Donnerstag, 11. Oktober 2012
Stanislaw Lem - Golem
Mittwoch, 5. September 2012
Tom Rachman: Die Unperfekten
Auf diesen Roman bin ich durch einen
anderen Buchblog gestoßen. Das Thema ist für mich persönlich ein
sehr Spannendes, da es sich um Printmedien dreht und den Aufstieg und
Fall einer fiktiven Zeitung erzählt, die letztlich den Anschluss
hinsichtlich der Internet-Präsenz verpasst und dadurch schlichtweg
untergeht.
Klar strukturiert wurde dieses Buch vom
Autor, dass es einfach Spaß macht, abzutauchen. Man ist mittendrin
in der Zeitungsproduktion und durchlebt die Anfänge derselben in den
1950er Jahren und das beständige Treiben in der Redaktion. Jedes
Kapitel handelt von einem Mitarbeiter der Zeitung und bekommt als
Abschluss einen Auszug aus der Zeitungschronik. Ein elegante
Mischung, wie ich finde.
Freitag, 10. August 2012
George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer (Teil 5 & 6)
Also nun die Teile 5 und 6 „Sturm der Schwerter“ und „Die Königin der Drachen“ oder wie ich sie nennen würde: 4 Hochzeiten und deutlich mehr Todesfälle. George R.R. Martin macht die Wundertüte ganz weit auf und räumt dabei gleich einmal mit dem ausgeuferten Personal auf (was natürlich nicht heißt, das am Ende nicht noch mehr als genügend davon übrig bliebe). Eine mäandernde Fortsetzung eines großen Epos über alles was menschlich und wölfisch ist…
Donnerstag, 2. August 2012
Horst Evers: Für Eile fehlt mir die Zeit
Für alle, die sich gerade wieder über laute Nachbarn aufgeregt
haben, hin und wieder den Sinn oder Unsinn neumoderner Technik kritisch
hinterfragen oder einfach nur Fragen zu Gott oder Aliens haben, ist dieses Buch
wohl geschrieben worden. Horst Evers hat dies hervorragend bewerkstelligt. Das
Buch hilft ungemein, den Alltag nicht zwingend verstehen zu müssen, um
glücklich zu sein. Mitunter hilft, einfach darüber zu lachen.
Dienstag, 31. Juli 2012
Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten
Ishiguros
Zukunftszenario könnte grausamer und lebensverachtender kaum sein.
Durch Forschungen und Weiterentwicklung der Technik ist es der
Menschheit gelungen, die schlimmsten Krankheiten wie Krebs zu heilen.
Allerdings braucht die Medizin dazu als Ausgangsmaterial komplette
Organe von echten Menschen.
Um diese Nachfrage zu stillen, werden existierende Menschen geklont, also identische Replikate von ihnen hergestellt. Die Klone werden in speziellen Heimen versorgt bis sie ausgewachsen sind und anschließend ausgeweidet. Dies bedeutet den Tod für jeden Klon.
Mit Fug und Recht hätte Ishiguro die menschlichen Ersatzteillager auf die Barrikaden gehen, sie wahnsinnig werden lassen oder ihnen Racheglüste in die Köpfe pflanzen können. Doch er machte etwas ganz anderes - nämlich den menschlichsten und friedlichsten Roman, den man sich vorstellen kann.
Um diese Nachfrage zu stillen, werden existierende Menschen geklont, also identische Replikate von ihnen hergestellt. Die Klone werden in speziellen Heimen versorgt bis sie ausgewachsen sind und anschließend ausgeweidet. Dies bedeutet den Tod für jeden Klon.
Mit Fug und Recht hätte Ishiguro die menschlichen Ersatzteillager auf die Barrikaden gehen, sie wahnsinnig werden lassen oder ihnen Racheglüste in die Köpfe pflanzen können. Doch er machte etwas ganz anderes - nämlich den menschlichsten und friedlichsten Roman, den man sich vorstellen kann.
Schlagworte:
Antje,
Dystopie,
Kazuo Ishiguro,
Science Fiction
Samstag, 28. Juli 2012
Philip K. Dick: Nach der Bombe
Stellen
Sie sich vor, die Welt geht unter und die Menschheit hat keine Lust,
ausgerottet zu werden. Was dann passieren könnte, darüber lesen Sie
besser in einem anderen Buch.
Wenn Sie allerdings ein optimistisches Portrait des Menschen vor und nach dem Krieg erfahren wollen - auch wenn die Handlung nicht hundertprozentig realitätstauglich ist - könnte “Nach der Bombe” etwas für Sie sein.
Wenn Sie allerdings ein optimistisches Portrait des Menschen vor und nach dem Krieg erfahren wollen - auch wenn die Handlung nicht hundertprozentig realitätstauglich ist - könnte “Nach der Bombe” etwas für Sie sein.
Schlagworte:
Antje,
Dystopie,
Philip K. Dick,
Science Fiction
Montag, 23. Juli 2012
Terry Pratchett: Die dunkle Seite der Sonne
Der junge Dom Sabalos steht kurz vor seiner Ernennung zum
Vorsitzenden des Verkehrtherum - Direktoriums. An sich ist dies ist eine große
Ehre die mit entsprechender Feierlichkeit nebst Kostüm und goldener Perücke
einhergeht, jedoch hat man mit Mitte zwanzig auch noch einige andere Dinge im
Kopf. Nein, nicht Frauen und Alkohol………Sondern die Suche nach den Jokern.
Schlagworte:
Doreen,
Fantasy,
Humor,
Science Fiction,
Terry Pratchett
Sonntag, 15. Juli 2012
Xu Xing: Und alles, was bleibt, ist für dich
Dieses
Buch ist durch schieren Zufall auf meinen Lesestapel gelandet. Bei
einem kleinen Bummel durch die örtliche Buchhandlung entdeckte ich einen
Stand voller angegrabbelter Restposten. Zwischen den vielen weniger
attraktiven Quatschbüchern mit Krawalltiteln gab es doch hin und wieder
einen ungewöhnlich klingenden Titel mit auffällig unauffälligen
Coverbildern. Das Buch von Xu Xing hat mir auf Anhieb gefallen.
Spontankäufe machen total viel Spaß, habe ich wieder einmal festgestellt - und sind durchaus von Erfolg gekrönt, wie ich in diesem Fall verraten darf.
Spontankäufe machen total viel Spaß, habe ich wieder einmal festgestellt - und sind durchaus von Erfolg gekrönt, wie ich in diesem Fall verraten darf.
Freitag, 13. Juli 2012
David Foster Wallace: Unendlicher Spaß
Lange habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wie sich dieses Monument an schriftstellerischem Schaffen von David Foster Wallace in die kurzmöglichste Form fassen lässt. Ich bediene mich hierfür der Zusammenfassung des Übersetzers Ulrich Blumenbach, der dies in einem Satz bewerkstelligte:
Der junge Tennisspieler Hal Incandenza und der Ex-Junky und Ex-Kriminelle Don Gately werden in eine nationale Krise verstrickt in deren Verlauf Kanadische Separatisten und Terroristen versuchen die US-Amerikanische Gesellschaft zu destabilisieren, in dem sie einen Film der tödlich lustvoll oder komisch sein soll, ins Fernsehnetz einspeisen.
