qfWySQDaj6c/s200/IMG_0421.JPG" width="150" /></a></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.03569060997875528" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Stellen
Sie sich vor, die Welt geht unter und die Menschheit hat keine Lust,
ausgerottet zu werden. Was dann passieren könnte, darüber lesen Sie
besser in einem anderen Buch.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Wenn
Sie allerdings ein optimistisches Portrait des Menschen vor und nach
dem Krieg erfahren wollen - auch wenn die Handlung nicht
hundertprozentig realitätstauglich ist - könnte “Nach der Bombe” etwas
für Sie sein.</span></span></div>
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Wir
befinden uns in der friedlichen Stadt Berkeley in Kalifornien. Hier
hat der Psychotherapeut Dr. Stockstill einen Termin mit seinem neuen
Patienten und der Behinderte Hoppy Harrington seinen ersten Arbeitstag
beim neuen Arbeitgeber. Aber der Reihe nach: Der neue Patient, der zum
ersten Mal den Psychologen Dr. Stockstill aufsucht, nennt sich selbst
Mr. Tree. Sein wahrer Name ist allerdings Bruno Bluthgeld. Er war
Atomphysiker und musste unter falschem Namen abtauchen, nachdem er im
Jahr 1972 wegen einer fatalen Fehlberechnung Testraketen mit
Atomsprengstoffen mitten auf der bewohnten Erde abstürzen lassen hatte.
Mehr oder weniger berechtigterweise sind hinter Bluthgeld seither eine
Menge feindlich gesinnter Leute her. Die Hinterbliebenen der Opfer und
Strahlenverseuchten versuchten ihn bereits mehrfach, ins bessere
Jenseits zu befördern. Über die Zeit ist Bluthgelds Geist vollkommen
zerrüttet. Er bildet sich ein, verräterische Male würden sein Gesicht
entstellen und ihn für alle als Schuldigen sichtbar machen. Außerdem
bildet er sich ein, alle Aktivitäten des Militärs würden sich nur um ihn
drehen. Letzteres ist aber nicht der Grund, weshalb er Rat von
psychologischem Fach sucht.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Gegenüber
der Praxis des Psychologen befindet sich ein kleines
Elektrowarengeschäft, in dem Hoppy Harrington mit seinem Rollstuhl
hinein geklappert kommt, um seinen neuen Job anzutreten. Hoppy hat weder
Arme noch Beine; trotzdem will er in dem Elektrowarenladen in der
Werkstatt als Reparateur arbeiten. Wie er das mit seinen ungelenken
mechanischen Prothesen anstellen will, ist sowohl dem Chef als auch dem
Verkäufer des Ladens Stuart McConchie ziemlich schleierhaft. Letzterer
hat gegen den Krüppel als neuen Kollegen reichlich viel einzuwenden -
und macht auch keinen Hehl aus seiner Abneigung. Doch solange seine
Arbeit gut ist, will der Chef Hoppy behalten. Und die Qualität seiner
Arbeit stimmt, völlig ohne Zweifel. Was die beiden nicht wissen: Zum
Reparieren benutzt Hoppy nicht die ollen Metallarme an seinem Rollstuhl,
sondern Zauberkräfte. Er beherrscht eine Art Telekinese, mit der er
Gegenstände bewegen und auch miteinander verbinden kann. Doch das bleibt
sein Geheimnis.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dieser
Tag ist auch der denkwürdige Tag, an dem die erste bemannte Raumstation
zum Mars losgeschickt werden soll. Das Ehepaar Dangerfield wird
regelrecht von den Kameras verfolgt und die amerikanische Bevölkerung
jubelt begeistert ihren mutigen Astronauten zu. Auf allen Fernsehkanälen
wird der Start der Rakete live übertragen.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Gerade
kurz nach dem Mittag als Bruno Bluthgeld mehr oder weniger enttäuscht
aus der Praxis des Psychologen heraus tritt, Hoppy im Reparaturkeller
seinem nächsten Bauteil widmet und an den Fernsehapparaten die halbe
Belegschaft dem spektakulären Raketenstart zuschaut, bricht draußen die
Hölle los. Eine gewaltige Explosion erschüttert die Stadt. Der Chef des
Elektrowarenladens, der nach draußen gehen will, um nachzusehen, wird
von einer Granate in zwei Hälften geteilt. Im Getöse der Bomben,
Geschützen und Flugabwehr fliegt die Marsrakete gerade noch rechtzeitig
ins sichere Weltall, während unter ihr die Welt in Staub und
radioaktiver Strahlung untergeht. Hoppy hat in seinem Reparaturkeller
zum Glück nichts abbekommen. Er frohlockt, denn dieses Bombeninferno hat
viele Menschen - wenn nicht sogar die meisten - ausgelöscht. Nun kommt
die Chance der Außenseiter.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.03569060997875528" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ich
werde überleben, das ist so vorherbestimmt. Fergesson dagegen war es
bestimmt zu sterben. Das ist eben Gottes Wille. Und Gott weiß genau, was
er macht. Es liegt alles in seiner Hand, da ist kein Zufall im Spiel.
Das war eine große Reinigung der Welt. Um Platz zu schaffen. Neuen
Lebensraum für Menschen, die es verdienen. Für mich zum Beispiel. </span></span><span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span></span></blockquote>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Heran
bricht ein neues Zeitalter, in dem Menschen ihre Wagen wieder von
Pferden ziehen lassen, in dem Medikamente knapp sind und in dem einfache
Hunde oder Ratten durch Mutationen zu seltsamen Fähigkeiten in der Lage
sind. In dieser Zeit organisieren sich die Menschen in ihren kleinen
Städteverbänden und alles, was sie von außerhalb mitbekommen, erfahren
sie durch eine kleine bemannte Raumkapsel, die seit dem Raketenstart
friedlich um die Erde kreist.</span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.03569060997875528" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Philip
K. Dick schrieb diesen Roman 1965 zur Zeit des Kalten Krieges. Eben
dieser dürfte ihn auch dazu animiert haben, ein Buch mit einem
postapokalyptischen Szenario zu schreiben. Bevor irgendwelche falschen
Vermutungen aufkommen: Nein, als Zukunftsprognose war das ganze
selbstverständlich nicht gedacht. Dazu kommt eindeutig ein bisschen zu
viel übersinnliche Zauberei hinzu. Außerdem lässt schon die Wahl der
Namen, die zum Teil (erinnernd an jüdische Fabeln) den Charakter der
Person widerspiegeln, ein klein wenig erahnen, dass der Autor hier
vielmehr eine Moral oder eine Intention in einer märchenhaft
übertriebenen Geschichte unterbringen wollte. Genau genommen sind es
viele kleine Intentionen, die Dick in diesem Buch anspricht. </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Natürlich
drängt sich hier der verrückt gewordene Physiker Bruno Bluthgeld in den
Mittelpunkt. Er hat durch seine dramatische Fehlberechnung seinen
Verstand mit Schuld überschüttet und in die Verwirrung gestürzt. Als
Resultat leidet er seither unter dem Wahn, dass alle Dinge auf der Welt
nur seinetwegen passieren oder etwas mit ihm zu tun haben. In diesem
Zustand ist er nicht nur unglaublich unsympathisch sondern stellt eine
echte und ernst zunehmende Gefahr für die Menschen dar. Denn sobald
dieser Mann das kleinste Bisschen Macht erhält, nutzt er sie für die
bestialischsten Vorhaben aus. Natürlich immer in der Vorstellung, der
Welt damit einen Riesengefallen zu tun.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Der
einsam um die Erde kreisende Walt Dangerfield seinerseits hat sich
(getreu dem Namen) in gefährliches Terrain begeben und durch das
ungünstige Timing der Bombenexplosionen ist er nun da oben in seinem
Raumschiff gefangen. Doch anstatt sich in Wehmut über seine
aussichtslose Situation zu ertränken, nutzt Dangerfield seine exponierte
Lage, um den Menschen etwas zu geben, was sie in diesen trüben Stunden
dringend brauchen: Aufmunterung und Berichte aus den ferneren Städten.
Er übernimmt die Rolle einer selbstlosen Heldenfigur, die den Menschen
Stütze ist und ihre Seelen berührt.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dann
haben wir Hoppy Harrington, ein gliedmaßenloser Mensch. Leute wie er
werden abschätzig Phokos oder Krüppel genannt. Was das aus einem
Menschen macht, wenn man ein Leben lang nur behandelt wird wie ein
Irrtum Gottes oder die Strafe für irgendwelche Verbrechen der Menschen,
sieht man an ihm. Der Geist des kleinen Mannes (im Gegensatz zum Körper
unversehrt und hochentwickelt) hat in einer Duldungsstarre verharrt, in
der er die Demütigung seines präapokalyptischen Lebens hinnahm. Er
brennt bereits darauf, seinen wahren Wert allen Menschen zeigen zu
können. Denn sein wahrer Wert, so Hoppys Überzeugung, ist unermesslich.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Stuart
McConchie dagegen, als Dunkelhäutiger selbst häufig Opfer von
Anfeindungen und Diskriminierung, ist ausgerechnet derjenige, der dem
neuen Kollegen Hoppy am feindseligsten entgegen tritt. Er beschimpft ihn
als Krüppel und schwärzt ihn beim Chef an. Alles, was ihn interessiert,
ist sein Wohlergehen, dass er einen guten Job hat und dass es irgendwie
voran geht. Mit dieser simplen aber praktischen Lebenseinstellung
findet McConchie ohne Schwierigkeiten einen Weg in das neue Leben nach
der Bombe. Er ist der wahre Überlebenskünstler, ohne dass er eigentlich
etwas davon weiß.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Insgesamt
zeigt Dick in seinem Roman die starke und konstruktive Seite der
Menschen. Sie lassen sich selbst nach so einem vernichtenden
Nuklearangriff nicht unterkriegen. Schritt für Schritt erkämpfen sie
sich alles wieder, was der Krieg ihnen abgetrotzt hat. Sicher, die
materielle Not ist groß, es fehlt an allem, aber letztlich gibt es
selbst in schlimmen Zeiten hin und wieder ein Moment des Glücks und der
Freude. Auch wenn dieses Glück nur von kurzer Dauer und einer einzelnen
Person vorbehalten ist.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Was
lernen wir also aus diesem Roman? Nun ja, lernen kann man vielleicht
nicht unbedingt daraus. Aber Dick wagt die Prognose, dass die Menschen
zäher sind als sie es sich selbst zutrauen. Wenn die Bombardements
stoppen und das ausgeblieben ist, was alle befürchtet haben - nämlich,
dass keiner überleben wird - dann raufen sie sich zusammen, die
Egoistischen und Exzentrischen. </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Und
was ich für mich auch noch mitgenommen habe: Wichtig ist nicht nur, wie
es nach der Explosion weiter geht; es zählt auch, was davor geschah und
wie man vor dem Krieg miteinander umgegangen ist.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Sprachlich
passiert in diesem Roman nichts, womit ein Liebhaber von Dick-Literatur
nicht gerechnet hätte. Es handelt sich um keinen Fall um einen action-
oder eventgepeitschten Schmöker. Dick lässt sich Zeit, seine Charaktere
vorzustellen. Ebenso gern lässt er den Leser gern mal über gewisse Dinge
im Unklaren. Woher diese Explosion kommt, die der friedlichen Idylle in
Kalifornien eine derart drastische Wendung gibt, wird nie gesagt.
