Freitag, 30. Dezember 2011

Philip Roth: Täuschung



Es ist ein Spiel mit doppeltem Boden unter einem doppeltem Boden, ein Spiel um Autobiographisches, ein Spiel um schriftstellerische Freiheit, ein Verwirrspiel. Was darf man einem Schriftsteller glauben und was darf er schreiben? Er darf Geschichten erfinden aber darf er auch die Wahrheit erzählen und was ist wenn er die Lüge in die Wahrheit verpackt oder die Wahrheit in die Lüge? Wird das dann ein großer Spaß oder eine kräftige Ohrfeige?




Mittwoch, 21. Dezember 2011

Aldous Huxley: Affe und Wesen

Nur in Erkenntnis des eigenen Wesens
ließ je ein Mensch davon ab,
ein Ausbund von Affen zu sein.

Auf der Straße finden zwei junge Männer ein Drehbuch, das von einem schrulligen, verschrobenen Herren verfasst worden ist. Der Herr schien nicht gerade ein kritikloser Freund der menschlichen Spezies zu sein. Das Drehbuch heißt „Affe und Wesen“ und erzählt von der Menschheit, die sich gedankenlos dem Fortschritt hingegeben hat. In blindem Forscherdrang werden so zerstörerische Möglichkeiten der Massenvernichtung entwickelt und aufgrund internationaler Reibereien kommen diese Waffen irgendwann auch zum Einsatz. Das Ergebnis gleicht einer radioaktiv verseuchten Mondlandschaft. Doch noch immer leben vereinzelt Menschengruppen in dem verwüsteten Land. Wie sie sich gesellschaftlich organisiert haben, das erfährt man in dem Drehbuch.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Nii Parkes: Die Spur des Bienenfressers

In dem kleinen Dorf Sonokrom in Ghana findet eine junge Frau in der Hütte des Dorfältesten ein unidentifizierbares fleischiges Ding. Sofort kommen Polizisten aus der nahe gelegenen Stadt herbei, um den Fund zu untersuchen. Es ist ein Rätsel: Keiner weiß, was dieser Fleischballen einmal gewesen sein soll.
In ihrer Ratlosigkeit kontaktiert die Polizei den jungen Mediziner Kayo. Er soll dieses Ding untersuchen, feststellen, was es ist und wer es getötet hat. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf die Grenzen westlicher Bürokratie und wissenschaftlicher Methodik.

Montag, 19. Dezember 2011

Michael Weins: Lazyboy



„Ich lebe ein gefährliches Leben. Jetzt bin ich hier. Im nächsten Moment kann ich ganz woanders sein. Ein Schritt nur. Das hat mit den Türen zu tun.“
Klappentext Michael Weins: Lazyboy

Ein Roman über die Ohnmacht seine Ziele zu bestimmen. Eine Geschichte über einen der doch nur in Ruhe gelassen werden will und nun auf dem Weg zur Morgentoilette im Möbelhaus landet.





Montag, 12. Dezember 2011

Birgit Vanderbeke: Geld oder Leben

Die Erzählung erfolgt im biografischem Stil. Ihre Sprache ist erstaunlich einfach und gleicht in ihrer Einfachheit fast der eines Kindes; wenn da nicht die verschachtelten Sätze wären! Der einfache Erzählstil beeinträchtigt in keiner Weise die glasklare Analyse des Umfeldes. Es wird der Versuch der Menschen, Glück ausschließlich durch Geld erlangen zu können ebenso thematisiert, wie die Täuschung der Menschen durch die Industrie, und wie dumm es doch eigentlich ist, an etwas zu glauben, nur weil alle daran glauben.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Sergej Lukianenko: Spektrum

Über vierhundert belebte Planeten des Universums sind über Portale miteinander verbunden, die Großen Tore. Durch sie kann man in Sekundenbruchteilen zwischen den Planeten reisen. Bewacht werden diese Tore von einer geheimnisvollen, schweigsamen Rasse, den Schließern. Wer die Tore passieren will, muss den Schließern eine neue und interessante Geschichte erzählen.
Martin ist Privatdetektiv, ein routinierter Portalreisender. Er erhält von einem wohlhabenden Industriellen einen einfachen Auftrag: Seine siebzehnjährige Tochter Irina ist vor drei Tagen verschwunden und hat nach Aussagen ihrer Freundinnen das Große Portal benutzt. Martin soll herausfinden, wohin das Mädchen gereist ist und es zur Heimkehr motivieren.

Die Aufgabe scheint zu einfach. Irgendetwas stimmt damit nicht. Martins finstere Vorahnung bewahrheitet sich, als er das Mädchen auf dem Planeten Bibliothek auffindet und wenige Minuten später tot in den Armen hält.

Frank Schätzing: Tod und Teufel




Der Teufel geht um im mittelalterlichen Köln. Zuerst konspirieren reiche Kaufleute, dann stößt jemand den Dombaumeister vom Gerüst anschließend sterben scheinbar wahllos Menschen durch eine unbekannte Waffe. Nur ein Mann kennt die Wahrheit.



Tatort im Mittelalter kann das gut gehen? 