Dienstag, 10. Juli 2012
Ian McEwan: Solar
Professor
Michael Beard, Leiter des Nationalen Instituts für alternative Energien
in London hat mit Ende Zwanzig bereits das erreicht, was andere
Forscher noch nicht einmal in einem ganzen Leben schaffen: Er hat den
Physik-Nobelpreis erhalten für eine Erweiterung der Einstein-Theorie,
die fortan respektvoll als Beard-Einstein-Theorem bezeichnet wird. Doch
der Ruhm hat bei dem einst ambitionierten Jungforscher zu einem trägen,
selbstzufriedenen Kerl werden lassen. Neue Forschungen betrieb er
seither keine mehr. Dafür steigt sein Leibumfang von Jahr zu Jahr.
Bereits vier Ehefrauen hat er im Laufe seines Lebens verschlissen und
soeben geht die fünfte Ehe mit Patrica in die Brüche. Sie hat davon
erfahren, dass Beard sie betrogen hat (wobei sie streng genommen nur ein
Elftel der ganzen Wahrheit kennt) und sinnt nun auf Vergeltung:
Gleiches mit gleichem.
Schlagworte:
Antje,
Bestseller,
Gegenwartsliteratur,
Ian McEwan
Samstag, 30. Juni 2012
Dmitri Bilenkin: Der Intelligenztest
(Sammelband mit drei phantastischen Erzählungen) |
Ganze 18 kleine Erzählungen rund um Menschen, Außerirdische, Denkbares und Undenkbares, Übernatürliches und über die Zukunft wurden im “Intelligenztest” zusammen gefasst. Die Mehrzahl der Geschichten hat mich ehrlich verblüfft. Sie waren so anders und neu.
Montag, 18. Juni 2012
Benjamin Stein: Replay
Benjamin Stein spielt mit unserer Wahrnehmung, er spielt mit unserem Bedürfnis nach Transparenz, er spielt mit unseren sexuellen Phantasien, er spielt mit unserem Selbstbild und der Frage, in wie weit es vom Bild, das andere von uns haben, abhängt.
Ein Roman über die technische Entwicklung, über Sucht, über Social Network, über den Terror der Transparenz und ein wenig auch über Religion.
Mächtige Themen auf 170 Seiten.
Samstag, 16. Juni 2012
H. G. Wells: Die Zeitmaschine
Ein
findiger Tüftler hat ein paar bekannte Leute des öffentlichen Lebens zu
sich nach Hause eingeladen und demonstriert ihnen ein kleineres Modell
seiner Erfindung. Mit dieser Miniatur-Maschine behauptet er, einen
Würfel durch die Zeit befördern zu können. Tatsächlich ist einen
Knopfdruck später der Würfel fort. Nach dieser Demonstration sind die
Geladenen sich ziemlich sicher, dass sie einem billigen Zaubertrick
aufgesessen sind.
Doch nur kurze Zeit später lädt der Erfinder ein größeres Publikum zum Abendessen ein. Als die Gäste schon am Tisch sitzen, knallt es aus dem Arbeitszimmer des Erfinders und dieser kommt in einem erbärmlich ungesunden Zustand in das Wohnzimmer gehinkt. Stumm trinkt er etwas Wein und beantwortet keine Fragen - bis auf eine: Sind Sie mit der Zeitmaschine gereist?
Seine Antwort: Ja.
Doch nur kurze Zeit später lädt der Erfinder ein größeres Publikum zum Abendessen ein. Als die Gäste schon am Tisch sitzen, knallt es aus dem Arbeitszimmer des Erfinders und dieser kommt in einem erbärmlich ungesunden Zustand in das Wohnzimmer gehinkt. Stumm trinkt er etwas Wein und beantwortet keine Fragen - bis auf eine: Sind Sie mit der Zeitmaschine gereist?
Seine Antwort: Ja.
Schlagworte:
Antje,
H. G. Wells,
Science Fiction,
Utopie
Samstag, 9. Juni 2012
Fred Vargas: Der verbotene Ort
17 Schuhe stehen vor dem Londoner Friedhof Highgate und begehren Einlass, ungewöhnlich nur, sie sind nicht leer, die Füße sind noch darin. In Paris geschieht ein paar Tage danach ebenfalls ein Mord:
Fred Vargas, geboren 1957 in Paris, mit bürgerlichem Namen Frédérique Audoin-Rouzeau, Historikerin und Schriftstellerin, schreibt surreale, mit Preisen überhäufte Krimis, wie diesen, den achten um die Figur Kommissar Jean Baptiste Adamsberg.„Wo ist die Leiche?“ Überall, Lieutenant, sagte Adamsberg, breitete die Arme aus und umschrieb mit einer Bewegung den ganzen Raum, Zerstückelt, zerrieben, verstreut. Wo man auch hinschaut, sieht man den Körper. Und wenn man alles zusammen betrachtet, sieht man ihn nicht mehr. Es gibt hier nur ihn, und gleichzeitig ist er nicht da.“
Schlagworte:
Bestseller,
Fred Vargas,
Krimi,
Steffen
Mittwoch, 6. Juni 2012
Philip Roth: Der menschliche Makel
„Seit frühester Kindheit hatte er sich nichts anderes gewünscht, als frei zu sein: nicht schwarz, nicht weiß, sondern einfach frei und er selbst. […] Das Ziel war, sein Schicksal nicht von den dummen, hasserfüllten Absichten einer feindseligen Welt bestimmen zu lassen, sondern, soweit menschenmöglich, durch seinen eigenen Willen.“ Philip Roth Der menschliche Makel
Soweit zum Traum, zum Wunsch, zur Vorstellung einer makellosen Welt aber die Natur des Menschen lässt Freiheit dieser Art nicht zu. Niemand ist ohne Makel, denn was dieser ist, bestimmt die Masse, die Umgebung, bestimmen die Anderen und legt man die alten Zeichen ab, bekommt man Neue angesteckt.
Schlagworte:
Gegenwartsliteratur,
Philip Roth,
Steffen
Montag, 4. Juni 2012
Jonas Jonasson: Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand
Allein
bei dem Titel hat der Autor schon alles richtig gemacht. Der klingt
verrückt und weckt sofort Interesse. Vom Titel habe ich mich deshalb
sofort anfixen lassen und kurzes Reinlesen zeigte, dass das Versprechen
auf eine humorvolle Unterhaltungsgeschichte eingelöst werden könnte.
In einem Altenheim treffen wir auf Allan Karlsson, der genau an diesem Tag hundert Jahre alt wird.
