Freitag, 30. Dezember 2011

Philip Roth: Täuschung



Es ist ein Spiel mit doppeltem Boden unter einem doppeltem Boden, ein Spiel um Autobiographisches, ein Spiel um schriftstellerische Freiheit, ein Verwirrspiel. Was darf man einem Schriftsteller glauben und was darf er schreiben? Er darf Geschichten erfinden aber darf er auch die Wahrheit erzählen und was ist wenn er die Lüge in die Wahrheit verpackt oder die Wahrheit in die Lüge? Wird das dann ein großer Spaß oder eine kräftige Ohrfeige?




Mittwoch, 21. Dezember 2011

Aldous Huxley: Affe und Wesen

Nur in Erkenntnis des eigenen Wesens
ließ je ein Mensch davon ab,
ein Ausbund von Affen zu sein.

Auf der Straße finden zwei junge Männer ein Drehbuch, das von einem schrulligen, verschrobenen Herren verfasst worden ist. Der Herr schien nicht gerade ein kritikloser Freund der menschlichen Spezies zu sein. Das Drehbuch heißt „Affe und Wesen“ und erzählt von der Menschheit, die sich gedankenlos dem Fortschritt hingegeben hat. In blindem Forscherdrang werden so zerstörerische Möglichkeiten der Massenvernichtung entwickelt und aufgrund internationaler Reibereien kommen diese Waffen irgendwann auch zum Einsatz. Das Ergebnis gleicht einer radioaktiv verseuchten Mondlandschaft. Doch noch immer leben vereinzelt Menschengruppen in dem verwüsteten Land. Wie sie sich gesellschaftlich organisiert haben, das erfährt man in dem Drehbuch.

Dienstag, 20. Dezember 2011

Nii Parkes: Die Spur des Bienenfressers

In dem kleinen Dorf Sonokrom in Ghana findet eine junge Frau in der Hütte des Dorfältesten ein unidentifizierbares fleischiges Ding. Sofort kommen Polizisten aus der nahe gelegenen Stadt herbei, um den Fund zu untersuchen. Es ist ein Rätsel: Keiner weiß, was dieser Fleischballen einmal gewesen sein soll.
In ihrer Ratlosigkeit kontaktiert die Polizei den jungen Mediziner Kayo. Er soll dieses Ding untersuchen, feststellen, was es ist und wer es getötet hat. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf die Grenzen westlicher Bürokratie und wissenschaftlicher Methodik.

Montag, 19. Dezember 2011

Michael Weins: Lazyboy



„Ich lebe ein gefährliches Leben. Jetzt bin ich hier. Im nächsten Moment kann ich ganz woanders sein. Ein Schritt nur. Das hat mit den Türen zu tun.“
Klappentext Michael Weins: Lazyboy

Ein Roman über die Ohnmacht seine Ziele zu bestimmen. Eine Geschichte über einen der doch nur in Ruhe gelassen werden will und nun auf dem Weg zur Morgentoilette im Möbelhaus landet.





Montag, 12. Dezember 2011

Birgit Vanderbeke: Geld oder Leben

Die Erzählung erfolgt im biografischem Stil. Ihre Sprache ist erstaunlich einfach und gleicht in ihrer Einfachheit fast der eines Kindes; wenn da nicht die verschachtelten Sätze wären! Der einfache Erzählstil beeinträchtigt in keiner Weise die glasklare Analyse des Umfeldes. Es wird der Versuch der Menschen, Glück ausschließlich durch Geld erlangen zu können ebenso thematisiert, wie die Täuschung der Menschen durch die Industrie, und wie dumm es doch eigentlich ist, an etwas zu glauben, nur weil alle daran glauben.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Sergej Lukianenko: Spektrum

Über vierhundert belebte Planeten des Universums sind über Portale miteinander verbunden, die Großen Tore. Durch sie kann man in Sekundenbruchteilen zwischen den Planeten reisen. Bewacht werden diese Tore von einer geheimnisvollen, schweigsamen Rasse, den Schließern. Wer die Tore passieren will, muss den Schließern eine neue und interessante Geschichte erzählen.
Martin ist Privatdetektiv, ein routinierter Portalreisender. Er erhält von einem wohlhabenden Industriellen einen einfachen Auftrag: Seine siebzehnjährige Tochter Irina ist vor drei Tagen verschwunden und hat nach Aussagen ihrer Freundinnen das Große Portal benutzt. Martin soll herausfinden, wohin das Mädchen gereist ist und es zur Heimkehr motivieren.

