Montag, 23. Juli 2012

Terry Pratchett: Die dunkle Seite der Sonne

Der junge Dom Sabalos steht kurz vor seiner Ernennung zum Vorsitzenden des Verkehrtherum - Direktoriums. An sich ist dies ist eine große Ehre die mit entsprechender Feierlichkeit nebst Kostüm und goldener Perücke einhergeht, jedoch hat man mit Mitte zwanzig auch noch einige andere Dinge im Kopf. Nein, nicht Frauen und Alkohol………Sondern die Suche nach den Jokern.

Nun geht es in Terry Pratchetts zweiten Roman mitnichten um die Joker im Kartenspiel und auch Batmans Gegenspieler ist nicht gemeint. Vielmehr handelt es sich um eine uralte intelligente Lebensform, die Erbauer der Welten um die sich Mythen und Legenden ranken. Mancherorts hinterließen sie ominöse Artefakte, riesige Türme beispielsweise, welche Energie absorbieren, eiskalt und nicht betretbar sind.

Begin at the beginning: Verkehrtherum ist ein Planet in einem Teil der Galaxie, welche von 52 verschienenen Spezies bevölkert ist. Er umkreist einen Stern namens CY Aquirii (offenbar in Anlehnungan CY Aquarii entstanden). Diese Welt ist rund und kommt ohne Elefanten und Schildkröte aus. An phantastischen Wesen mangelt es jedoch keinewegs, leben dort beispielsweise Phnoben mit untertassengroßen Augen, lebende Windschalen auf denen Fischer aufs Meer zum Pilak-Suchen segeln, riesige zweischalige Muscheln mit Perlen von hundert Zentimeter Durchmesser. Doms Patin ist die Erste Sirianische Bank – eine intelligente Welt oder eher ein planetengroßer Computer und zweitälteste Lebensform der Galaxie.

Mit Hilfe der Wahrscheinlichkeits-Mathematik wurde schon sehr früh herausgefunden, dass Dom Sabalos am Tage seiner Ernennung zum Vorsitzenden, der gleichzeitig auch sein Geburtstag ist, ermordert werden wird. Das wissen so ziemlich viele seiner Familie und seines Stabes, außer ihm selbst. Die Prophezeihung besagt außerdem, dass er nach seinem gewaltsamen Ableben die Welt der Joker finden wird.

Nun handelte es sich aber um Wahrscheinlichkeits-Mathematik, und die wäre nicht wahrscheinlich, wäre sie 100% genau zutreffend. Somit hat der Attentäter auch mit Widerstand zu rechnen.

Bezüglich der Frage, wer diese altehrwürdigen Erschaffer der Welten sein könnten, stellte sich recht früh so eine Art Erkenntnis à la „das wird doch nicht …sein?!“ ein, was den Lesespaß nicht schmälerte. Sicher, in späteren Werken hat er diesbezüglich mehr zu bieten.

Alles in allem handelt es sich um ein schönes Science-Fiction-Märchen der Astrophysik mit hohem Schmunzelfaktor, welches sich „so wegliest“ und durchaus ein wenig Suchtpotential birgt.

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