In einem Altenheim treffen wir auf Allan Karlsson, der genau an diesem Tag hundert Jahre alt wird.
In einer knappen Stunde sollte die Geburtstagsfeier im Gemeinschaftsraum losgehen. Sogar der Stadtrat wollte anrücken. Und die Lokalpresse. Und die ganzen anderen Alten. Und das komplette Personal, allen voran Schwester Alice, die alte Giftspritze.
Nur die Hauptperson hatte nicht vor, zu dieser Feier aufzutauchen.
Schlagworte:
Antje,
Bestseller,
Gegenwartsliteratur,
Humor,
Jonas Jonasson
Dienstag, 22. Mai 2012
Arthur C. Clarke: 2001 - Odyssee im Weltraum
Inspiriert
wurde der Roman von einer Kurzgeschichte namens “Der Wächter” von
Arthur C. Clarke. Dessen Handlung lässt sich ganz kurz zusammenfassen:
Ein Astronaut entdeckt bei einer Mission auf dem Mond ein seltsames
Artefakt. Es sieht aus wie eine perfekte kleine Pyramide, die fest im
Boden verankert ist. Er versucht, sich der Pyramide zu nähern, aber eine
unsichtbare Kraft drückt sich ihm entgegen. Es scheint, als würde ein
Bannkreis darum liegen und es vor Zerstörung beschützen.
Schlagartig wird dem Astronauten klar, welch großartige Macht diese Pyramide erschaffen und auf dem Mond platziert haben muss. Diese Macht muss zu hochentwickelten Wesen gehören, die den Menschen weit übersteigen. Der Verwüstung in der näheren Umgebung nach zu urteilen, haben diese Wesen ihr Artefakt schon vor Tausenden Jahren hier angebracht. Aber wozu?
Vielleicht, um zu herauszufinden, wie lange es dauert, bis die damaligen Affenwesen auf dem Planeten Erde auf dem Mond landen und dieses Artefakt finden würden. Bis dahin sollte der einsame Wächter hier warten und wenn der Augenblick dann gekommen sein würde, sollte er seine Erschaffer benachrichtigen. Es würde nun nicht mehr lange dauern, bis diese hier eintreffen werden.
Schlagartig wird dem Astronauten klar, welch großartige Macht diese Pyramide erschaffen und auf dem Mond platziert haben muss. Diese Macht muss zu hochentwickelten Wesen gehören, die den Menschen weit übersteigen. Der Verwüstung in der näheren Umgebung nach zu urteilen, haben diese Wesen ihr Artefakt schon vor Tausenden Jahren hier angebracht. Aber wozu?
Vielleicht, um zu herauszufinden, wie lange es dauert, bis die damaligen Affenwesen auf dem Planeten Erde auf dem Mond landen und dieses Artefakt finden würden. Bis dahin sollte der einsame Wächter hier warten und wenn der Augenblick dann gekommen sein würde, sollte er seine Erschaffer benachrichtigen. Es würde nun nicht mehr lange dauern, bis diese hier eintreffen werden.
Freitag, 18. Mai 2012
Nicholson Baker: Vox
Nicholson
Baker, der
hier schon einmal Thema war, rauscht nun mit dieser Novelle über
Telefonsex erneut in den Blog. Vox, lateinisch für „Stimme“, ist noch etwas
älter als die Fermate, stammt aus dem Jahr 1992 und besteht aus einem 188
Seiten langen, am Telefon geführten Dialog zwischen einem Mann und einer Frau
über Intimität, Masturbation, Sex und Phantasien rund um diese Themen. Ein
durchaus gewagter Ansatz, der aber zumindest insofern gelungen ist, als das er
als literarischer Durchbruch des Autors gilt.
Samstag, 12. Mai 2012
Max Goldt: Ä (Kolumnen)
Diese
Rezension möchte ich beginnen mit einem Zitat. Allerdings einem, das
nicht diesem Buch entstammt, sondern unserem fleißigen
Rezensenten Steffen. Das Zitat von ihm bezieht sich aber auf Max Goldt
(wobei genauer gesagt auf ein anderes seiner Bücher, nicht auf dieses,
aber in dem Fall lässt sich das übertragen und tut nebenbei bemerkt auch
gar nichts zur Sache). Das Zitat lautet:
“Du möchtest die besten Textstellen von Max Goldt zitieren? Dann hast Du ein 180 Seiten langes Zitat, viel Spaß beim Abtippen.”
“Du möchtest die besten Textstellen von Max Goldt zitieren? Dann hast Du ein 180 Seiten langes Zitat, viel Spaß beim Abtippen.”
Freitag, 11. Mai 2012
Anna Gavalda: Ein geschenkter Tag
Die Geschichte
handelt von vier erwachsenen Geschwistern. Lola, kultiviert und künstlerisch
begabt, hat gerade eine Scheidung hinter sich. Simon, engelsgleich in seiner
Güte, begabter Tüftler, verheiratet mit Carine, einer geschäftstüchtigen
Apothekerin, deren Hygiene- und Ordnungssinn schon neurotisch anmuten. Vincent
der schräge Schlosshüter, der sich bei seinen Schlossführungen gern als adliger
Eigentümer ausgibt und Schauergeschichten über die "Familienresidenz"
zum Besten gibt.
Letzte im Bunde ist
Garance, die Ich-Erzählerin der Geschichte, eine lebenslustige Single-Frau, die
spricht, wie ihr der Schnabel gewachsen ist und zu allem Kommentare abgibt.
Simon und seine
Schwestern machen einen Ausflug zur Hochzeit eines Cousins; Vincent soll sich
vor Ort dazugesellen. So der Plan….
Schlagworte:
Anna Gavalda,
Doreen,
Gegenwartsliteratur
Mal unter uns – Harry Potter als Pflichtlektüre für Gymnasialstufe?
Heute erfuhr ich, dass die Tochter einer Kollegin (5. Klasse Gymnasium – die Tochter, nicht die Kollegin) demnächst Harry Potter und der Stein der Weisen als Unterrichtslektüre auf dem Plan stehen hat.
Montag, 7. Mai 2012
George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer (Teil 3 & 4)
Der Nachteil beim Lesen einer Fantasy Buchserie ist, das man eigentlich nur hoffen kann keinen Spaß dabei zu haben, denn ansonsten will man wissen wie die Story ausgeht, was zum Problem werden kann, da solche Geschichten so schnell kein Ende finden. So liest man und liest man und hört nur auf, wenn es entweder doch zu Ende geht oder man den Spaß dabei verliert. HBO, dem Sender der die Bücher in Serienform verfilmt, scheint die Lust jedenfalls noch nicht ausgegangen zu sein, denn der hat die dritte Staffel in Auftrag gegeben. Die zweite Staffel läuft gerade mit großem Erfolg in den USA und taucht sicher bald in Deutschland auf. So besteht weiter die Frage des letzten Artikels: Weiterlesen oder Serie kucken?