Die Aufgabe scheint zu einfach. Irgendetwas stimmt damit nicht. Martins finstere Vorahnung bewahrheitet sich, als er das Mädchen auf dem Planeten Bibliothek auffindet und wenige Minuten später tot in den Armen hält.

Frank Schätzing: Tod und Teufel




Der Teufel geht um im mittelalterlichen Köln. Zuerst konspirieren reiche Kaufleute, dann stößt jemand den Dombaumeister vom Gerüst anschließend sterben scheinbar wahllos Menschen durch eine unbekannte Waffe. Nur ein Mann kennt die Wahrheit.



Tatort im Mittelalter kann das gut gehen? 

 

Sonntag, 4. Dezember 2011

David Benioff: Stadt der Diebe

Leningrad, 1942: die deutsche Wehrmacht belagert die russische Großstadt, das tägliche Leben kommt fast zum erliegen. Der 17-jährige Lew plündert die Leiche eines deutschen Soldaten. Darauf steht die Todesstrafe. Er wird von Polizisten entdeckt und ins Gefängnis gesteckt. Dort trifft er auf den etwas älteren Kolja. Die beiden lassen sich notgedrungen auf einen Deal ein: sie werden freigelassen, wenn sie innerhalb von 6 Tagen ein Dutzend Eier besorgen, die der Geheimdienstchef für die Geburtstagstorte seiner Tochter benötigt. Zur damaligen Zeit eine schier unlösbare Aufgabe. Kolja und Lew, das ungleiche Duo, macht sich also auf die Suche in einer geschlossenen Stadt, in der Leute gegen den Hunger, die eigene Armee, die Deutschen und noch gegen so manch andere Dinge kämpfen. Zum Glück hat Kolja viele Ideen, wo man Eier finden könnte. Bei der Umsetzung der Ideen müssen aber beide großes Geschick beweisen.

Samstag, 3. Dezember 2011

Thomas Mann: Buddenbrooks


Die Buddenbrooks sind eine bekannte und reiche Lübecker Handelsfamilie in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Großfamilie lebt auf großem Fuß, das Geschäft floriert und der Großvater Johann lädt als Familienoberhaupt zu Festen ins geräumige Haus ein. Die Familie verkehrt nur in den vornehmsten Kreisen und ist auf ihre gute Außendarstellung stolz. Das Zepter wird zur rechten Zeit an den Vater übergeben, ebenfalls Johann. Dieser hat drei Kinder, deren Leben dann auch das Zentrum des Romans ist: Thomas, der Musterknabe, Tony, die hübsche, aber unglückliche Schwester und Christian, der lustige Mann, der ungern arbeitet. Alle gehen ihren vorbestimmten Weg, müssen mit Schicksalskräften klar kommen und müssen feststellen, dass der Weg zum Gipfel hart und langsam ist, der Abstieg vom Gipfel aber mitunter sehr schnell gehen kann.

Karl-Theodor zu Guttenberg: Vorerst gescheitert


Vorerst gescheitert – Karl-Theodor zu Guttenberg (oder wer auch immer)