Alles, was der Leser erfährt, ist, dass der Himmel plötzlich in Flammen
steht und die Bomben herab regnen. Das Flugabwehrsystem versucht, soviel
wie möglich der Sprengkörper abzufangen, aber im Grunde sind sie
machtlos. Es klingt beinahe so, als ob es sich hierbei gar nicht um
einen Krieg handelt, sondern eine bedauernswerte Fehlfunktion der
eigenen Kriegsmaschinerie. Später im Buch erfährt der Leser allerdings
wiederum, dass (bis auf wenige kleinere Länder) die ganze Welt in
Trümmern liegt.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Neben
diesem nicht ganz unwichtigen Rätsel lässt uns Dick auch in manch
anderen Belangen im Dunkeln tappen. Über die genauen Aktivitäten des
größenwahnsinnigen Hoppy zum Beispiel enthüllt er immer mal wieder ein
paar Stücken, aber in manchen Fragen weiß man selbst am Ende des Buches
keine Antwort. Für mich persönlich war diese ewige Ungewissheit kein
bisschen genussmindernd. Im Gegenteil, mir kam es so vor, als könnte ich
mich nun erst richtig hinein versetzen in die Ratlosigkeit und
Unsicherheit der handelnden Charaktere.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Eine
gute Buchidee unterm Strich. Trotz fehlender Sensationslust ist die
Handlung spannend (in dem Sinne, dass sie neugierig macht) und mir
gefallen die eigenwilligen Charaktere. Richtige Entscheidung also,
dieses Buch zu lesen und Philip K. Dick steht weiterhin auf der Liste
der Autoren, von den ich mir noch einiges vorknöpfen werde.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-2781248507486727272012-07-23T13:12:00.000+02:002012-07-23T13:12:30.236+02:00Terry Pratchett: Die dunkle Seite der Sonne<div style="font-family: Verdana,sans-serif;">
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</div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Der junge Dom Sabalos steht kurz vor seiner Ernennung zum
Vorsitzenden des Verkehrtherum - Direktoriums. An sich ist dies ist eine große
Ehre die mit entsprechender Feierlichkeit nebst Kostüm und goldener Perücke
einhergeht, jedoch hat man mit Mitte zwanzig auch noch einige andere Dinge im
Kopf. Nein, nicht Frauen und Alkohol………Sondern die Suche nach den Jokern.</span></div>
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"> </span><br />
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Nun geht es in <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Terry_Pratchett">Terry Pratchetts</a> zweiten Roman mitnichten um
die Joker im Kartenspiel und auch Batmans Gegenspieler ist nicht gemeint.
Vielmehr handelt es sich um eine uralte intelligente Lebensform, die Erbauer
der Welten um die sich Mythen und Legenden ranken. Mancherorts hinterließen sie
ominöse Artefakte, riesige Türme beispielsweise, welche Energie absorbieren,
eiskalt und nicht betretbar sind.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Begin at the beginning: Verkehrtherum ist ein Planet in
einem Teil der Galaxie, welche von 52 verschienenen Spezies bevölkert ist. Er umkreist einen Stern namens CY Aquirii
(offenbar in Anlehnungan <a href="http://www.tls-tautenburg.de/institut/hist/pic/suw_2004_3_S60.pdf">CY Aquarii</a> entstanden). Diese Welt ist rund und kommt
ohne <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Scheibenwelt">Elefanten und Schildkröte</a> aus. An phantastischen Wesen mangelt es jedoch
keinewegs, leben dort beispielsweise Phnoben mit untertassengroßen Augen,
lebende Windschalen auf denen Fischer aufs Meer zum Pilak-Suchen segeln,
riesige zweischalige Muscheln mit Perlen von hundert Zentimeter Durchmesser.
Doms Patin ist die Erste Sirianische Bank – eine intelligente Welt oder eher
ein planetengroßer Computer und zweitälteste Lebensform der Galaxie.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Mit Hilfe der Wahrscheinlichkeits-Mathematik wurde schon
sehr früh herausgefunden, dass Dom Sabalos am Tage seiner Ernennung zum
Vorsitzenden, der gleichzeitig auch sein Geburtstag ist, ermordert werden wird.
Das wissen so ziemlich viele seiner Familie und seines Stabes, außer ihm selbst.
Die Prophezeihung besagt außerdem, dass er nach seinem gewaltsamen Ableben die
Welt der Joker finden wird.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Nun handelte es sich aber um Wahrscheinlichkeits-Mathematik,
und die wäre nicht <i>wahrscheinlich</i>, wäre sie 100% genau zutreffend. Somit hat
der Attentäter auch mit Widerstand zu rechnen.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Bezüglich der Frage, wer diese altehrwürdigen Erschaffer der
Welten sein könnten, stellte sich recht früh so eine Art Erkenntnis à la „das
wird doch nicht …sein?!“ ein, was den Lesespaß nicht schmälerte. Sicher, in
späteren Werken hat er diesbezüglich mehr zu bieten.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: Verdana,sans-serif;">
<span style="font-size: small;">Alles in allem handelt es sich um ein schönes
Science-Fiction-Märchen der Astrophysik mit hohem Schmunzelfaktor, welches sich
„so wegliest“ und durchaus ein wenig Suchtpotential birgt.</span></div>Doreenhttp://www.blogger.com/profile/08460964208206063985noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-23601593993411473332012-07-15T11:12:00.000+02:002012-07-15T11:13:29.973+02:00Xu Xing: Und alles, was bleibt, ist für dich<div class="separator" style="clear: both; font-family: inherit; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-OnAuS4a1c7A/UAKIty9XzzI/AAAAAAAAAT4/kfavQqKxLlI/s1600/IMG_0411.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://4.bp.blogspot.com/-OnAuS4a1c7A/UAKIty9XzzI/AAAAAAAAAT4/kfavQqKxLlI/s200/IMG_0411.JPG" width="150" /></a></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.7868261820333534" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dieses
Buch ist durch schieren Zufall auf meinen Lesestapel gelandet. Bei
einem kleinen Bummel durch die örtliche Buchhandlung entdeckte ich einen
Stand voller angegrabbelter Restposten. Zwischen den vielen weniger
attraktiven Quatschbüchern mit Krawalltiteln gab es doch hin und wieder
einen ungewöhnlich klingenden Titel mit auffällig unauffälligen
Coverbildern. Das Buch von Xu Xing hat mir auf Anhieb gefallen.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Spontankäufe
machen total viel Spaß, habe ich wieder einmal festgestellt - und sind
durchaus von Erfolg gekrönt, wie ich in diesem Fall verraten darf.</span></span></div>
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Das
Buch erzählt von zwei Brüdern im Geiste. Der namentlich nie erwähnte
Erzähler und sein bester Freund Xi Yong leben in China wie die
Vagabunden. Sie haben beide keine Arbeit, finden den Gedanken, eine
tägliche, immer gleiche Aufgabe zu verrichten abschreckend und sind
dementsprechend pleite. Über letzteres können sie sich fortwährend immer
wieder mitleiderregend beklagen. Im ersten Teil des Buches lernt der
Leser das Landstreicherleben in China kennen. Durch Zufall treffen die
beiden Kameraden auf einen Regisseur, der ihnen für kleine
Statistenrollen ein paar Yuan in die Hand drückt. Sie ernähren sich von
Melonen und von dem, was Erbarmungsvolle ihnen geben, reisen von
Dörfchen zu Dörfchen (entweder zu Fuß oder stückweise mit dem Bus). Für
wenige Yuan mieten sie sich manchmal eine kleine Herberge zur
Übernachtung, oft müssen sie aber auch einfach unter freiem Himmel
schlafen. Xi Yong ist der glückliche Besitzer eines Institutsausweises,
den er immer dann hervor holt, wenn ein Beamter keine Ambitionen zeigt,
seiner Arbeit nachzugehen oder wenn die beiden Freunde kein Quartier
finden. Der Ausweis wirkt wie ein Wunder. Er schafft Respekt und
Höflichkeit, wo vorher nur herablassende Worte und Blicke geherrscht
hatten. Und das ist wichtig; denn in einem Land, in dem man nur durch
Bestechung zu seinem Recht kommt, wären zwei besitzlose Wanderer ein
Freiwild für jede Art der Willkür.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Bei
einer Busfahrt im Städtchen W. (die Stationen der Reise in China werden
nur mit den Anfangsbuchstaben benannt) ertappen sie einen muskulösen
Schlägertypen dabei, wie er einem jungen Mädchen unter den Rock fasst.
Dass zufällig ein Polizist in dem Bus sitzt, nutzt weder dem Mädchen
etwas, noch den beiden Vagabunden, die mutig einschreiten. Kaum hat der
Bus angehalten, steigen Xi Yong und der Erzähler aus, um den Muskelprotz
für seine Belästigung zu bestrafen. Leider sind sie ihm körperlich
völlig unterlegen und werden rettungslos verhauen. Das Mädchen ist
unterdessen lautlos geflüchtet.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">So
hangeln sich die beiden mehr schlecht als recht durch ihr bescheidenes
Leben. Ihr Denken wird davon bestimmt, welche Bedürfnisse sie sich auf
Grund mangelnden Geldes nicht erfüllen können. Sie beklagen sich über
die Unehrlichkeit der Menschen, die Unerreichbarkeit der holden
Weiblichkeit und die schlechte Behandlung. Sollte ihnen ein Zufall Geld
in die Taschen spülen, geben sie es aus, um ihren drängendsten Wünschen
nachzugeben und kurz darauf stehen sie wieder genauso arm da wie vorher.
Zukunftsgewandtes Planen und Anlegen gehört nicht zu den Handelsweisen,
die sich die beiden zu eigen gemacht haben.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Xi
Yong ergreift die Gelegenheit, nach Europa auszuwandern, als er
erfährt, dass er eine Großtante in Deutschland hat. Sie führt dort ein
kleines asiatisches Restaurant und ist bereit, ihn aufzunehmen. So
bleibt der Erzähler zunächst allein in China zurück und liest die Briefe
seines “Bruders”. In diesen Briefen muss er erfahren, dass auch in
Deutschland nicht das Geld auf der Straße liegt und dass Xi Yong hart in
dem Restaurant arbeiten muss, um sich über Wasser zu halten. Die
Großtante bezahlt das Personal weit unter Tarif, verstaut den Gewinn des
Restaurants lieber in ihrem Tresor, um damit Mahjongg spielen zu
können. Ohne das schützende Obdach der Großtante jedoch ergeht es dem
einsamen Chinesen nicht gerade besser. Dem Ruf der Chinesen getreu lässt
er sich für einen Apfel und ein Ei für kriminelle Kurierdienste
anheuern und es gelingt ihm natürlich auch, sich von der Polizei dabei
erwischen zu lassen. </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Endlich
lässt der Freund sich dazu ermuntern, Xi Yong zu folgen. Der zweite
Teil des Buches erzählt die Erlebnisse der zwei ewig Glücklosen in den
Mahlwerken der fremden Kultur. Die Menschen in Deutschland, so müssen
die beiden bitter lernen, sind auch zwar weniger bestechlich, aber in
allen anderen Charakterschwächen stehen sie den Chinesen in nichts nach.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.7868261820333534" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Alles
kannst du zugeben: daß du nichts im Bauch hast, keine Gefühle oder kein
Gewissen - das macht alles nichts. Du kannst sogar sagen, daß du keinen
Schwanz hast. Du kannst sagen, daß du total verkommen bist oder ein
Idiot, kein Problem. Sogar, daß du von der Syphilis zerfressen bist.