Schlagworte:
Fantasy,
George R.R. Martin,
Steffen
Samstag, 5. Mai 2012
John Irving: Die vierte Hand
Der
gutmütige und rückgratlose Schönling Patrick Wallingford führt ein
glückloses Leben ohne Moral, ohne Verantwortung und ohne Ziel. Er ist
Nachrichtenreporter für einen Krawallsender. Durch sein attraktives
Aussehen rennen ihm die Frauen reihenweise hinterher. Da er im Grunde
ein herzensguter Mensch ist, kann er den Damen es nicht abschlagen, mit
ihm ins Bett zu gehen. Auf diese Weise tingelt er im Auftrag der
Hysterie durch die Welt, hält teilnahmslos fremden Menschen Mikrophone
unter die Nase und lässt sich nebenbei von jedem Frauenzimmer klar
machen.
Bei einer Auftragsarbeit im indischen Zoo geschieht plötzlich etwas völlig Überraschendes: Vor laufender Kamera beißt ein Löwe aus dem Gehege heraus Patricks linke Hand ab.
Bei einer Auftragsarbeit im indischen Zoo geschieht plötzlich etwas völlig Überraschendes: Vor laufender Kamera beißt ein Löwe aus dem Gehege heraus Patricks linke Hand ab.
Schlagworte:
Antje,
Gegenwartsliteratur,
John Irving
Montag, 30. April 2012
Sewer Gansowski: Die Stimme aus der Antiwelt
(Sammelband mit drei phantastischen Erzählungen) |
Stell dir vor, es gäbe eine Maschine, mit der man die Gedanken anderer lesen könnte. Oder stell dir vor, man könnte Menschen vervielfältigen. Stell dir vor, es gäbe einen Weg, unsterblich zu werden.
Auf diese und andere Weise hat jeder schon seine Fantasie herausgefordert. In Gansowskis "Stimme aus der Antiwelt" findet sich eine kleine Sammlung genau solcher Gedankenexperimente. Nur sind Gansowskis Fantasmen nicht so allmachtstrebend, nicht so spektakulär und nicht so offensichtlich.
Seine "Stell dir vor, es gäbe eine Maschine"-Ideen bleiben bescheiden, aber dafür umso verblüffender.
Schlagworte:
Antje,
Kurzgeschichten,
Science Fiction,
Sewer Gansowski
Mittwoch, 18. April 2012
David Foster Wallace: Am Beispiel des Hummers
Nach seinem Essay "Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich" der bereits Ende der 1990er Jahre erschien, dürfte wohl jeder gewußt haben, dass DFW nicht für Essays über Massenveranstaltungen und -belustigungen geschaffen war.
Warum schickt man aber eben diesen Menschen zum Maine Lobster Festival? In diesem Falle trug ihm die Zeitschrift Gourmet auf über das 56. Main Lobster Festival im Jahre 2003 zu schreiben.
Mit einem derartigen Ergebnis hatte die Damen und Herren vielleicht nicht ganz gerechnet. Oder doch?
Dienstag, 17. April 2012
George R.R. Martin: Das Lied von Eis und Feuer (Teil 1 & 2)
Beim Titel des Buches wird vielleicht der ein oder andere Fragen: Fantasy ist das euer Ernst? Ja, denn Literatur ist nun einmal nicht immer nur Ernst, sondern manchmal einfach nur Unterhaltung, daher findet hiermit meine Urlaubszerstreuung seinen Weg in den Blog. High Fantasy einmal nicht wie „Der Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“ sondern hart, brutal, ambivalent und gemein, wer die Serie gesehen hat wird wissen was ich meine.
Da stellt sich eigentlich nur noch die Frage, lohnt es sich zu lesen oder sollte man lieber die Serie gucken?
Schlagworte:
Bestseller,
Fantasy,
George R.R. Martin,
Steffen
Montag, 16. April 2012
Iwan Jefremow: Das Mädchen aus dem All
(Sammelband mit drei phantastischen Erzählungen) |
Das
irdische Raumschiff Tantra ist am Planeten Sirda im Sternzeichen
Schlangenträger unterwegs. Die Sirda ist ein von den Menschen
kolonisierter Planet, der seit 70 Jahren keinen Kontakt mehr zur Erde
hält. Die Besatzung der Tantra soll heraus finden, was dort an der
Kolonie passiert ist und sie sollen sich mit einem anderen Raumschiff
namens Algrab treffen, was bereits voraus geflogen ist. Dort angekommen
ist von der Algrab jedoch nichts zu sehen. Beim ersten Erkundungsflug
über dem Kolonieplaneten wird der Mannschaft schnell klar, dass auf der
Sirda niemand mehr am Leben ist.
Schlagworte:
Antje,
Iwan Jefremow,
Science Fiction,
Utopie
Mittwoch, 11. April 2012
Don Winslow: Zeit des Zorns
Don Winslow, studierte afrikanische und Militärgeschichte, war Detektiv und Verkäufer von Safarietouren in China und Kenia, und schreibt jetzt einige der besten Krimis der Welt, also behauptet man, bzw. die KrimiZeit Bestenliste. Das macht gespannt auf das neue Werk des Drogenmafia Spezialisten. Vor Büchern mit der Aufschrift vom Autor des Bestsellers „so und so“ sollte man sich, weil das meist heißt das man hier nicht sein bestes Buch in der Hand hat, zwar häufig in Acht nehmen aber man muss auch nicht immer gleich mit dem opus magnum einsteigen. Daher lege ich mit diesem 338 Seiten Band los.
Schlagworte:
Don Winslow,
Gegenwartsliteratur,
Krimi,
Steffen
Sonntag, 1. April 2012
Clemens J. Setz: Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes
Wir Menschen leben in Gesellschaften, das macht uns aus, es ist für unser Leben unverzichtbar. Was aber passiert, wenn wir uns gegen die Gesellschaft, gegen ihre Regeln, gegen ihre moralischen Restriktionen entscheiden? Wie verlaufen solche Leben? Warum pervertieren Menschen? Warum isolieren sich Andere? Clemens J. Setz stellt spannende und brutale Fragen und überlässt es dem Leser, sich Gedanken über die Antworten zu machen.
Freitag, 30. März 2012
Florian Felix Weyh: Toggle
Die
Wahlen in einer Demokratie haben eine entscheidende Schwäche: Jeder
Bürger besitzt dieselbe Stimmenkraft. Der gebildete und weltgewandte
Professor hat genau soviel Einfluss auf das Wahlergebnis wie ein
verblödeter Kleinkrimineller. Viel gerechter wäre es doch, wenn jeder
Stimmengewicht hätte entsprechend seines Wertes für die Gemeinschaft.
Gute Menschen hätten ein starkes Gewicht, schlechte Menschen ein
geringes.
Wie man herausfinden soll, ob du zu den Guten oder zu den Schlechten gehörst? Ach, du hinterlässt im Internet so viele Spuren und Daten, das genügt, um dich genau zu studieren...