Das blaue Sofa – eine Fernsehkritik


Nach meiner Vorstellung (und Lobhudelei) auf Druckfrisch will ich das ZDF und ihr noch recht neues Literaturformat „Das blaue Sofa“ nicht unerwähnt entkommen lassen. Auch das Format umfasst 30min Sendezeit, läuft einmal im Monat, man scheint aber eine Woche Abstand zu Druckfrisch zu halten, und sendet Freitags um 23:00Uhr herum. Moderiert wird die Sendung vom Schriftsteller und Journalisten Wolfgang Herles der aktuell die Allzweckwaffe Kultur und Literatur beim ZDF zu sein scheint. Dem ein oder anderen könnte er bereist aus Aspekte bekannt sein außerdem durfte er sich an Literaturformaten für 3sat und Phönix (also quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit) austoben. Damit ist es nun vorbei denn traditionell ist es das ZDF das den Ton in Sachen Literaturkritik („Das Literarisches Quartett“ mit Marcel Reich-Ranicki, „Lesen!“ mit Elke Heidenreich) angibt und der Sendeplatz am Freitagabend dürfte im Gegensatz zum Sonntagnachtprogramm von Druckfrisch auch nicht ganz ohne Quotendruck sein.

Freitag, 2. Dezember 2011

Doreen stellt sich vor

Hallo, ich bin Doreen und freue mich, diesen Blog mitgestalten zu dürfen.

Ich bin Leseratte, seit ich des Lesens mächtig bin. Waren es in meiner Jugendzeit vorwiegend Fantasy-Romane à la Wolfgang Hohlbein und Krimis von Sidney Sheldon, in die ich einfach abtauchen konnte, so sind es heute vielmehr Bücher, die mich berühren, die mich zwingen mein eigenes Handeln und Denken zu hinterfragen, kurzum Bücher die mich neugierig machen.

Der Hang zu Fantasy-Romanen ist jedoch noch nicht erloschen; Walter Moers und Terry Pratchett werden mit Sicherheit Erwähnung finden.

Hin und wieder wird auch die optische Erscheinung eines Buches von mir beschrieben (ich bin Schriftsetzer von Beruf und bitte dies zu verzeihen ;-)). Aber es gibt eben Buch-Illustrationen, die einfach zu genial sind, als das man sie unbeachtet ließe.

So wünsche ich allen Lesern viel Spaß und hoffe auf regen Meinungsaustausch.

Stanislaw Lem: Also sprach Golem

Um im Krieg kluge Taktiken und Manöver berechnen zu lassen, entwickeln die Menschen des frühen 21. Jahrhunderts immer intelligentere Rechenmaschinen. Die Computer können sich selbst programmieren und durch Erfahrungen lernen. Ein Forschungsprojekt der USA entwickelt eine Serie von stetig verbesserten Robotik-Genies, die GOLEMs. Bald ist die jüngste Computergeneration klug genug, um für taktische Entscheidungen im Krieg eingesetzt zu werden, aber der GOLEM hat kein Interesse am Krieg.
Er ist zu intelligent für solch profane Tätigeiten. Damit er wenigstens auf andere Weise für die Bevölkerung nützlich wird, hält er nun an der Universität Vorträge über das Leben, den Menschen und die Vernunft.

Mittwoch, 30. November 2011

Erich Kästner: Die verschwundene Miniatur

Oskar Külz, ein braver alter Fleischermeister aus Berlin hat seine eintönige Arbeit über. Spontan beschließt er, allein fortzufahren und zwar nach Kopenhagen. Die dortigen Zeitungen vermelden, dass jüngst bedeutende Kunstwerke direkt nach der Versteigerung gestohlen worden sind. Zufällig begegnet Külz einem jungen Fräulein, das im Auftrag ihres Chefs ebenfalls ein solches Kunstwerk ersteigert hat und nun heil zurück nach Berlin transportieren muss. Sie hat Angst, von Banditen ausgeraubt zu werden und bittet den treuherzigen Fleischermeister um Hilfe.
Damit startet auch schon eine fidele Schnitzeljagd durchs Land. Denn natürlich sind die Ängste des Fräulein Trübner nicht ganz unberechtigt und wie immer ist nicht immer alles so, wie es scheint.

Montag, 28. November 2011

James Ellroy: Die Schwarze Dahlie


Ein Thriller der gleichzeitig ein historischer Roman sein will? Ein Roman über Liebe und Wahnsinn? Ein Polizeikrimi und eine Gesellschaftssatire? Hollywood und Tijuana? Geht das wirklich alles zusammen in ein Buch? Na ja doch, irgendwie schon, aber da muss der Autor schon der größte Kriminalautor aller Zeiten sein oder zumindest der mit dem größten Selbstbewusstsein! 