Aber sag nie, daß du kein Geld hast. [S. 203]</span></span></blockquote>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Nach
so vielen zwischenmenschlichen und moralischen Enttäuschungen treibt es
den Erzähler schließlich wieder zurück nach China. Dort ist (nach
seiner Aussage) es eben doch besser. Die Menschen dort sind nicht von
Geldgier zerfressen wie die Europa. Diese Ansicht scheint er ernsthaft
zu vertreten, obwohl er die Bestechlichkeit der chinesischen Beamten
kennengelernt hat und gesehen hat, wie arm europäische Arme (also in dem
Falle Punks) sind. Der dritte Teil des Buches beschreibt die Heimkehr,
die sich schließlich als größte Enttäuschung von allen herausstellt. In
den Monaten seiner Abwesenheit hat sich Peking komplett gewandelt, wird
umgebaut und entpuppt sich zu einem Abklatsch der europäischen Kultur.</span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.7868261820333534" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">In
diesem Roman hat ein Menschenschlag die Hauptrolle inne, von dem
angenommen werden kann, dass es ihn gar nicht gäbe: Der nutzlos Mensch
(wie es im Nachwort von Irmy Schweiger so schön bezeichnet wird). Er hat
nirgendwo einen Platz, wird mit Ablehnung empfangen und meist ist das
Misstrauen, aus dem diese Ablehnung resultiert, nicht ganz unbegründet.
Als besitz- und tatenlose Partikelchen lassen sie sich durch das Land
spülen, lernen die Welt von verschiedenen Himmelsrichtungen kennen und
erleben das alltägliche Unrecht immer wieder neu. Obwohl sie das Unrecht
so oft sehen, sind sie doch zu schwach, daran etwas zu ändern. Dies
könnte eine Parallele darstellen zur Biografie des Autors Xu Xing, der
als Kind ebenfalls mittellos durch halbwegs illegale Taten seinen
Lebensunterhalt bestreiten musste (nachzulesen in besagtem Nachwort von
Irmy Schweiger).</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Moral- und Bestechungsphilosophie in China scheint etwas zu sein, was
in aller Öffentlichkeit verleugnet wird, sondern nur wie eine dunkle
Metawelt in den Köpfen der Leute bewusst ist. Eine Art zweite Realität,
die jeder kennt, von der aber niemand spricht. Die offizielle Oberwelt
Chinas dagegen wirkt blütenrein und wird von allen Bürgern bereitwillig
verteidigt. </span><a href="http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/vom-kaiser-zur-partei-chinas-verborgene-regeln-11815975.html"><span style="background-color: transparent; color: #1155cc; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: underline; vertical-align: baseline;">In diesem FAZ-Artikel mit dem Historiker Wu Si</span></a><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> wird diese (für europäische Verhältnisse befremdliche) Mentalität der Chinesen angesprochen.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Obwohl
sie sich von Europa ein romantisches Bild von allgegenwärtigem Reichtum
ausgemalt haben, lernen die beiden Streuner auch dort nur weiteres,
anderes Unrecht kennen. Wer aus einem armen Land kommt, wird mit den
Reichen kaum an einem Tisch sitzen. Um an das lebensnotwendige Elixier
namens Geld zu kommen, sind Prostituierte, Drogenschmuggler, Einwanderer
und Abgestürzte in Europa zu noch rücksichtloseren Taten bereit als in
China. Da Xi Yong und sein “Bruder” die Welt nur von unten kennen und
nicht wissen, wie es “da oben” aussieht, trifft der Vergleich eines
befreundeten chinesischen Immigranten ihren Eindruck ganz gut:</span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><span id="internal-source-marker_0.7868261820333534" style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Erfahrungen jener Monate hatten den Mathematiker gelehrt, daß das Leben
nichts anderes war als eine Grube, in der die Scheiße hier etwas tiefer
und dort etwas weniger tief stand. Am Rand der Grube drängten sich die
Leute und hatten entweder Glück oder Pech. Zwar stank es überall bis zum
Himmel, doch wehe dem, der ausrutschte, den beschuldigten gleich alle,
er stinke am meisten, nur um selbst im Vergleich etwas sauberer
dazustehen. [S. 178]</span></span></blockquote>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Trotz
aller Klage, die in dem Buch von den Protagonisten vorgetragen wird,
trotz allen Leidens und aller Traurigkeit, schafft es der Autor, doch
ein lebendiges Bild von China und von Deutschland aus Sicht eines
Außenseiters zu beschreiben. Die Sprache zeichnet sich durch die
Fähigkeit aus, Bilder aus Metaphern zu malen, die mahnend und
beeindruckend zugleich sind. Der Erzähler muss in Deutschland in einer
Fabrik arbeiten (wie üblich für einen Hungerlohn), in dem leere Flaschen
über ein langes Fließband transportiert werden. Was in der Fabrik
hergestellt wird, erfährt der Leser nie; aber der frustrierte,
ausgebeutete Arbeiter fühlt sich selbst wie einen riesigen Tier
eingesperrt.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.7868261820333534" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Das
Fließband wand sich lärmend kurz und quer durch die Halle wie der
Dickdarm eines Tieres, und egal wo oder nach Art welches Landes verdaut
wird, mein Platz ist wie immer am Ende des Dickdarms, beim Arschloch.
Bei dieser Art Arbeit und bei meinem Pech werde ich wohl mein ganzes
Leben lang weder den Magen noch den Mund zu Gesicht bekommen. [S. 190]</span></span><span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></blockquote>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Derartig
verblüffend ausdrucksstarke Bilder findet man im Buch ganz häufig. Sie
verhindert, dass man als Leser sich hinein ziehen lässt in
Hoffnungslosigkeit. Sie hat mich zumindest oft genug in spontanes
Staunen versetzt, sodass ich ganz vergessen habe, mit den Protagonisten
mitzuleiden.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Mein
Fazit ist also durchweg positiv. Ein erfreulicher Glücksgriff in die
“Truhe der Bücher, die keiner (mehr) haben will” und eine Empfehlung für
Neugierige.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-49112979127113653912012-07-13T20:26:00.000+02:002012-07-14T14:05:46.929+02:00David Foster Wallace: Unendlicher Spaß<span style="font-size: small;"><br style="font-family: Verdana,sans-serif;" /><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Lange habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie sich dieses Monument an schriftstellerischem Schaffen von </span><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2011/11/david-foster-wallace-eine-vollig.html" style="font-family: Verdana,sans-serif;">David Foster Wallace</a><span style="font-family: Verdana,sans-serif;"> in die kurzmöglichste Form fassen lässt. Ich bediene mich hierfür der Zusammenfassung des Übersetzers </span><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Blumenbach" style="font-family: Verdana,sans-serif;">Ulrich Blumenbach</a><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">, der dies in einem Satz bewerkstelligte:
</span></span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Der junge Tennisspieler Hal Incandenza und der Ex-Junky und Ex-Kriminelle Don Gately werden in eine nationale Krise verstrickt in deren Verlauf Kanadische Separatisten und Terroristen versuchen die US-Amerikanische Gesellschaft zu destabilisieren, in dem sie einen Film der tödlich lustvoll oder komisch sein soll, ins Fernsehnetz einspeisen.</span></span></blockquote>
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"><br style="font-family: Verdana,sans-serif;" /><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Überhaupt muss man der Übersetzerleistung hohen Respekt zollen!