Wie man herausfinden soll, ob du zu den Guten oder zu den Schlechten gehörst? Ach, du hinterlässt im Internet so viele Spuren und Daten, das genügt, um dich genau zu studieren...
Schlagworte:
Antje,
Cyber Punk,
Florian Felix Weyh
Samstag, 24. März 2012
Andrea Hanna Hünniger: Das Paradies - Meine Jugend nach der Mauer
Das Paradies – eine Kleingartensiedlung im Plattenbauviertel von Weimar ist der Ort an dem Andrea Hanna Hünniger aufwuchs und dem sie scheinbar seit dem zu entkommen versucht.
„Aber Ostdeutschland, das ist kein Pluralismus, das ist etwas ganz anderes: Das ist eine Zeit. Eine Phase, in die du hineingeboren wirst und aus der du dich freizuschälen versuchst“Das Paradies, ist eine Abrechnung mit dem Leben ohne Vergangenheit. Ein Sachbuch? Eine Biographie? Belletristik?
Dienstag, 20. März 2012
Nicholson Baker: Die Fermate
Nicholson Baker, 55jähriger Romancier und Essayist erfreut sich gerade mit dem Haus der Löcher (z.B. hier schriftlich und da als Video), seinem neuen Roman der großen Aufmerksamkeit des Feuilletons, da mich aber die Story des neuen Werkes nicht so interessiert, habe ich mal etwas älteres aus dem Archiv gekramt. Baker ist vielleicht der einzige aktuelle Romancier, der in der Sprache der Pornographie (der Verdacht liegt nahe das dirty Talk ein richtiger Fetisch von ihm ist) anerkannte, doppelbödige und auch durchaus schöne Romane zu schreiben versteht.
Schlagworte:
Erotik,
Gegenwartsliteratur,
Nicholson Baker,
Steffen
Montag, 19. März 2012
Ayn Rand - Anthem
Ein wenig musste ich mich durch die kurze Novelle durchbeißen. Aber es lohnte sich. Rand: 1905 in Russland geboren, verarmt nach der kompletten Enteignung der Familie (im Zuge der Oktoberrevolution), emigrierte 1926 in die USA.
In Anthem wird der Protagonist Equality 7-2521 im kollektiven Bewusstsein erzogen. Das Wort Ich existiert nicht, im Zentrum aller Handlungen steht immer das Wir - das Wohl der Gemeinschaft. Aber Equality 7-2521 kann sein Bedürfnis nach Individualität nicht unterdrücken.
Mehr muss zum Hintergrund der Autorin und der Handlung gar nicht gesagt werden. Verständlich, dass es hier zu einem kleinen philosophischen Diskurs kommt. Die Stärke des Buches liegt auch nicht in der Handlung, sondern genau in diesem Konflikt zwischen kollektiver Gesellschaft und der Notwendigkeit einer eigenen Identität.
Ich würde das Buch nun guten Gewissens thematisch neben Orwell quetschen (das wäre nicht einmal metaphorisch, sondern wortwörtlich gemeint - der Bücherschrank ist gewohnt überfüllt). Allerdings habe ich das Buch dem Guttenberg-Project entnommen (alternativ auch als html) und quetschen entfällt (abtippen der Zitate glücklicherweise auch).
In Anthem wird der Protagonist Equality 7-2521 im kollektiven Bewusstsein erzogen. Das Wort Ich existiert nicht, im Zentrum aller Handlungen steht immer das Wir - das Wohl der Gemeinschaft. Aber Equality 7-2521 kann sein Bedürfnis nach Individualität nicht unterdrücken.
Mehr muss zum Hintergrund der Autorin und der Handlung gar nicht gesagt werden. Verständlich, dass es hier zu einem kleinen philosophischen Diskurs kommt. Die Stärke des Buches liegt auch nicht in der Handlung, sondern genau in diesem Konflikt zwischen kollektiver Gesellschaft und der Notwendigkeit einer eigenen Identität.
"At first, man was enslaved by the gods. But he broke their chains. Then he was enslaved by the kings. But he broke their chains. He was enslaved by his birth, by his kin, by his race. But he broke their chains. He declared to all his brothers that a man has rights which neither god nor king nor other men can take away from him, no matter what their number, for his is the right of man, and there is no right on earth above this right." (S.52)Beide Extreme sind aus Rands kollektivismuskritischer Sicht behandelt (und sollten - versteht sich von selbst - entsprechend mit kritischer Distanz genossen werden). Aus meiner Sicht macht es dieses Buch noch um so genußvoller, weil es mir einfach fiel den Betrachtungswinkel zwischen beiden vorgestellten Extremen zu wechseln und zu hinterfragen. Ähnlich wie in Orwells 1984 (oder Animal Farm) lässt mich die hier "simpel" vorgestellte Philosophie mich nicht mehr los, regt mich zum Denken an und begegnet mir in aktuellen Fragestellungen.
Ich würde das Buch nun guten Gewissens thematisch neben Orwell quetschen (das wäre nicht einmal metaphorisch, sondern wortwörtlich gemeint - der Bücherschrank ist gewohnt überfüllt). Allerdings habe ich das Buch dem Guttenberg-Project entnommen (alternativ auch als html) und quetschen entfällt (abtippen der Zitate glücklicherweise auch).
Samstag, 17. März 2012
Leipziger Buchmesse 2012 - Spin-off
15:30 Uhr
Sachbuch: Tea Party. Die weiße Wut. Was Amerikas Neue Rechte so gefährlich
macht.
Autorin: Eva
C. Schweitzer; Moderation: Jan
Feddersen
Viel Spaß dabei.
Schlagworte:
andere Medien,
Sachbuch,
Satire,
Steffen
Freitag, 16. März 2012
Leipziger Buchmesse 2012
Steffen und Antje waren am Freitag, den
16. März zu Besuch in der LBM 2012. Unsere Ausrüstung bestand aus
einem Rucksack voller Proviant, einer technologisch leider völlig
überholten Minikamera (ich entschuldige schon im Voraus die miese
Qualität meiner Fotos) und einem straffen Zeitplan, den wir nur
hätten einhalten können, wenn wir in Besitz eines Harry Potter
Zeitumkehrers gewesen wären. Da wir den Freitag für unseren
Besuchstag ausgewählt hatten, hegten wir immerhin noch die Hoffnung,
dass wir nicht vollkommen im Gedränge feststecken bleiben würden
und somit wenigstens die interessantesten Lesungen besuchen könnten.
Die Hoffnung zerstreute sich ein wenig,
als wir 9:55 Uhr vor dem geschlossenen Tor zur Halle 5 standen und
inmitten einer Menschentraube auf die Eröffnung warteten.
Donnerstag, 15. März 2012
Douglas Adams: Das Restaurant am Ende des Universums
Hier
handelt es sich um den zweiten Roman einer fünfeiligen Reihe, die
bezeichnend nach dem ersten Buch “Per Anhalter durch die Galaxis”-Reihe
bezeichnet wird.