Freitag, 25. November 2011

Philip K. Dick: Der unmögliche Planet

Hier ist ein Autor, der die Mittel des Genres bis zum philosophischen Äußersten treibt. Bin ich ein Mensch oder bin ich nur so programmiert, daß ich glaube, ein Mensch zu sein? Wie sicher kann ich mir meiner eigenen Gedanken und Emotionen sein? Wer manipuliert mich und zu welchem Zweck? Wieviel von dem, was wir "Realität" nennen, existiert dort draußen wirklich? (Sascha Mamczak im Vorwort)

Mittwoch, 23. November 2011

Zu Gedenken Lems

Sehr liebenswürdig als kleines Spiel gestaltet (Stani der alte Griesgram hätte es bestimmt kritisiert, ich finds trotzdem schön).

Montag, 21. November 2011

Jan Reiser: Sticks & Fingers

München, Studentenwohnheim. In einer verwüsteten Bude gibt sich der Irgendwas-mit-Kreativsein-Student mit Spitznamen Fingers seinem eigentlichen Traum hin: Rockstar werden.
Für einen chronisch ausgebrannten Studenten hat er sich nicht gerade den einfachsten Traum ausgesucht. Erschwerend kommt bei Fingers dazu, dass die Band, die ihm den Weg zu Geld, Ruhm und Rock´n´Roll ebnen soll, bisher nur aus ihm allein besteht.
Das ändert sich immerhin, als er Bekanntschaft mit dem tollpatschigen Sticks macht, der im Wohnheim als Hausmeister jobbt. Um reich, berühmt und sexy zu werden, fehlt ihnen nun nicht mehr viel: Ein Probenraum, ein Bassist, ein Manager, anständige Ausrüstung, Geld, jede Menge Gigs... Nichts leichter als das!

Mittwoch, 16. November 2011

William Golding: Herr der Fliegen

Eine Gruppe englischer Schuljungen landet beim Absturz ihres Flugzeugs auf einer Koralleninsel. Keiner der Erwachsenen überlebt den Absturz. Die Kinder sind nun auf sich allein gestellt.
Vorbildlich beginnen sie, sich zunächst zu sammeln und zu organisieren. Sie wählen demokratisch einen Anführer und legen einfache Regeln des Zusammenlebens fest. Als erstes muss dafür gesorgt werden, dass die Insel möglichst schnell von Schiffen entdeckt wird, damit sie gerettet werden können. Zu diesem Zweck entzünden sie ein Feuer auf der Spitze des Berges. Anschließend werden Hütten gebaut und regelmäßig halten die Jungen Versammlungen ab.
Ein friedliches und geregeltes Zusammenleben stellt sich ein. Sie halten bescheiden aber stolz auf ihrer Insel aus, bis jemand sie findet und rettet. Ende.

So schön stellen sich die Jungen anfangs ihr Inselabenteuer vor. Doch die Wildnis lässt sich nicht so einfach bezwingen. Und die Rede ist nicht von der Wildnis der Insel-Flora.

Dienstag, 15. November 2011

David Foster Wallace, eine absolut nicht authorisierte Biographie


David Foster Wallace der sich am 18.09.2008 das Leben nahm war wohl das was man gemeinhin ein Genie nennt. In seiner Jugend war er ein begabter Tennisspieler der es bis auf Platz 17 der amerikanischen Rangliste schaffte, zudem beendete er zum Teil mit besonderen Auszeichnungen seine Studien in Logik, Mathematik, Philosophie, Literatur und kreativem Schreiben und lehrte dann kreatives Schreiben und englische Literatur in Kalifornien.