David Foster Wallace war bekannt für seinen unglaublich umfangreichen Wortschatz. Und dieser Wortschatz beschränkt sich nicht nur auf ein spezifisches Themengebiet, nein er umfasst gefühlt sämtliche Themengebiete, angefangen beim (Film)Technischen, schlägt er dem Leser Therapeutenjargon, Ärzte-Fachwissen, Suchtmittel-Informationen aller Couleur um die Ohren. Gewürzt wird das Ganze mit stellenweise schon absurd anmutender Gossenlyrik und nicht zu vergessen die nicht enden wollenden Tennis-Ausführungen. Ich kann mir bei letzteren wirklich nicht vorstellen, dass es viele Leser gibt, die dabei nicht abgekürzt haben.</span></span><br />
<br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Wer indes schon immer mal wissen wollte, wie sich ein kalter Entzug anfühlen muss, hat bei der Lektüre gute Karten, in den Genuss der wohl eindrücklichsten Schilderung diesbezüglich zu kommen. Ich gehe sogar soweit, zu sagen, dass man beginnt, sein eigenes Suchtverhalten und das seiner Umwelt zu überdenken respektive zu beobachten. Wahrscheinlich wird man gelegentlich Parallelen feststellen.</span></span><br />
<br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Sehr interessant fand ich den, gerade bei Don Gately eingebauten, sogenannten Bewusstseinsstrom; Gedankengänge, wie sie verquerer nicht sein könnten und, macht man sich die Mühe der Reflektion eigener Gedankengänge, durchaus nachvollziehbar und realistisch. Die Wahl des Erzählers ändert sich zum Ende des Buches; sicher um den Gemütszustand der betreffenden Person besser beschreiben zu können. </span></span><br />
<br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Wallace beschrieb in diesem Buch, welches zum Zeitpunkt des Entstehens fiktiver Natur war – er vollendete es 1996 und beschrieb rein rechnerisch die Zeit um 2009, die unterschiedlichen Gesellschaftsstrukturen. Dies ist für einen Gesellschaftsroman Voraussetzung, jedoch beschreibt er es in einer Intensität, die mir zeitweise die Nackenhaare aufstellte. Klar sehe ich im örtlichen Stadtzentrum Menschen sitzen, die morgens um sieben der (vermutlich) ersten Flasche Bier frönen. Die Beweggründe dafür sind mir nicht bekannt. DFW beschreibt ebendiese Schicksale. Er stellt eine ganze Reihe abgeknickter Lebensläufe vor. Niemals hebt er den Finger, niemals verurteilt er dabei. Aber die Beschreibungen der jeweiligen Lebensläufe sind so authentisch, dass man die Angst riechen und die Verbitterung der einzelnen Akteure schmecken kann. Ich taumelte während des Lesens zwischen Mitleid, Ekel und Wut hin und her. </span></span><br />
<br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Auf der anderen Seite ist eine gewisse tragische Komik der einzelnen Figuren nicht zu überlesen. Dem Buch schwingt ein humorvoller Unterton mit – humorvoll jedoch niemals abwertend. Wer kann beispielsweise beim ersten Lesen mit den Worten Prottsehnen</span><sup>1</sup><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">, batorielle Ammonie</span><span style="font-family: Verdana,sans-serif;"><sup>2</sup> oder señorío</span><sup>3</sup><span style="font-family: Verdana,sans-serif;"> etwas anfangen?! Derlei Sachen sind auch nicht in den 388, teils seitenlangen, Fußnotenerläuterungen erklärt ;o)</span></span><br />
<br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Zusammenfassend kann ich allen unschlüssigen Lesern nur Folgendes schreiben: dieses Buch ist eine Herausforderung. All denen, die nicht nur mit dem Strom der heutigen Gesellschaft schwimmen oder ihren Kopf nicht nur zum Tragen einer Kopfbedeckung befähigt sehen, allen die gern mal „über den Tellerrand sehen“, kann ich dieses Buch empfehlen. Es liest sich nicht „nebenher“, sondern ist ein hartes Stück Arbeit.</span></span><br />
<br />
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: Verdana,sans-serif;">Hilfreich wäre sicher als Einstieg in die Sprach- und Schreibgewalt von David Foster Wallace etwas Kürzeres wie </span><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2011/11/david-foster-wallace-schrecklich.html" style="font-family: Verdana,sans-serif;">„Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich“</a><span style="font-family: Verdana,sans-serif;"> oder </span><a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/04/david-foster-wallace-am-beispiel-des.html" style="font-family: Verdana,sans-serif;">„Am Beispiel des Hummers“</a><span style="font-family: Verdana,sans-serif;"> zu lesen. Und wer da erst einmal Feuer gefangen hat...</span></span><br />
<br />
<br />
<br />
<span style="font-family: Verdana,sans-serif;"><sup>1</sup> Prothesen</span><br />
<span style="font-family: Verdana,sans-serif;"><sup>2</sup> vermutlich: bakterielle Pneumonie - Lungenentzündung</span><br />
<span style="font-family: Verdana,sans-serif;"><sup>3</sup> Szenario</span>Doreenhttp://www.blogger.com/profile/08460964208206063985noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-17919798029373579592012-07-10T17:51:00.000+02:002012-07-10T17:52:19.320+02:00Ian McEwan: Solar<div class="separator" style="clear: both; font-family: inherit; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="http://2.bp.blogspot.com/-nIIVK0MioS8/T_xOu_f3ScI/AAAAAAAAAS8/8wgIgKijzjA/s1600/IMG_0407.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://2.bp.blogspot.com/-nIIVK0MioS8/T_xOu_f3ScI/AAAAAAAAAS8/8wgIgKijzjA/s200/IMG_0407.JPG" width="150" /></a></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.9099434386406727" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Professor
Michael Beard, Leiter des Nationalen Instituts für alternative Energien
in London hat mit Ende Zwanzig bereits das erreicht, was andere
Forscher noch nicht einmal in einem ganzen Leben schaffen: Er hat den
Physik-Nobelpreis erhalten für eine Erweiterung der Einstein-Theorie,
die fortan respektvoll als Beard-Einstein-Theorem bezeichnet wird. Doch
der Ruhm hat bei dem einst ambitionierten Jungforscher zu einem trägen,
selbstzufriedenen Kerl werden lassen. Neue Forschungen betrieb er
seither keine mehr. Dafür steigt sein Leibumfang von Jahr zu Jahr.
Bereits vier Ehefrauen hat er im Laufe seines Lebens verschlissen und
soeben geht die fünfte Ehe mit Patrica in die Brüche. Sie hat davon
erfahren, dass Beard sie betrogen hat (wobei sie streng genommen nur ein
Elftel der ganzen Wahrheit kennt) und sinnt nun auf Vergeltung:
Gleiches mit gleichem.</span></span></div>
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Inmitten
dieser persönlichen Tragödie bricht im Institut ein nerviger, weil
ungehörig ehrgeiziger Nachwuchsforscher namens Tom Aldous herein. Er
wird von allen Professoren nur nachlässig “der Pferdeschwanz” genannt
und über diese Sorte der eindeutig etwas zu freakigen Tüftler macht man
am Institut lieber seine Scherze, anstatt ihren Ideen zuzuhören.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.9099434386406727" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Erfinder der Nation rannten gegen den ersten und zweiten Hauptsatz der
Thermodynamik an, als seien sie keine Wand aus Blei. Einer der
Nachwuchswissenschaftler schlug vor, die Ideen nach den Hauptsätzen zu
sortieren, gegen die sie verstießen, den ersten, den zweiten - oder alle
beide.</span></span><span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></blockquote>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Aldous
hat einen Narren an Solarkraft gefressen. Er glaubt fest daran, dass
man die Photosynthese durch chemische Prozesse synthetisieren kann. Da
unter Beards (nachlässiger) Schirmherrschaft jedoch zur Zeit an
Windkrafträdern geforscht wird, versucht Aldous ihn immer wieder
erfolglos, für die Solarkraft zu erwärmen. Doch die Appelle laufen ins
Leere.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Nach
einer Klimakonferenz im eisigen Spitzbergen kehrt Beard schließlich
nach Hause zurück und ihm steht plötzlich, lediglich in einen Bademantel
gekleidet, jener Tom Aldous gegenüber. Ihm wird sofort klar, dass
Patrica sich den jungen Assistent wohl als neuen Liebhaber zugelegt hat
(das wäre dann Nummer 2 auf der Liste) und kündigt kurzum an, Aldous aus
dem Institut zu werfen. In einem verzweifelten Versuch, seinen Job zu
retten, will Aldous seinem Chef die Treppe hinauf folgen, rutscht aus
und schlägt sich an der Ecke des Glastisches den Schädel ein. Er ist
sofort tot.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Relativ
schnell fasst sich der geschockte Beard. Er präpariert den “Tatort” so,
dass es aussieht, als habe Patricas erster Liebhaber, ein
grobschlächtiger Handwerker, den unerwünschten Nebenbuhler erschlagen.
Durch Glück und geschicktes Timing gelingt es ihm, tatsächlich ein
wasserdichtes Alibi vorweisen zu können und der verdächtigte Ex-Geliebte
landet im Gefängnis.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ein
noch viel größeres Glück stellt für Beard eine Mappe dar, die Tom
Aldous angefertigt hat und auf der “Für Professor Michael Beard
persönlich” vermerkt steht. In dieser Mappe stehen sämtliche Ideen und
Überlegungen bezüglich künstlicher Photosynthese, die der Pferdeschwanz
in seinem kurzen Leben ersinnen konnte. Da packt von dem beleibten Beard
ein weiteres Mal die Kühnheit Besitz und er beschließt, auf diesen
Ideen eigene Forschungen aufzubauen. Anstatt immer nur dieselben
langweiligen Vorträge über das Beard-Einstein-Theorem zu halten, will er
endlich einmal etwas Neues präsentieren. Die Welt verblüffen. Was käme
da gelegener, als ein neues Verfahren, völlig umweltschonend Strom zu
erzeugen, um... sagen wir, eine ganze Stadt zu versorgen?</span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.9099434386406727" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Bei
dem Physik-Professor Michael Beard haben wir es zu tun mit einem
wahrlichen Antihelden. Mit Ende zwanzig hat er aufgrund einer genialen
Entdeckung den Nobelpreis erhalten und liegt seitdem auf der faulen
Haut. Seine wissenschaftlichen Bestrebungen sind im Sande verlaufen, er
hält fortwährend Vortrage über immer dasselbe Thema, trägt seinen Namen
und den dazu gehörigen Titel spazieren und hat keinerlei Elan, in seinem
Leben noch irgendetwas Neues zu erforschen. Der fehlende Ehrgeiz hat
sich auf alle Lebensbereiche ausgebreitet. Er ist dick, unattraktiv,
verhält sich gegenüber seiner Frau untreu und unaufrichtig und will an
diesem Zustand aber auch nichts ändern (ohne Einbußen seines Komforts
hinzunehmen). Sein Bestreben scheint es zu sein, es immer so bequem wie
möglich zu haben. Sein Leitmotto wird in dem folgenden Satz auf den
Punkt gebracht:</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">“Das Vernünftigste wäre es, sich zu verdrücken.” </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Was
er eigentlich meint, ist: Am wenigsten Scherereien würde es mir
bringen, wenn ich mich jetzt aus der Affäre ziehen und den anderen den
Ärger überlassen würde.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Auf
der einen Seite merkt man ihm in manchen Situationen an, dass der kluge
Geist trotz allem in ihm steckt. In Situationen, wo spontane Genialität
verlangt ist, kommen ihm die verblüffendsten Lösungen in den Sinn. In
Situationen, die keinerlei Intelligenz verlangen - wie einfache
Alltagssituationen - stellt er sich aber schlichtweg blöd an, wirkt
hilflos und weitgehend trottelig. Das erinnert an das Wesen von echten
Genies, die in ihrem Fach unschlagbar sind aber ohne
Erinnerungs-Post-Its noch nicht einmal die Kaffeemaschine unfallfrei
bedienen können. Diese Eigenschaften lassen Michael Beard wirken wie die
maßlose Übertreibung eines Professors, der allerdings nicht mehr der
Wissensschaffung dient sondern einer eigenen Popularität.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Mit
seiner hilflosen Bequemlichkeit auf der einen Seite, dem Kalkül und