1. Per Anhalter durch die Galaxis
2. Das Restaurant am Ende des Universums
3. Das Leben, das Universum und der ganze Rest
4. Macht´s gut, und danke für den Fisch
5. Einmal Rupert und zurück
1. Per Anhalter durch die Galaxis
2. Das Restaurant am Ende des Universums
3. Das Leben, das Universum und der ganze Rest
4. Macht´s gut, und danke für den Fisch
5. Einmal Rupert und zurück
Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau rausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt.
Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist.
Schlagworte:
Antje,
Douglas Adams,
Humor,
Satire,
Science Fiction
Montag, 12. März 2012
Angelika Klüssendorf: Das Mädchen
Das Mädchen, eine namenlose 12jährige, die nach Meinung ihrer Mutter wohl am besten nicht existieren sollte, lebt in einer sozialen Schicht die es in der DDR nicht geben durfte. Dabei hat Sie gelernt für sich selbst und nur für sich selbst zu kämpfen.
Sonntag, 11. März 2012
Peter Stamm: Blitzeis
Dieses
Buch ist eine Sammlung von neun kurzen Geschichten und Erzählungen. Sie sind alle nicht besonders lang, die kürzeste geht gerade mal
über zwei Seiten.
Jede der Erzählungen stellt eine Momentaufnahme aus dem Leben fremder, gesichtsloser Menschen dar. Man erfährt nichts aus ihrer Vergangenheit, nur diesen einen Ausschnitt der Gegenwart. Und trotzdem hat man nach diesem kurzen Ausschnitt das Gefühl, die gesichtslosen Protagonisten verstehen zu können.
Dienstag, 6. März 2012
Uwe Tellkamp: Der Turm
Der Turm, Uwe Tellkamps großer 1000 Seiten Roman über die nach fast 40 Jahren Arbeiter und Bauernstaat übrig gebliebenen Reste einer bildungsbürgerlichen Welt in der untergehenden DDR. In den Vorkriegsvillen der „Türmer“ sitzen bereits der schwarze Schimmel und die von der kommunalen Wohnungsverwaltung einquartierten unerzogenen „Kinder der Nomenklatura“ aber diese intellektuelle bildungsverrückte Welt lebt trotzdem weiter, ihre Protagonisten halten die Ideale hoch und verachten das Diktat der Partei. Selbstverständlich kann das eigentlich nicht gut gehen denn Unabhängigkeit hat keinen Platz im real existierenden Sozialismus aber zum Glück sind Staat und seine Repräsentanten in keinem besseren Zustand als die Villen in Dresden Loschwitz/Weißer Hirsch.
Sonntag, 4. März 2012
Stieg Larsson: Verblendung
(kein Buchcover) |
1. Verblendung - 2. Verdammnis - 3. Vergebung
Nachdem
das Genre des Kriminal-Thrillers mit Tendenz zu expliziter Gewalt einen
solch populären Siegeszug in die Bücherregale der Leser erlebte, bin
auch ich neugierig geworden. Die Fernsehverfilmung zur Stieg Larssons
Trilogie kannte ich bereits. Also wollte ich dem Phänomen auf die Spur
kommen und tauchte einen Roman lang in die Welt eines Journalisten der
renommierten Zeitschrift Millenium ein und begleitete seine unheimlichen
Ermittlungen.
Schlagworte:
Antje,
Bestseller,
Stieg Larsson,
Thriller
Sonntag, 26. Februar 2012
H. G. Wells: Menschen, Göttern gleich
Mr.
Barnstaple hat die Nase voll von seinem unbefriedigenden Leben und
beschließt, eine Auszeit zu nehmen. Als er auf der Landstraße dahin
fährt, verreißt sich das Lenkrad seines Wagens, er scheint eine
durchsichtige Mauer zu durchbrechen und auf einmal findet er sich in
einer komplett anderen Welt wieder. Dies ist eine parallele Dimension
der Erde, auf der auch Menschen leben - allerdings sind diese Menschen
in ihrer Entwicklung etwa dreitausend Jahre weiter.
Schlagworte:
Antje,
H. G. Wells,
Science Fiction,
Utopie
Mittwoch, 22. Februar 2012
MandeLem'sche Gebilde
Ungefähr so muss sich Stanislaw Lem die Oberfläche von Solaris ausgemalt haben. Zumindest war das meine erste Assoziation beim anschauen dieser "3D-Mandelbrötchen".
Like in a dream from Jeremie Brunet on Vimeo.
"Sind die aus dem Abgrund hervorgesprudelten Geiser verfestigt oder auch zu dickwandigen, nach allen Richtungen verlaufenden Galerien und Gängen aufgebläht, und haben die "Häute" ein System einander schneidender Ebenen, Überhänge, Zwischendecken geschaffen, dann rechtfertigt die Symmetriade ihren Namen dadurch, daß jeder Ausgestaltung der gewundenen Durchlässe, Züge und Rampen im Bereich des einen Pols die in allen Einzelheiten getreue Anordnung am Gegenpol entspricht. [...] Diese Formation bildet - als Ganzes - die dreidimensionale Entwicklung irgendeiner Gleichung höherer Ordnung.(Quelle: Lem, S.: Solaris, S. 136f, 19. Auflage München: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, Mai 2003)
Bekanntlich kann man in der figürlichen Sprache der höheren Geometrie jede Gleichung ausdrücken und einen Körper aufbauen, der ihre Entsprechung bildet. So betrachtet, ist die Symmetriade eine Verwandte der Lobačevskijschen Kegel und der Riemannschen negativen Krümmungen, aber eine sehr entfernte Verwandte - auf Grund ihrer unvorstellbaren Verschlungenheit. Sie bildet die ein paar Kubikmeilen Raum einnehmende Entwicklung eines ganzen mathematischen Systems, wobei diese Entwicklung vierdimensional ist: denn auch durch die Zeit, durch zeitlich ablaufende Veränderungen sind wesentliche Koeffizienten der Gleichungen ausgedrückt."
Freitag, 17. Februar 2012
Michela Murgia: Camilla im Callcenterland
Dies
ist der Bericht einer jungen Frau, Camilla, die einen Job im Callcenter
der Kirby Coorporation annimmt und dort den typischen
Telefonistinnen-Klischees begegnet. Natürlich sollen die
Mitarbeiterinnen ihren Opfern durch hinterlistige Fragen und
Irreführungen Termine für Probevorführungen aufschwatzen, natürlich ist
der Kirby, den sie verkaufen, eine völlig überteuerte Höllenmaschine und
selbstverständlich verdienen die Telefonistinnen alle einen Hungerlohn.
Für jeden abgemachten Termin erhalten die Mädchen ganze fünf Euro
Prämie und wer am Ende des Monats die meisten Termine abgemacht hat, kriegt eine "geheimnisvolle!" Sonderprämie obendrauf.