Montag, 14. November 2011

David Foster Wallace: Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich


Was passiert wenn man einen genialen Schriftsteller, der bei offenem Wasser zuerst an Haie und Tod denkt und mit überbordender Beobachtungsgabe und Agoraphobie ausgestattest ist den Auftrag erteilt einen Urlaubsbericht über eine Luxuskreuzfahrt mit dem Versprechen „Sie werden Spaß haben!“ zu schreiben? Nun, es entsteht pure Satire auf Luxus und Unterhaltung, gemischt mit der Erkenntnis dass man sehr allein sein kann gerade in Gesellschaft von vielen Menschen.   


Sonntag, 13. November 2011

Minette Walters: Der Schatten des Chamäleons

In London ist es zu zwei Morden gekommen, die höchstwahrscheinlich in Zusammenhang miteinander stehen. Die Opfer sind beide männlich, mittleren Alters, führen eine Ehe, haben aber gleichsam hin und wieder homosexuelle Affären. Die Opfer wurden zu Tode geprügelt. Bei ihrem Auffinden befanden sie sich in einer gebückten Haltung mit entblößtem Gesäß. Die Polizei beginnt die Ermittlungen in der Schwulenszene.

Samstag, 12. November 2011

Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe


Jede Generation muss sich immer wieder strecken um an die Früchte ganz oben zu kommen und den erworbenen Vorteil dann an die nächste Generation weitergeben. Was ist aber wenn eine Generation ausfällt, wenn sich herausstellt das sie sich in die falsche Richtung gestreckt haben?






Freitag, 11. November 2011

Sergej Snegow: Menschen wie Götter

Bei dem Werk "Menschen wie Götter" handelt es sich um eine Trilogie, wobei die ersten beiden Bücher eine zusammenhängende Handlung erzählen und das dritte Buch zwanzig Jahre später spielt.

Montag, 7. November 2011

Erich Kästner: ...was nicht in euren Lesebüchern steht

Hierbei handelt es sich um eine Sammlung von 66 Gedichten und Kurzgeschichten, die zwischen 1928 und 1957 entstanden sind. Thematisch widmet sich Kästner dabei unterschiedlichen Schwerpunkten, die er allesamt ohne Gnade entblößt.

Sonntag, 6. November 2011

Philip Roth: Die Demütigung


  „Kaum je hat Philip Roth die hämische Macht des Fatums so  profund und literarisch meisterhaft vorgeführt wie in Die Demütigung, einem Roman, der das Leben als grimmige Komödie entlarvt“
Zitat: Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung

Steht so zumindest auf dem Einband wird also wohl stimmen. Oder?


Samstag, 5. November 2011

T. C. Boyle: Das Wilde Kind

Bei diesem Buch handelt es sich um eine wahre Begebenheit, die von Boyle (natürlich fiktional angereichert) nacherzählt wird.

Im Wald in der Nähe von Lacaune im Jahre 1797 streifen Jäger durch den Wald und erspähen einen kleinen Menschen, der Eicheln knackt und auf allen Vieren läuft. Sie halten die Erscheinung zunächst für Einbildung. Kurze Zeit darauf findet ein Bauer den wilden Jungen (er ist nicht älter als acht) in seinem Acker, wo er rohe Kartoffeln ausbuddelt und auf der Stelle hinunter würgt. Nachdem allerlei Spekulationen über das seltsame wilde Kind die Menschen in Aufruhr bringen, gehen die Männer des Dorfes  schließlich los, um den Jungen zu fangen.
Das Verhalten und der Zustand des Kindes weckt auf der Stelle das Interesse der Wissenschaft. Das "enfant sauvage" wird nach Paris gebracht, wo der junge, aufstrebende Doktor Itard sich seiner annimmt. Er will aus dem Wilden (der keinerlei Bezug zum Menschen und menschlichen Verhaltensweisen zu kennen scheint) einen gesellschaftsfähigen Menschen machen, ihm Sprechen und den gepflegten Umgang beibringen.

Hallo, da bin ich!

Antje hat mich gefragt, ob ich Lust habe, bei ihrem Blog-Projekt mitzumachen. Klar habe ich Lust. Achso, ich bin übrigens Clemens.
Ich lese gerne, finde aber nicht immer Zeit dafür (im Urlaub und auf Reisen komme ich dazu, auch mal mehr als 5 Seiten am Stück zu lesen).