seiner Bauernschläue auf der anderen Seite bekommt die Figur des Michael
Beard eine starke Ambivalenz. Obwohl er mir als Leser eindeutig als
unsympathisch erscheint, musste ich trotzdem feststellen, dass ich beim
Lesen immer für ihn gehofft und gefiebert habe. Denn obwohl sich Beard
nahezu passiv verhält, sämtliches Unheil und Glück auf sich zukommen
lässt, sorgen doch die Umstände dafür, dass er sich am Ende doch für
eine Sache einsetzt, die für diese Welt sinnvoll ist. Egal, ob er die
Forschungen aus Überzeugung führt (wie Tom Aldous es getan hätte) oder
um seinen eigenen Namen mal wieder ins Gespräch der Wissenschaft zu
bringen - der Erde könnte es egal sein. Hauptsache ist ja, dass
irgendjemand alternative Energien entwickelt, um die Ausbeutung und
Erwärmung der Biosphäre zu stoppen. Auch wenn der jemand ein
selbstsüchtiger und grundsätzlich träger Kerl ist.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Michael
Beard übernimmt also nun diese Aufgabe. Er sorgt dafür, dass es das
Thema Energiegewinnung durch Solarkraft in die Nachrichten schafft und
er gewinnt ein paar Investoren, die ihr Geld in die Zukunft anlegen
wollen. Und er wird von seinen eigenen Sünden bestraft. Just in dem
Moment, als er mal dabei war, etwas Nützliches für die Welt zu tun.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Der
Mensch (und im Speziellen die Wissenschaft), so kann man also
festhalten, steht sich die meiste Zeit selbst im Wege. Ob es um die
Erhöhung des Frauenanteils in technischen Fächern geht oder ob es gilt,
die beständige Zerstörung der Erde durch Ressourcenausbeute zu stoppen:
Irgendwer ist immer da, der mit dem Arsch einreißt, was gerade dabei
war, zu gedeihen.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Diskussion über Frauen in technischen Universitäten wird durch eine
unbedachte Äußerung Beards erstickt in einer Empörungswelle, die mit
Begriffen wie Diskriminierung und Nazi-Professor um sich wirft, ohne
dass noch irgendwer darüber spricht, wie man Frauen in technischen
Berufen entgegen kommen kann. Das alles nur, weil die Öffentlichkeit
Lust auf ein bisschen Skandal-Feeling hatte.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ebenso
werden die Bemühungen zur umweltschonenden Energiegewinnung zunichte
gemacht, weil ein einzelner Mensch nicht dazu in der Lage ist, aus
eigenen Ideen Kapital zu schlagen, sondern sich aufmerksamkeitsgierig
auf die kostenlos errungenen Gedanken eines anderen stürzt.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">So
kreist der Mensch um sich selbst und gibt sich dabei das Gefühl, mit
vielen wichtigen Dingen beschäftigt zu sein. In Wirklichkeit wird dem
eigentlichen Ziel nie wirklich Aufmerksamkeit geschenkt. Ob eines der
erstrebenswerten Ziele am Ende wirklich erreicht wird, bleibt mehr oder
minder dem Zufall überlassen.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Schlussendlich
wirft McEwan der Menschheit also vor, dass sie nichts zu Wege brächten,
ohne sich endlos in irgendwelchen Nebensächlichkeiten zu
beschäftigungs-therapieren, aber das ist ehrlich gesagt für einen
halbwegs aufmerksamen Beobachter der sogenannten “öffentlichen
Diskussion” auch nichts Neues. Lösungsvorschläge oder Ideen, wie es
besser gehen könnte, bleibt uns der Autor auch schuldig.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">So
richtig innovativ ist der Roman also unterm Strich nicht. Für mich war
er dennoch lesenswert, da er von einer herrlich scheußlichen Hauptfigur
getragen wird, die bei mir zwischen dezentem Mitgefühl und ehrlichem
abgrundtiefem Hass rangierte.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Hauptfigur ist dem Autor meiner Einschätzung nach also wunderbar
gelungen. Was den sonstigen sprachlichen Stil angeht, gab es nichts
Herausstechendes zu bemerken. McEwan schreibt massentauglich. Zynismus
gelingt ihm auf besonders herablassende Art darzustellen (siehe Zitat
oben). Um Gefühlseindrücke zu beschreiben, findet er für meinen
Geschmack weniger beeindruckende aber dafür wirklich zutreffende Worte.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></div>
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.9099434386406727" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">In
Beards Katalog gescheiterter Ehen hatte sich keine - durch sein eigenes
Zutun - so blödsinnig lange hingezogen, keine hatte ihn so geschwächt
und derart lächerlicheTagträume und verstiegene Verrücktheiten und eine
solche Gewichtszunahme mit sich gebracht wie diese seine fünfte und
letzte.</span></span><span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></blockquote>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Nach
allen Kritikermeinungen soll “Abbitte” von Ian McEwan herausragend sein
und “Solar” um Längen zu schlagen. Diesen Roman werde ich mir nach
diesem Vergleich definitiv zu Gemüte führen.</span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-80453233592044973942012-06-30T10:38:00.000+02:002012-07-24T10:14:50.112+02:00Dmitri Bilenkin: Der Intelligenztest<table cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="float: left; font-family: inherit; margin-right: 1em; text-align: left;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><span style="font-size: small;"><a href="http://3.bp.blogspot.com/-Z6BbZ8VhW0o/T4w3oybSmjI/AAAAAAAAAKY/GEIp3IO_v5E/s1600/IMG_0358.jpg" style="clear: left; margin-bottom: 1em; margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="200" src="http://3.bp.blogspot.com/-Z6BbZ8VhW0o/T4w3oybSmjI/AAAAAAAAAKY/GEIp3IO_v5E/s200/IMG_0358.jpg" width="150" /></a></span></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="font-size: small;">(Sammelband mit drei<br />phantastischen Erzählungen)</span></td></tr>
</tbody></table>
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.6364830805740812" style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Diesmal führte mich Dmitri Bilenkin mit einem Kurzgeschichtenband durch den Kosmos seiner Fantasie. </span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ganze
18 kleine Erzählungen rund um Menschen, Außerirdische, Denkbares und
Undenkbares, Übernatürliches und über die Zukunft wurden im
“Intelligenztest” zusammen gefasst. Die Mehrzahl der Geschichten hat
mich ehrlich verblüfft. Sie waren so anders und neu.</span></span><br />
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Starten
wir sogleich mit der ersten Geschichte “Die Stadt und der Wolf”. Der
Wolf, um den es geht, kann mit Hilfe eines Übersetzungsgerätes um dem
Hals mit den Menschen sprechen. Er trifft auf einem Mann, der ein
Fläschchen mit seltsam schillerndem Sand bei sich trägt. Stolz erzählt
der Mann, dieser schöne Sand sei eine Probe aus der Expedition zum
Planeten Satan. Einige Körnchen des Sandes landen auf dem Boden und da
passiert etwas, was nur der Wolf wahrnimmt: Der Sand verändert seinen
Geruch. Vom Geruch eines toten Gegenstand in etwas Lebendiges. Als der
Wolf davon seiner menschlichen Freundin erzählt, ist dieser
augenblicklich klar, welche Bedeutung diese scheinbar harmlose
Geruchsveränderung hat und dass sie sofort Alarm schlagen muss.</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Darüber,
wie Außerirdische wohl sein könnten, macht sich Bilenkin gleich in
mehreren Geschichten seine Gedanken. Einmal haben sie die Form von Sträuchern, die
weder besonders intelligent, noch absolut dumm, sondern einfach nach
Instinkt handeln und damit versehentlich eine menschliche Forschergruppe
in Angst und Schrecken versetzen (“Kreuzwege”). Ein anderes Mal
reagiert eine ganze Biosphäre auf die Astronauten wie Antikörperchen,
die Bakterien im Organismus attackieren (“Der allergische Planet”).</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ein
simples Gut oder Böse, Sanftmütig oder Aggressiv gibt es bei diesen
Geschichten nicht. Bilenkin kreiert Außerirdische, wie man ein Tier
wahllos von unserer Erdoberfläche auswählt und beschreiben könnte. Die
Frage, wie intelligent die Wesen sind, auf die man im Buch stößt,
zerfließt schlichtweg in der fehlenden Kommunikationsmöglichkeit
zwischen Menschen und Außerirdischen (wie es auch die Besatzung des
Raumschiffs in der namensgebenden Geschichte “Der Intelligenztest”
feststellen müssen).</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Über
die Zukunft, technischen Fortschritt im Allgemeinen und neue
Erkundungsmöglichkeiten im Speziellen gibt es auch die eine oder andere
Geschichte zu lesen. Einen Zeitreisenden begleiten wir ins 13.
Jahrhundert, wo er aus irgendeinem Grund stadtbekannt ist und von einem
Bischof gesucht wird (“Das Prinzip der Unbestimmtheit”). Eine völlig
neue Art der Behausung preist der Verkäufer Biggs in “Das geniale Haus”
an. Es ist eine Kreuzung aus einem Lebewesen mit einer technischen
Konstruktion. Aus einem Ei heraus wächst es einfach auf dem Boden, formt
Möbel und Gebrauchsgegenstand aus der eigenen Substanz heraus,
produziert elektrischen Strom aus der Sonnenenergie und lässt sich auf
Knopfdruck wieder in ein Ei zurück verwandeln.</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Aber
auch der Mensch selbst steht bei Bilenkin gern im Mittelpunkt. Hier
geht Bilenkin wenig erheiternd an die Sache. Diese Sorte von Geschichten
ist zumeist tragisch, melancholisch und trotzdem gleichzeitig poetisch.
Wie der unauffällige Buchhalter Fedjaschkin, der unangekündigt an
fremder Leute Türen klingelt und in dem Moment, wo er ihnen
gegenübersteht, erhalten die Bewohner die tollsten Geistesblitze. Der
bescheidene und traurige Fedjaschkin, der selbst nach eigener Aussage
gar nichts kann, hat einzig und allein die Fähigkeit, andere zu
schöpferischen Gedanken zu inspirieren. Doch ihm ist kalt, denn um ihn
herum gefrieren immer häufiger gute Ideen, bevor sie aufs Papier
gebracht werden (“Der Mann, der dabei war”).</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Bei
“Ein Platz im Datenspeicher” geht es um eine Erfindung der modernen
Gesellschaft: Eine große Maschine, die alles Wissen der Menschheit
beherbergt. In sie kann jedermann seine Lebensgeschichte diktieren und
die Maschine extrahiert aus der Erzählung alle Gedanken, die neu,
bemerkenswert oder anderweitig schützenswert sind. Ein älterer Herr hat
davon Gebrauch gemacht, muss aber nach einer Anfrage feststellen, dass
seiner ganzen Lebensgeschichte keine einzige Speicherzelle Platz
eingeräumt wurde. Nun beschwert er sich bei dem beaufsichtigenden
Ingenieur, wie denn so etwas sein kann. Dieser geht der Beschwerde auf
den Grund. Doch da ist kein Fehler vorgefallen, die Maschine hat die
Geschichte aufgenommen und ausgewertet... und ist zu dem Ergebnis
gekommen, dass nichts davon brauchbar war.</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span></span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><span id="internal-source-marker_0.6364830805740812" style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Am
Ende des Lebens zu der Erkenntnis zu gelangen, keinen eigenen Gedanken
gedacht, nur schablonenhaft empfunden zu haben, den Mitmenschen nichts
gegeben, ja im Gegenteil sie vielleicht sogar gehindert zu haben wie ein
veralteter Paragraph? (“Ein Platz im Datenspeicher”)</span></span><span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span></span></blockquote>
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Wie
man sieht, geht es bei Bilenkin nicht nur futuristisch zu. Der Mensch
und seine Rolle inmitten fantastischer Welten und fremder Geschöpfe
steht immer wieder im Mittelpunkt. Dabei zeigt er dem Leser besonders
gern, wie das Denken und die Bemühungen des Menschen an ihre Grenzen
stoßen. Annahmen, die der Mensch völlig selbstverständlich in seine
eigenen Denkprozesse eingebaut hat, ergeben bei anderen Lebensformen
keinen Sinn. Es kommt kein Kontakt zustande, in keinem der Geschichten.