“Die Telefonistin, die die meisten Termine ausmacht, bekommt als Prämie eine Schachtel Schmelzkäse und acht Euro fünfzig brutto.” Irgendetwas sagt mir, dass das Wort ‘brutto’ an diesem Ort noch etwas anderes bedeutet als das Gegenteil von ‘netto’. Ich rieche Blut.
Montag, 13. Februar 2012
Stanislaw Lem: Sterntagebücher
Die Presse berichtete, Tichy habe sich jemandes Hilfe bedient, ja er habe nicht einmal existiert und seine Werke soll eine Einrichtung geschaffen haben, ein sogenannter “Lem”. Gewissen extremen Versionen zufolge soll “Lem” sogar ein Mensch sein. Nun weiß aber jeder, der sich auch nur ein wenig mit der Geschichte der Kosmonautik befaßt hat, daß LEM die Abkürzung für die Bezeichnung Lunar Excursion Module ist, das heißt für den forschenden Mondbehälter, der in den USA im Rahmen des “Apollo-Projekts” (der ersten Landung auf dem Mond) gebaut wurde. [...] LEM war zwar mit einem kleinen Hirn (Elektronenhirn) versehen, doch diente dieses Gerät lediglich begrenzten Navigationszwecken und hätte nicht einen einzigen sinnvollen Satz schreiben können. (Vorwort)
Donnerstag, 9. Februar 2012
Antje Rávic Strubel: Sturz der Tage in die Nacht
Eine Liebesgeschichte im Sommer auf einer Ostseeinsel, so harmlos kann die äußere Wirklichkeit sein aber niemand kann für immer den Vorhang verschließen, ewig die Selbstlüge aufrechterhalten, endlos die Vergangenheit verleugnen, irgendwann bricht diese Idylle und stürzt in die Nacht. Das Böse im Menschen ist überall und zu allen Zeiten dasselbe, nur manchmal gibt es Zeiten und Orte an denen man es zu einfach hat, man es ungestraft herauszulassen kann, und wenn die Götter dann auch noch schlechten Humor beweisen kommt es zu Tragödien in Theben wie auf Stora Karlsö. Inzest, DDR, Naturschutz, Stasi, Adoleszenzprobleme 437 Seiten Parforcejagd durch brisante Themen.
Montag, 30. Januar 2012
Giuseppe Culicchia: Bla Bla Bla
Ich habe genug von Familiendramen. Ich habe genug vom Rumgeschreie im Haus. Ich habe genug von hysterischem Geheule, Nervenkrisen, Anfällen. Die heilige Familie. Heiliger Hort der Vergewaltigung. Heiliger Hort des Inzests. Heiliger Hort der Bauchhöhlenschwangerschaft. Heiliger Hort der künstlichen Befruchtung. Heiliger Hort des Preisvorteils. Heiliger Hort des Bauspardarlehens. Heiliger Hort des Satankults. Heiliger Hort des Familienkombis. Heilige Zustimmung des Familienrats. Heilige Erhaltung der Art. Einer Art von Karrieremachern, Diamantensuchern, Arschleckern, der auch ich angehöre, Seriennummer fünfmilliardenachthundertsiebenundneunzigmillionendreihundertzweiundvierzigtausendsechshundertelf oder so um den Dreh.
Sonntag, 29. Januar 2012
Patrick Hofmann: Die letzte Sau
„Ich würde sagen, soviel wie möglich in den Darm. Für den Darm ist die Wurst eine Revolution“
Patrick Hofman, Die Letzte Sau
„Die letzte Sau“, ein Bericht darüber wie überraschend plötzlich die Veränderung frühmorgens am eigenen Küchentisch sitzen kann, ist Patrick Hofmanns erste belletristische Arbeit. Hofmann ist in der DDR aufgewachsen und zur Schule gegangen absolvierte sein Studium aber schon in Gesamtdeutschland, er hat also eine Art Zweistaatenbiographie, so wie die jüngsten Protagonisten seines Romans. Mit diesem Werk über die Wende und die Umwälzungen die sie im Menschlichen hervorrief soll hier außerdem eine kleine Serie über die aktuelle Literatur zur DDR-Vergangenheit bzw. ihren Hinterlassenschaften beginnen.
Patrick Hofman, Die Letzte Sau
„Die letzte Sau“, ein Bericht darüber wie überraschend plötzlich die Veränderung frühmorgens am eigenen Küchentisch sitzen kann, ist Patrick Hofmanns erste belletristische Arbeit. Hofmann ist in der DDR aufgewachsen und zur Schule gegangen absolvierte sein Studium aber schon in Gesamtdeutschland, er hat also eine Art Zweistaatenbiographie, so wie die jüngsten Protagonisten seines Romans. Mit diesem Werk über die Wende und die Umwälzungen die sie im Menschlichen hervorrief soll hier außerdem eine kleine Serie über die aktuelle Literatur zur DDR-Vergangenheit bzw. ihren Hinterlassenschaften beginnen.
Montag, 23. Januar 2012
Arthur C. Clarke: Das Lied der fernen Erde
In den Fünfziger-Sechziger Jahren, als die Neutrino-Teilchen gerade erst entdeckt waren (bzw. in das Atommodell aufgenommen wurden), beobachteten die Astronomen eifrig den Himmel - auf der Jagd nach Neutrinos, die die Sonne ins All geblasen hat. Doch die beobachtete Menge an Neutrinos blieb weit hinter der erwarteten Menge zurück. Für dieses Phänomen gab es nach einigen Überlegungen nur eine mögliche Ursache: Die Sonne hat so gut wie all ihren Wasserstoffvorrat in Helium fusioniert. Sie steht kurz vor dem Verglühen.
Schlagworte:
Antje,
Arthur C. Clarke,
Science Fiction
Sonntag, 15. Januar 2012
Judith Schalansky: Atlas der Abgelegenen Inseln
50 Inseln, 50 der abgelegensten Orte dieser Welt, jede mit einer ganz eigenen Geschichte, poetisch dort wo der Mensch sich zurückhielt, bestürzend, da wo die ganze Erbarmungslosigkeit der Menschen auf diesen kleinen Räumen verdichtet. So entpuppen sich Träume als Alpträume und das Niemandsland wird zur mystischen Geburtsstätte neuer Träume. Der Atlas der abgelegenen Inseln ein Coffee Table Book zum Verreisen mit dem Zeigefinger.
Samstag, 14. Januar 2012
Antonia Baum: Vollkommen leblos bestenfalls tot
Eine glückliche, langanhaltende Liebe zwischen Mann und Frau – gibt es das überhaupt? Kann das funktionieren? Ist es nicht meist so, dass zunächst einer der Partner, später beide, unglücklich werden, sich einander satt haben, voreinander fliehen, sich zu hassen beginnen und schließlich totunglücklich vor den Überresten ihres ehemaligen gemeinsamen Lebens stehen? Und was geschieht dann?