 

Sonntag, 4. Dezember 2011

David Benioff: Stadt der Diebe

Leningrad, 1942: die deutsche Wehrmacht belagert die russische Großstadt, das tägliche Leben kommt fast zum erliegen. Der 17-jährige Lew plündert die Leiche eines deutschen Soldaten. Darauf steht die Todesstrafe. Er wird von Polizisten entdeckt und ins Gefängnis gesteckt. Dort trifft er auf den etwas älteren Kolja. Die beiden lassen sich notgedrungen auf einen Deal ein: sie werden freigelassen, wenn sie innerhalb von 6 Tagen ein Dutzend Eier besorgen, die der Geheimdienstchef für die Geburtstagstorte seiner Tochter benötigt. Zur damaligen Zeit eine schier unlösbare Aufgabe. Kolja und Lew, das ungleiche Duo, macht sich also auf die Suche in einer geschlossenen Stadt, in der Leute gegen den Hunger, die eigene Armee, die Deutschen und noch gegen so manch andere Dinge kämpfen. Zum Glück hat Kolja viele Ideen, wo man Eier finden könnte. Bei der Umsetzung der Ideen müssen aber beide großes Geschick beweisen.

Samstag, 3. Dezember 2011

Thomas Mann: Buddenbrooks


Die Buddenbrooks sind eine bekannte und reiche Lübecker Handelsfamilie in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Großfamilie lebt auf großem Fuß, das Geschäft floriert und der Großvater Johann lädt als Familienoberhaupt zu Festen ins geräumige Haus ein. Die Familie verkehrt nur in den vornehmsten Kreisen und ist auf ihre gute Außendarstellung stolz. Das Zepter wird zur rechten Zeit an den Vater übergeben, ebenfalls Johann. Dieser hat drei Kinder, deren Leben dann auch das Zentrum des Romans ist: Thomas, der Musterknabe, Tony, die hübsche, aber unglückliche Schwester und Christian, der lustige Mann, der ungern arbeitet. Alle gehen ihren vorbestimmten Weg, müssen mit Schicksalskräften klar kommen und müssen feststellen, dass der Weg zum Gipfel hart und langsam ist, der Abstieg vom Gipfel aber mitunter sehr schnell gehen kann.

Karl-Theodor zu Guttenberg: Vorerst gescheitert


Vorerst gescheitert – Karl-Theodor zu Guttenberg (oder wer auch immer)

Das blaue Sofa – eine Fernsehkritik


Nach meiner Vorstellung (und Lobhudelei) auf Druckfrisch will ich das ZDF und ihr noch recht neues Literaturformat „Das blaue Sofa“ nicht unerwähnt entkommen lassen. Auch das Format umfasst 30min Sendezeit, läuft einmal im Monat, man scheint aber eine Woche Abstand zu Druckfrisch zu halten, und sendet Freitags um 23:00Uhr herum. Moderiert wird die Sendung vom Schriftsteller und Journalisten Wolfgang Herles der aktuell die Allzweckwaffe Kultur und Literatur beim ZDF zu sein scheint. Dem ein oder anderen könnte er bereist aus Aspekte bekannt sein außerdem durfte er sich an Literaturformaten für 3sat und Phönix (also quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit) austoben. Damit ist es nun vorbei denn traditionell ist es das ZDF das den Ton in Sachen Literaturkritik („Das Literarisches Quartett“ mit Marcel Reich-Ranicki, „Lesen!“ mit Elke Heidenreich) angibt und der Sendeplatz am Freitagabend dürfte im Gegensatz zum Sonntagnachtprogramm von Druckfrisch auch nicht ganz ohne Quotendruck sein.

Freitag, 2. Dezember 2011

Doreen stellt sich vor

Hallo, ich bin Doreen und freue mich, diesen Blog mitgestalten zu dürfen.

Ich bin Leseratte, seit ich des Lesens mächtig bin. Waren es in meiner Jugendzeit vorwiegend Fantasy-Romane à la Wolfgang Hohlbein und Krimis von Sidney Sheldon, in die ich einfach abtauchen konnte, so sind es heute vielmehr Bücher, die mich berühren, die mich zwingen mein eigenes Handeln und Denken zu hinterfragen, kurzum Bücher die mich neugierig machen.

Der Hang zu Fantasy-Romanen ist jedoch noch nicht erloschen; Walter Moers und Terry Pratchett werden mit Sicherheit Erwähnung finden.

Hin und wieder wird auch die optische Erscheinung eines Buches von mir beschrieben (ich bin Schriftsetzer von Beruf und bitte dies zu verzeihen ;-)). Aber es gibt eben Buch-Illustrationen, die einfach zu genial sind, als das man sie unbeachtet ließe.

So wünsche ich allen Lesern viel Spaß und hoffe auf regen Meinungsaustausch.

Stanislaw Lem: Also sprach Golem

Um im Krieg kluge Taktiken und Manöver berechnen zu lassen, entwickeln die Menschen des frühen 21. Jahrhunderts immer intelligentere Rechenmaschinen. Die Computer können sich selbst programmieren und durch Erfahrungen lernen. Ein Forschungsprojekt der USA entwickelt eine Serie von stetig verbesserten Robotik-Genies, die GOLEMs. Bald ist die jüngste Computergeneration klug genug, um für taktische Entscheidungen im Krieg eingesetzt zu werden, aber der GOLEM hat kein Interesse am Krieg.
Er ist zu intelligent für solch profane Tätigeiten. Damit er wenigstens auf andere Weise für die Bevölkerung nützlich wird, hält er nun an der Universität Vorträge über das Leben, den Menschen und die Vernunft.