Aber durch Beobachten und Schlussfolgern kann der Mensch versuchen, zu
verstehen, warum die Kontaktaufnahme erfolglos blieb. Diese Geschichten
machen auf mich einen besonders glaubwürdigen Eindruck, denn weder der
Mensch noch der Außerirdische übernimmt die Rolle der High-Tech-Wesen,
die durch irgendwelche Apparate das Miteinander-kommunizieren zu einer
einfachen Angelegenheit machen (außer bei der nicht ganz ernst gemeinten
zwei-Seiten-Geschichte “Der Eskuder ist defekt”). </span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Die
Geschichten, die sich um den Mensch in der Zukunft dreht, hören sich
vor allem kritisch an. Allzu oft wird der Mensch von untugendhaften
Motiven geleitet. Da Bilenkin dieses Handeln mehr oder weniger
offensichtlich anprangert, klingt er für meinen Geschmack manches Mal
ein bisschen zu belehrend.</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span></span><br />
<blockquote class="tr_bq">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><span id="internal-source-marker_0.6364830805740812" style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">“Man
kann sagen, was man will, auf dem Mond ist es interessanter”,
schwadronierte Silins Nachbar gutgelaunt. Er hatte sich bequem im Sessel
ausgestreckt. “Die Nacht der Mondblüten - einfach fabelhaft! Waren Sie
schon dort? Nein? Im Aristarchkrater gibt es ein kleines gemütliches
Restaurant mit unvergleichlicher Küche, aber das nur am Rande. Dort muß
man bei Vollerde sein. Man sitzt unter einer Kuppel, Schwärze, und darin
viele Pünktchen - weiße, gelbe, rote, blaue, grüne Sterne...”</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">“Grüne Sterne gibt´s nicht.”</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">“Unwichtig.
Und ringsrum die Ebene, im Licht der Erde. Spüren Sie den Kontrast? Da
wird einem ganz feierlich zumute, leise erklingt Musik... und die Erde
scheint. Einfach phantastisch! [...] Nein, vom Mars bin ich enttäuscht.”
[...]</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">“Na, wenn Sie sich sogar auf dem Mars langweilen, wozu leben Sie dann?”</span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Verdutzt kicherte der Nachbar, dann fühlte er sich beleidigt. (“Sein Mars”)</span></span><span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: "Courier New",Courier,monospace; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span></span></blockquote>
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Aber
wiederum andere Geschichten erschaffen eine berührende Atmosphäre, die
nach wenigen Seiten fertig erzählt ist aber darüber hinaus im Kopfkino
des Lesers nachhallt. Meist sind die Stimmungen, die Bilenkin auf diese
Weise schafft, sehr traurig oder zumindest denkwürdig.</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">In
seiner Wortwahl ist Bilenkin unproblematisch. Die Geschichten lassen
sich flüssig lesen, zerbersten in anstrengendem Fachjargon oder langen
wissenschaftlichen Erklärungen. Das Tempo in den Erzählungen ist
durchgängig flott; trotzdem schafft er es, den wichtigen Charakteren
soviel Aufmerksamkeit zu schenken, dass man als Leser den Grund für
jedes Handeln versteht.</span><br style="font-family: inherit;" /><span style="background-color: transparent; color: black; font-family: inherit; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Allein
die Ungewöhnlichkeit der Geschichten hat mich sehr beeindruckt.
Bilenkins Kurzgeschichtenband hat sich damit einen sicheren Platz auf
der Liste der Bücher erarbeitet, die ich ScienceFiction-Fans dringend
empfehlen würde.</span></span>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-42818349974053541712012-06-18T21:59:00.003+02:002012-06-19T13:08:56.512+02:00Benjamin Stein: Replay<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-YWPZOok24Zs/T9-HEg0GQaI/AAAAAAAAADg/tlRgkTxeydI/s1600/Benjamin+Stein+Replay.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://1.bp.blogspot.com/-YWPZOok24Zs/T9-HEg0GQaI/AAAAAAAAADg/tlRgkTxeydI/s200/Benjamin+Stein+Replay.JPG" width="150" /></a></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Benjamin Stein spielt mit unserer Wahrnehmung, er spielt mit unserem Bedürfnis nach Transparenz, er spielt mit unseren sexuellen Phantasien, er spielt mit unserem Selbstbild und der Frage, in wie weit es vom Bild, das andere von uns haben, abhängt. </span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br />
<span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Ein Roman über die technische Entwicklung, über Sucht, über Social Network, über den Terror der Transparenz und ein wenig auch über Religion. </span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Mächtige Themen auf 170 Seiten.</span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="line-height: 115%;"></span></span></div>
<a name='more'></a><span style="font-size: small;"> Nach Philip Roth ist Benjamin Stein der zweite jüdische Schriftseller der in diesem Blog auftaucht, und er ist ein ungewöhnlicher dazu. Benjamin Stein wurde 1970 als Kind strenger Kommunisten, die auch, wenn auch nicht praktizierend, Juden waren, in Ost Berlin geboren. In seiner Jugend entschied er sich, seinen bis dahin wenig entwickelten Glauben tatsächlich zu leben und in diesem Rahmen seinen ersten Roman zu schreiben. Seine berufliche Karriere bewegte sich von journalistischer Tätigkeit für IT-Zeitschriften, zur Unternehmensberatung für IT-Unternehmen, um dann beide Felder schriftstellerisch zu bearbeiten. Herausgekommen ist dabei ein sehr schönes und vielbesuchtes Blog über Literatur namens „<a href="http://turmsegler.net/">Der Turmsegler</a>“, dann ein vieldiskutierter Roman über Religion und Erinnerung, namens „<a href="http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1221749/">Die Leinwand</a>“, und nun liegt auch der zweite Roman dieser Schaffensperiode namens „Replay“ (<a href="http://turmsegler.net/replay/">hier thematisiert auf seinem Blog und zum Teil gelesen</a>) vor.</span><br />
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">In „Replay“ geht es um den Ich-Erzähler Ed Rosen, ein Computer bzw. Biotechnologe, den wir in jedem Kapitel, direkt nach dem erwachen im Bett erleben aber immer weist diese Szene denselben Fehler auf:</span></div>
<blockquote class="tr_bq" style="font-family: inherit;">
<div class="MsoNormal" style="margin-left: 35.25pt;">
<span style="font-size: small;">„Und nun dieser Huf… Am Fußende lugt er im Dunkel unter der Bettdecke hervor. Das ist mir nicht geheuer. Ohne hinzusehen, decke ich ihn zu, lasse meinen Kopf zurück ins Kissen sinken und schließe die Augen wie ein Kind, das denkt, was es nicht sieht, ist nicht da.“ </span></div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">Mit diesem Huf als Anstoß, erzählt uns Ed aus seinem Leben: Er war ein ziemlich schludriger und lässiger Typ, der wenig auf sich und seinen Körper achtete, bis er sich um einen Job in der Firma von Professor Matana bewarb. Dieser machte es zur Einstellungsbedingung das sich Ed Rosen veränderte, sich neue Kleidung besorgte, seinen Körper pflegte und pflegen ließ, insgesamt sein Auftreten veränderte:</span></div>
<blockquote class="tr_bq" style="font-family: inherit;">
<div class="MsoNormal" style="margin-left: 35.25pt;">
<span style="font-size: small;">„Es war ein langwieriger Prozess. Ich eroberte mir meinen Körper von den Füßen aus aufwärts Zentimeter um Zentimeter zurück. Wenn ich es recht bedenke, war es ein Stück nachgeholter Kindheit und ein gehöriges Stück nachgeholter Pubertät."</span></div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">Ed Rosen bekommt den Job und betrachtet Matana von da ab ehrfürchtig als eine Art Erlöser (Ähnlichkeiten zu Steve Jobs mögen beabsichtigt sein). Kurz danach lernt Ed außerdem eine Frau namens Katelyn kennen, mit der schnell eine von wenig getrübte, glatte und im Rahmen moderner menschlicher Phantasien, akkurate Beziehung beginnt. Selbstredend ist der Sex makellos, ja diese Frau selbst ist perfekt, die Schlampe im Bett und die Dame in der Außenwelt, sie fragt wenn sie fragen soll und sie schweigt wenn nicht, nur eine Forderung scheint für sie zu geben: Sie hat einen regelrechten Körperfetisch, trainiert täglich, ernährt sich aufwändig <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Makrobiotik">makrobiotisch</a> und dehnt diese Lebensweise mit Hilfe der Firma bald auch auf Ed aus.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">In der Firma wird an einer Verbindung aus Bilderzeugung, Bildverarbeitung und der Verknüpfung mit menschlichen Nerven gearbeitet und Ed, der ein funktionsunfähiges Auge hat, soll als Versuchsobjekt für ein Implantat herhalten, dazu muss er sich aber körperlich in einen optimalen Zustand bringen, dies erledigt Katleyn, die sich von der Kontrollerin der Firma problemlos zum Personal Trainer und zur ärztlichen Gutachterin wandelt. Ed wird nun noch vollkommener, er stählt seinen Körper, er lebt gesünder und hat noch besseren Sex und ein nun fast perfektes Leben. Schließlich gelingt der Eingriff und mit dem Implantat kann er wieder auf beiden Augen sehen. Da aber nun außerdem ein direktes Interface zum Gehirn existiert, kommt Katleyn auf die Idee, das dieses Gerät eigentlich auch noch viel mehr können müsste, und man zeichnet ab jetzt alle Bilder und Geräusche auf, die Ed erlebt und sendet diese umgehend zum Server der Firma. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">Von nun an kann Ed diese Aufzeichnungen beliebig wieder hochladen und so noch einmal erleben/abspielen. Das Gerät wird kurz darauf zum Verkaufsschlager, erobert wie von selbst die Welt und Eds Leben ist nun perfekt, der Sex wird mit dem Gerät noch einmal wilder, er und Katelyn tauschen Perspektiven und Videos, tauschen die Rollen und schließlich integrieren sie eine weitere Frau in ihre sexuellen Spiele. Genau diese sexuelle Komponente macht das Gerät immer erfolgreicher bis über 70% der Bevölkerung sich damit identifizieren, ihre Daten teilen und natürlich „Replays“ kaufen bzw. tauschen, nur ein paar ewig Gestrige namens „Anonyme“ wie Julian Assange verweigern den Trend:</span></div>
<blockquote class="tr_bq" style="font-family: inherit;">
<div class="MsoNormal" style="margin-left: 35.25pt;">