Der Debutroman von Antonia Baum hat sich diese Fragen gestellt. Eine Mögliche Antwort darauf konnte sie auch finden. Es ist vielleicht nicht die angenehmste Antwort.
Der Debutroman von Antonia Baum hat sich diese Fragen gestellt. Eine Mögliche Antwort darauf konnte sie auch finden. Es ist vielleicht nicht die angenehmste Antwort.
Schlagworte:
Anthropologie,
Antje,
Antonia Baum,
Gegenwartsliteratur
Donnerstag, 12. Januar 2012
Birgit Vanderbeke: Das Muschelessen
Und wieder eine Erzählung Birgit Vanderbekes, die obendrein 1990 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde. Ich kann mir nicht helfen, aber ihre Erzählungen lösen bei mir so etwas wie eine Lese-Sucht aus. Obwohl oder gerade weil der Erzählstil so einzigartig ist?!
In diesem Falle geht es um einen Familienvater, der aufgrund seiner unplanmäßigen Nichtanwesenheit von den verbliebenen Familienmitgliedern regelrecht seziert wird.
Schlagworte:
Birgit Vanderbeke,
Doreen,
Gegenwartsliteratur
Mittwoch, 11. Januar 2012
Heinrich Steinfest: Die Haischwimmerin
Die ganze Welt ist so voll Kriminalität, dass eine reine Verbrecherrepublik dagegen ganz normal ja fortschrittlich aussieht.
Heinrich Steinfest wurde in Australien geboren, ist aufgewachsen in Wien und lebt jetzt in Stuttgart. Die Haischwimmerin ist sein 15. Roman und wenn man diversen Literaturempfehlungen glauben darf, dann ist er einer der aktuell besten deutschen Kriminalautoren, gerade weil er keine ganz typischen Kriminalromane schreibt.
Heinrich Steinfest wurde in Australien geboren, ist aufgewachsen in Wien und lebt jetzt in Stuttgart. Die Haischwimmerin ist sein 15. Roman und wenn man diversen Literaturempfehlungen glauben darf, dann ist er einer der aktuell besten deutschen Kriminalautoren, gerade weil er keine ganz typischen Kriminalromane schreibt.
Dienstag, 10. Januar 2012
Daniel Suarez: Daemon
Was waren das noch für Zeiten als sich Menschen zum Zwecke der Verständigung Briefe geschrieben haben. Heute gehen wir schnell zu Facebook und lassen die Welt dran teilhaben, was wir grad mit wem machen. Jeder ist mit jedem vernetzt. Nicht nur auf der privaten Ebene kommunizieren immer mehr Menschen über das WorldWideWeb, auch die Firmen sind auf das Internet angewiesen. Egal ob der aktuellste Börsenwert oder nur eine E-Mail benötigt wird.
Genau mit diesem Phänomen setzt sich Daniel Suarez in seinem Thriller auseinander und erstellt eine mögliche Welt, die kaum erschreckender sein könnte ... und doch so real ist.
Schlagworte:
Apo,
Cyber Punk,
Daniel Suarez,
Thriller
Samstag, 7. Januar 2012
Erich Kästner: Notabene 45
Bei diesem Buch handelt es sich um tagebuchähnliche Aufzeichnungen, die Erich Kästner vom Februar bis Juli 1945 verfasst hat. Im Februar des Jahres hält er sich gerade in Berlin auf, seine Wohnung ist vor kurzem abgebrannt und er besitzt nur noch das, was er am Leibe trägt. Strom und Licht sind die meiste Zeit abgeschaltet, nur wenn die feindlichen Bomber über die Stadt kreisen, wird kurzzeitig Strom ins Netz eingespeist. Die Kriegshandlungen, die sich immer weiter in Richtung Hauptstadt vorwärts schieben, veranlasst die Gauleiter, zu immer verzweifelteren Methoden zu greifen, um die hohen Verluste der deutschen Armee auszugleichen. Die Bevölkerung wird in die Pflicht genommen, ihre privaten Telefonanschlüsse zur Verfügung zu stellen, um notfalls Befehle weiter zu reichen.
Bei der SS herrscht bereits Endzeitstimmung. Das Gerücht kursiert, dass sie angesichts ihres baldigen Untergangs ein letztes Massaker, ein Abschieds-Blutbad in Berlin ausrichten wollen. Kästners Name steht auch auf der schwarzen Liste, aber er darf Berlin nicht verlassen, er gilt schließlich als verbotener Schriftsteller. Er sitzt fest wie die „Fliege im Leimbeutel“.
Bei der SS herrscht bereits Endzeitstimmung. Das Gerücht kursiert, dass sie angesichts ihres baldigen Untergangs ein letztes Massaker, ein Abschieds-Blutbad in Berlin ausrichten wollen. Kästners Name steht auch auf der schwarzen Liste, aber er darf Berlin nicht verlassen, er gilt schließlich als verbotener Schriftsteller. Er sitzt fest wie die „Fliege im Leimbeutel“.
Schlagworte:
Antje,
Erich Kästner,
Non-Fiktional,
Weltkrieg
Donnerstag, 5. Januar 2012
Günter Wallraff: Ich, der andere
Günter Wallraff sollte wohl allein durch seine Figur „Ali“ als türkischer Leiharbeiter bekannt geworden sein. Dieses Buch ist eine Zusammenfassung seiner Reportagen aus 40 Jahren seines journalistischen und schriftstellerischen Schaffens.
Peter Ustinov: Der alte Mann und Mr. Smith
Was passiert, wenn sich Gott und Teufel auf Erden treffen, um zu sehen, wie es um den Glauben an sie steht? Nunja, es verspricht eine amüsante Unternehmung zu werden.
Wen jetzt die Angst überkommt, dass an dieser Stelle eine langweilige Religionsgeschichte über eine Nomadenfamilie mit Kindlein und weihrauchschwenkenden Königen folgt, den kann ich beruhigen. Ich bin Atheist ;o)
Wen jetzt die Angst überkommt, dass an dieser Stelle eine langweilige Religionsgeschichte über eine Nomadenfamilie mit Kindlein und weihrauchschwenkenden Königen folgt, den kann ich beruhigen. Ich bin Atheist ;o)
Schlagworte:
Doreen,
Gegenwartsliteratur,
Peter Ustinov,
Satire
Neal Stephenson: Snow Crash
Nicht mehr alles, was der amerikanische Bürger irgendwann in der Zukunft erlebt, ist noch real. Eine zweite, virtuelle Welt wurde von Hundertschaften von Programmierern geschaffen, das Metaversum. Hier läuft jeder Besucher mit einem Avatar herum, den er sich selbst aussuchen kann und hier gibt es genauso wie im übrigen Computeruniversum Viren. Der Virus (oder die Droge) namens Snow Crash stellt eine besondere Gefahr dar, denn sie hat nicht nur Auswirkung auf die Gesundheit des Rechensystems.
Abonnieren
Posts (Atom)