<span style="font-size: small;">„Mein Weg ist mein Weg, skandiert er das Motto vom Bogen über dem Tor der Exklave. Es gefällt ihm nicht, dass wir über die Bewegungsprofile der UniCom-Bürger verfügen. Es gefällt ihm nicht, dass wir wissen, wer wann wo ist und was jemand gesehen und gehört hat. […] Am wenigsten gefällt ihm, dass man das UniCom in der neuesten Version als Vollimplantat nicht mehr abschalten kann, womit er wieder den Bogen schlägt zu den Orwellschen Televisoren.“</span></div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">An das alles erinnert sich Ed während er da so im Bett liegt, und immer wieder liegt er in diesem Bett und erinnert sich, er erinnert sich daran, dass Katleyn irgendwann verschwunden ist, er erinnert sich daran, dass seine Firma die USA beherrscht und daran, dass er große Projekte leitet, er erinnert sich in einem wunderschönen Haus aus Glas, auf einem Felsen am Meer zu sein, er erinnert sich an Frühstück, an die Idee, Teile des Tiergottes Pan in Replays einzubauen, um sie von der Realität unterscheiden zu können, er erinnert sich an zwei nackte Frauen neben sich, er erinnert sich an so vieles…</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">Wenn ich meine ziemlich lang gewordene Zusammenfassung so lese, stelle ich wieder fest, warum ich das Buch gekauft habe: Weil es gut klingt, diese Handlung, die ganze Idee. Und das alles ist auch wunderbar durchdacht, der Plan ist perfekt wie seine Protagonisten, von der Umschlaggestaltung bis zur kühlen Sprache, alles ist weiß, clean und perfekt, alles ist seelenlos und emotionslos. Das war sicher auch Benjamin Steins Plan, denn er umschreibt damit auch das Wesen dieser Dienstleister und ihre Gedankenwelt, aber leider lässt mich der Roman so ebenfalls kalt. Der Versuch, mit realen Namen von Firmen und Menschen Aktualität zu schaffen, und die Tatsache, dass einiges davon auf aktuellen technischen Möglichkeiten aufbaut, hilft nicht, das Buch wirkt trotzdem wie Science Fiction, erinnert an die langen Korridore einer überbelichteten Raumstation. Das Buch stellt den Erfolg der Maschine fest, kann den Weg dorthin aber nicht überzeugend visualisieren und erzeugt so keine glaubwürdige und damit erschreckende Zukunftsvision. Vielleicht hätten eine „lebendige“ Identifikationsfigur und etwas weniger Sex dabei geholfen Emotionen zu wecken, die dort in seiner Welt nicht mehr zählen. Letztlich scheitert Ed im Roman eben nicht an der Diktatur der Offenheit:</span></div>
<blockquote class="tr_bq" style="font-family: inherit;">
<div class="MsoNormal" style="margin-left: 35.25pt;">
<span style="font-size: small;">„Ich war immer davon überzeugt, dass eine transparente Gesellschaft auch eine totalitäre Gesellschaft ist.“ Francois Baroin 2010</span></div>
</blockquote>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">Sondern an seiner Sucht nach Replays. Die Idee eine total transparente Gesellschaft und deren zwangsläufige Folgen darzustellen, scheitert damit an zu eingeengter Sicht und der dargestellten Sucht nach einem Gerät das so vielleicht nie existieren wird. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Ich kann diesem emotionslosen Ed einfach nicht folgen, ich glaube ihm nicht, vielleicht spricht das für mich, vielleicht gehöre ich auch einfach nicht zur richtigen Zielgruppe. Der Roman ist nicht schlecht aber mir zu kalkuliert. Großes Potential, aber aus meiner Sicht ab einem gewissen Punkt vergeben.</span></span>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/14525547365422338110noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-50843623692483099212012-06-16T19:46:00.003+02:002012-06-16T19:53:13.805+02:00H. G. Wells: Die Zeitmaschine<div class="separator" style="clear: both; font-family: inherit; text-align: center;">
<span style="font-size: small;"><a href="http://4.bp.blogspot.com/-9V2jJk5v49U/T9zEI56CIeI/AAAAAAAAALQ/JrTuaOiCHJg/s1600/die_Zeitmaschine.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://4.bp.blogspot.com/-9V2jJk5v49U/T9zEI56CIeI/AAAAAAAAALQ/JrTuaOiCHJg/s200/die_Zeitmaschine.JPG" width="150" /></a></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.4285569139836012" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ein
findiger Tüftler hat ein paar bekannte Leute des öffentlichen Lebens zu
sich nach Hause eingeladen und demonstriert ihnen ein kleineres Modell
seiner Erfindung. Mit dieser Miniatur-Maschine behauptet er, einen
Würfel durch die Zeit befördern zu können. Tatsächlich ist einen
Knopfdruck später der Würfel fort. Nach dieser Demonstration sind die
Geladenen sich ziemlich sicher, dass sie einem billigen Zaubertrick
aufgesessen sind.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Doch
nur kurze Zeit später lädt der Erfinder ein größeres Publikum zum
Abendessen ein. Als die Gäste schon am Tisch sitzen, knallt es aus dem
Arbeitszimmer des Erfinders und dieser kommt in einem erbärmlich
ungesunden Zustand in das Wohnzimmer gehinkt. Stumm trinkt er etwas Wein
und beantwortet keine Fragen - bis auf eine: Sind Sie mit der
Zeitmaschine gereist?</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Seine Antwort: Ja.</span></span></div>
<a name='more'></a><br />
<div style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.4285569139836012" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Im
Raucherzimmer erzählt er seinen Gästen die Geschichte seiner Reise. Er
war in der Zukunft, im Jahr 800.000 und noch darüber hinaus. Die Reise
fühlte sich merkwürdig an. Das Wechseln von Tag und Nacht wurde immer
schneller, bis das hochfrequente Flackern in einen halbhellen Mischton
überging. Mit flauem Gefühl im Magen landete er schließlich in einem
Waldstückchen direkt neben einer schneeweißen Sphinx-Statue. Sogleich
wurde seine Landung von den Menschen der Zukunft bemerkt und sie nahmen
ihn neugierig in Augenschein. Sie sahen bemerkenswert schön aus, waren
viel kleiner als ein erwachsener Mensch und sie lachten gern. Sie
fühtren den Fremden in ihr Gemeinschaftshaus und teilten mit ihm ein üppiges Mahl bestehend aus Bergen von
Früchten.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Für
den ersten Moment glaubte dieser, er sei im Paradies gelandet. Das Obst
schmeckte fantastisch, die Luft war warm und das Leben der Menschen sah
aus wie purer Urlaub. Mit wenig Mühe erlernte er die Sprache seiner
Gastgeber. Schwierig war das nicht, die Sprache war erstaunlich simpel,
verfügte über keinerlei abstrakte Begriffe, sondern benutzte nur
Gegenstände und Verben. Nicht nur die Sprache gestaltete sich als sehr
einfach - die Menschen selbst (die sich übrigens selbst Eloi nannten)
waren höchstselbst von einfachem Gemüt. Sie glaubten, dass der
Zeitreisende mit dem Donner vom Himmel gekommen war und verloren
unheimlich schnell das Interesse an einer Sache, die sie gerade taten.
Es schien, dass der gewonnene Fortschritt das Leben der Eloi so bequem
gemacht hat, dass diese ihre Intelligenz nicht mehr länger benötigten.
Sie schienen sozusagen ein dekadentes Endkapitel der menschlichen
Entwicklung zu sein. So die Theorie des Zeitreisenden.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Doch
dann verschwand über Nacht seine Zeitmaschine. Außerdem fand er
scheinbar nutzlose Schornsteine und Brunnen, die bodenlos in die Tiefe
führten und aus denen ein beständiges Wummern zu hören war. </span><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"><br /></span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"><br /></span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span id="internal-source-marker_0.4285569139836012" style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Im
Grunde hat man es hier mit einem klassischen Zeitreise-Szenario zu tun.
Der Sprung in die Zukunft wurde angenehm groß gewählt, sodass das sehr
drastische Szenario genügend Zeit eingeräumt bekommt, um sich auch zu
entwickeln. Oft hat man es ja, dass die Science Fiction Autoren ganz
schüchtern und bescheiden nur bis ins Jahr 2000+X heraus
phantasieren und für dieses Jahr schon die übergeschnapptesten
Erfindungen einkalkulieren. Der jetzige Mensch kann sich beim Lesen dann gedanklich grinsend auf die Schenkel klopfen und zu sich selbst
murmeln: "Jaa... das hätte ich auch gerne."</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Dies
wurde hier direkt umgangen. Der Zustand der Menschheit wurde
erstaunlich glaubhaft getroffen. Zum Einen wirkt das Äußere der kleinen
Eloi durchaus wie das, zu dem wir uns einmal hin entwickeln werden.
Haarloser werden wir ja jetzt schon. Die Folgen von Technik und der
Fortschritt wurde - ohne näher auf die konkreten Errungenschaften der
Zukunft einzugehen - konsequent zu Ende gedacht. Tatsächlich, irgendwann
sind vielleicht alle Krankheiten besiegt, alle Umweltkatastrophen unter
Kontrolle, alle Energieprobleme gelöst und dann bleibt den Menschen der
Zukunft nichts anderes übrig, als sich auf die faule Haut zu legen und
ihr erarbeitetes Leben in Wohlstand zu genießen. Ist das wirklich schon
alles?</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Nein,
ist es natürlich nicht - aber mehr verrate ich nicht. Auf jeden Fall
ist der Leser immer nur so schlau wie der Zeitreisende. Dieser
beobachtet seine Umwelt, unterhält sich mit den Eloi (so gut es mit der
krüppelhaften Sprache eben geht) und fügt seine Erkenntnisse zu Theorien
zusammen. Eins wird auf jeden Fall sofort klar: Die Theorien müssen
noch das eine oder andere Mal nachgefeilt werden. Denn wenn die Eloi den
ganzen Tag nur dem Müßiggang nachgehen, wer wäscht dann ihre Wäsche,
pflückt Früchte und näht ihre Kleidung?</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Immer
wenn der Zeitreisende auf etwas Neues stößt, entpuppt sich die neue
Theorie als eine fortgedachte, eskalierte Version der vorigen Theorie.
Da geht es zum Schluss schon echt unheimlich zu.</span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Was
mir besonders gut gefällt, ist der Rahmen, in den die Geschichte des
Zeitreisenden eingebettet ist. Die Herrengesellschaft, die dem Erfinder
lauscht, entspringt dem 19. Jahrhundert. Gegenüber den Behauptungen des
Erfinders zeigen sich die meisten Zuhörer sehr skeptisch, sie vermuten
hinter dem angeblichen Erfinder einen Scharlatan mit zu viel Phantasie. Den
einzigen Beweis, den der Erfinder von seiner Reise mitgebracht hat, ist
eine vertrocknete Blume, die ein Eloi-Mädchen ihm in die Jackentasche gesteckt
haben soll. Tatsächlich kann der Biologe der Herrenrunde die Blüte nicht identifizieren -
aber was heißt das schon? Hundertprozentig
sicher kann man sich auch als Leser nicht sein, dass die Zeitreise
wirklich stattgefunden hat. Alles, was man erfährt, ist die Geschichte
des Erfinders und sein sonderbar verwahrlostes Auftreten zum Abendessen.
Es wäre für mich das erste Mal, dass in einem Science Fiction Abenteuer
eine faszinierende Zeitreise beschrieben wird, die sich der Erzählende
nur ausgedacht hat, um die Zuhörer zum Narren zu halten.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Lediglich
kurz vor Schluss scheint der einzige überzeugte Zuhörer mit eigenen
Augen zu sehen, wie die Zeitmaschine ihre Arbeit tut. Wie es
aber um den Wahrheitsgehalt des beschriebenen Abenteuers steht, kann man
nie mit Sicherheit klären.</span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Das
finde ich sympathisch, denn Zeitreisen sind - aufgrund ihrer
Unvorstellbarkeit - sicher ein beliebtes Ziel für Trickkünstler und
Geschichtenerzähler. Wie die Zukunft wirklich sein wird, kann
schließlich sonst niemand nachprüfen. Vielleicht wären echte Zeitreisen
ungleich langweiliger und unverständlicher, als es sich ein
fantasiereicher Märchenerzähler ausdenken würde? Stellen Sie sich vor,
sie reisen als erster Mensch zehntausend Jahre in die Zukunft und die
Welt sieht immer noch fast genauso aus wie jetzt: Die Menschen kämpfen
immer noch um Territorien und retten Wale vor dem Aussterben. Das ist
doch öde, was soll man seinem Publikum dann erzählen?</span></span></div>
<div style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"> </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Nichtsdestotrotz
kann man der Geschichte - so faszinierend sie auch sein mag - nicht
attestieren, dass sie bis ins letzte Glied der Logik treu bleibt. Als
Mensch aus fast 4000 Jahren zurück liegender Vergangenheit ist der
Zeitreisende den Zukunftswesen doch erstaunlich überlegen. Die Eloi
sollen eigentlich ein Volk darstellen, was sich am Ende der Entwicklung
und des Fortschritts befindet. Aber von diesem Fortschritt ist fast
nichts zu sehen. Es gibt zwar keine Krankheiten mehr und keine
parasitären Lebewesen (eine Parallele aus Wells´ anderer Utopie
<a href="http://stumme-erzaehler.blogspot.de/2012/02/h-g-wells-menschen-gottern-gleich.html">“Menschen, Göttern gleich”</a>), sondern nur noch Nützlinge, selbst die
Verwesung kann beeinflusst werden. Aber was alle sonstigen
Lebensbereiche anbelangt, sehen die Wesen der Zukunft neben dem Zeitreisenden
völlig machtlos aus. Nicht nur in körperlicher Hinsicht oder
intellektuell haben sie sich zurück entwickelt, ihnen scheint das meiste
der technologischen Errungenschaften der Vergangenheit verloren
gegangen zu sein. Dies wiederum macht sie schutzlos gegenüber Problemen,
die in der Vergangenheit durch Erfindungen bereits gelöst worden waren.
Wenn das so ist, kann sich das Volk aber wohl kaum als fertig
entwickelt betrachten und zurück lehnen. Oder?</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Ich
hoffe, es ist einigermaßen klar geworden, worauf ich hinaus will. Diese
eine Sache ist mir in dem gesamten Roman als einziges unangenehm
aufgestoßen, ansonsten fand ich Wells´ Geschichte ein weiteres Mal
faszinierend und anregend.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Stilistisch
geht es analytisch und unverblümt wie meistens im SciFi zu. Da der
Leser dem Erlebnisbericht eines Erfinder also eines wissenschaftlichen
Tüftlers lauscht, klingen die Beschreibungen auch danach, als würde ein
Zoologe durch den Dschungel laufen und die Arten katalogisieren.
Das klingt unheimlich trocken und langweilig, ist es aber nicht. Die Handlung schreitet angenehm zügig voran, ich fühlte mich als Leser schnell hinein gesogen in die Handlung. Spannung kommt dabei auch schnell auf und wie gesagt - auch etwas unheimlich
wurde es (fand ich zumindest). </span></span><br />
<span style="font-size: small;"><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Nur was das Zwischenmenschliche angeht, kann Wells
überhaupt nicht überzeugen. Der Zeitreisende lernt während der Geschichte ein besonders
anhängliches Eloi-Mädchen kennen, was ihn anhimmelt und für welches er
tatsächlich auch Gefühle entwickelt. Dieser Bestandteil der Geschichte
kann getrost überlesen werden und es hätte nicht geschadet, wenn er gar
nicht erst niedergeschrieben worden wäre. </span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">Was
hier in den Autoren gefahren ist, weiß ich nicht. In ihrer winzigen
Körpergröße und haarlosen, großäugigen Physiognomie gleichen die Eloi
menschlichen Kindern und auch intellektuell scheinen sie nicht darüber
hinaus zu gelangen. Was ein kluger, erwachsener Mann an solch einem
Geschöpf finden soll, will mir nicht ganz einleuchten. Aber wie gesagt,
dies lässt sich auch gut überlesen, denn das zaghafte Tingeltangel nimmt
glücklicherweise wenig Raum ein und lässt sich gedanklich auch durch
einen herauf beschworenen Beschützerinstinkt ersetzen.</span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;"></span><br /><span style="background-color: transparent; color: black; font-style: normal; font-variant: normal; font-weight: normal; text-decoration: none; vertical-align: baseline;">An alle ScienceFiction-Fans mit Hang zum nüchternen Wissenschaftsstil: Leseempfehlung!</span></span></div>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/15822417005903397880noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-3895575391048342079.post-33831095743004526512012-06-09T12:19:00.000+02:002012-06-18T17:20:16.204+02:00Fred Vargas: Der verbotene Ort<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-y0m13xdhGN8/T9Mh6IARROI/AAAAAAAAADU/0a_mBnitWJQ/s1600/Fred+Vargas+Der+verbotene+Ort.JPG" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="200" src="http://1.bp.blogspot.com/-y0m13xdhGN8/T9Mh6IARROI/AAAAAAAAADU/0a_mBnitWJQ/s200/Fred+Vargas+Der+verbotene+Ort.JPG" width="150" /></a></div>
<br />
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">17 Schuhe stehen vor dem Londoner Friedhof Highgate und begehren Einlass, ungewöhnlich nur, sie sind nicht leer, die Füße sind noch darin. In Paris geschieht ein paar Tage danach ebenfalls ein Mord: </span></div>
<blockquote class="tr_bq" style="font-family: inherit;">
<div class="MsoNormal" style="margin-left: 35.4pt;">
<span style="font-family: inherit; font-size: small;">„Wo ist die Leiche?“ Überall, Lieutenant, sagte Adamsberg, breitete die Arme aus und umschrieb mit einer Bewegung den ganzen Raum, Zerstückelt, zerrieben, verstreut. Wo man auch hinschaut, sieht man den Körper. Und wenn man alles zusammen betrachtet, sieht man ihn nicht mehr. Es gibt hier nur ihn, und gleichzeitig ist er nicht da.“<span style="line-height: 115%;"></span></span></div>
</blockquote>
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="line-height: 115%;">Fred Vargas, geboren 1957 in Paris, mit bürgerlichem Namen Frédérique Audoin-Rouzeau, Historikerin und Schriftstellerin, schreibt surreale, mit Preisen überhäufte Krimis, wie diesen, den achten um die Figur Kommissar Jean Baptiste Adamsberg.</span></span><br />
<span style="font-family: inherit; font-size: small;"><span style="line-height: 115%;"></span></span><br />
<a name='more'></a><br />
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">Pierre Vaudel, ein einsamer alter Mann mit heilloser Angst vor der Fortpflanzung und einem Schläger als einzigem Freund, wurde nicht einfach ermordet, er wurde ausgelöscht. Adamsberg und seine Mannen finden die Verbindung nach London, erfahren von weiteren Morden mit demselben Modus Operandi und verfolgen Verwandte mit ähnlichem Familiennamen bis zu deren gemeinsamen Urahnen, dem 1725 gestorbenen Vampir Peter Plogojewitz, nach Serbien. Behindert werden sie dabei von einem Verräter in den eigenen Reihen, einer Intrigantin von „ganz oben“, den Ängsten Adamsbergs selbst böses Blut gezeugt zu haben und einem guten Samariter mit heilenden Händen. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">Das hört sich wie Blödsinn an? Stimmt, das ist es auch und das macht es erst richtig gut. In diversen Kritiken wird immer wieder die stringente Logik der Vargas Geschichten gelobt, und innerhalb der Geschichten stimmt das im Großen und Ganzen auch, aber die Zusammenballung der Story Elemente ist weit davon entfernt logisch zu sein. Die Abteilung ist mit ihren ganzen Schrullen, dem fetten Kater der auf dem Kopierer wohnt, der essgestörten Kollegin mit den versteckten Essenspaketen, dem gebrochenen alten Mann mit der drogensüchtigen Tochter, dem Mannweib, dem Gedächtnisgenie und Alkoholiker (wobei das nicht ganz deutlich wird) und natürlich dem Kommissar selbst der sich nichts merken kann und in seinen Gedanken ständig „Wolken schaufelt“, unglaublich sympathisch und weckt viel Empathie, aber so richtig glaubwürdig ist diese Truppe nicht. Noch mehr Übertreibung steckt in der irgendwie angeflanscht wirkenden Verschwörungsgeschichte um die „Mächtigen da Oben“ und auch einige wilde Zusammenhänge, wie der Identifizierung eines der Schuhe aus London, als die seines Onkels aus Serbien durch Kommandant Danglard, sind ziemlich weit hergeholt. </span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<span style="font-size: small;">Warum nun also ist der Roman trotzdem gut? Nun weil sich Fred Vargas eben keinen Kopf um Realität macht, sie erzählt den Roman wie eine Fantasy Geschichte, in die hineinkommt was gerade passt. Diese Unbekümmertheit gepaart mit einem subtilen aber wirkungsvollen Grusel, schafft eine starke und mitreisende Atmosphäre. Die Figuren leben von ihrer Schrulligkeit und die Geschichte von den düsteren Bildern in Falschfarben. Das Beste am ganzen Roman ist aber zweifellos Kommissar Adamsberg höchstselbst, seine Ängste vor dem bösen Blut korrelieren, sicher nicht zufällig, mit denen in der Geschichte, und sind zutiefst verstörend. Seine Art der Fallaufklärung ist dabei, wie die aller seiner Kollegen, schrullig, in seiner Menschlichkeit und der Nähe zu allen Beteiligten aber auch sehr charmant. Kurz er geht einem nah. Und nicht zuletzt, gelingt Fred Vargas eine erstaunlich intensive Darstellung von Blutfeheden und deren Verbindungen zum Vampirismus Mythos, hier kommt die Historikerin in ihrer besten Form durch.</span></div>
<div class="MsoNormal" style="font-family: inherit;">
<br /></div>
<span style="font-size: small;"><span style="font-family: inherit; line-height: 115%;">Insgesamt ist dieser Roman so ein durch und durch guter Krimi, gruselig, spannend und skurril. Ich habe ihn zu einem großen Teil an einem Nachmittag gelesen, und es wird sicher nicht der letzte dieser Reihe gewesen sein. Spitze.</span></span>Anonymoushttp://www.blogger.com/profile/14525547365422338110noreply@blogger.com0