Donnerstag, 3. November 2011

Druckfrisch

Ich habe vor kurzem gelesen, dass ein ironischer Kommentar in einem Blog zu 33% vom nächsten Kommentator mit einer Beleidigung beantwortet wird. Das heißt wohl, dass man mit ironischer Überzeichnung in einem Blog vorsichtig sein soll aber irgendwie wäre das doch auch langweilig.
Jeden Monat kommentiert Denis Scheck die aktuelle Bestsellerliste Belletristik in aller Kürze, voller Überzeichnung, voller Sprachkraft kurzum: Einfach genial. Zwangsläufig fällt dabei auch einmal ein Buch in die Tonne, das man selbst im Schrank hat aber sofern man das nicht persönlich nimmt und sich schon immer einmal gefragt hat, wie gut Schriftsteller im Beschriften von Notausgängen sind, dann sollte man sich das auf keinen Fall entgehen lassen.

John Irving: Das Hotel New Hampshire

Die Handlung dieser sehr bekannten Erzählung Irvings klingt wie ein fantasievolles Märchen: Man erlebt die Familie Berry, die sich ein ehemaliges Schulgebäude gekauft hat, um daraus ein Hotel zu machen. Die amateurhaften Umbauten und Basteleien machen aus diesem Haus zwar kein nobles Hotel aber dafür einen Ort mit unglaublichem Charme und reicher Persönlichkeit. Sie beherbergen Huren (von denen eine mit ihren gespielten Orgasmen manchmal das Viertel zum Erzittern bringt), radikale Weltverbesserer mit Faible für Schlagsahne und bornierte Amerikaner. Durch das Buch begleitet den Leser der verträumte Vater Win Berry, der sich am liebsten goldene Zeiten für die Zukunft ausmalt, der ewig furzende Labrador namens Kummer, der schlaue Bär Susie und die unvergleichliche Herzlichkeit einer vom Schicksal gebeutelten Familie.

Mittwoch, 2. November 2011

Richard Stark: Verbrechen ist Vertrauenssache

Richard Stark ist eines der vielen Pseudonyme des amerikanischen Schriftstellers Donald E. Westlake der ca. 100 Romane vorwiegend Krimis veröffentlicht hat. Die bekannteste Reihe zu der auch „Verbrechen ist Vertrauenssache“ gehört, ist mit insgesamt 24 Romanen, die Geschichte des Berufsverbrechers Parker. Nebenbei schrieb Westlake einige Drehbücher zum Beispiel auf Basis des ersten „Parker Romans“ zum 1967 erschienen „Point Blank – Keiner darf überleben“ mit Lee Marvin bzw. zu dessen Remake „Payback“ von 1999 mit Mel Gibson in der Hauptrolle. Donald E. Westlake verstarb 2008.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Peter Stamm: Sieben Jahre

Diese ungewöhnliche Erzählung zeigt eindrucksvoll, dass Peter Stamms Romane nicht in erster Linie durch ihre Handlungen lesenwert werden sondern durch seine Charaktere.
In diesem Fall handelt es sich um zwei Lebensentwürfe, die nicht nur aufeinander prallen sondern sich umschlingen und miteinander verbinden.

Samstag, 29. Oktober 2011

Arkadi&Boris Strugatzki Buch 1 (die Maxim Kammerer Trilogie)

Tja wenn Stanislaw Lem der Urvater der osteuropäischen Science Fiction des 20. Jahrhundert ist, dann sind die Strugatzki Brüder wohl die Pop Stars des Genres. Im westeuropäischen Ausland sind ihre Werke weniger bekannt aber mit einer Auflage von ca.: 50 Millionen Exemplaren allein in Russland gehören Sie dort zur Pop-Kultur. Damit haben sie zweifellos auch maßgeblich die momentan bekannteren russischen Science Fiction Schriftsteller wie Dimitri Glukhovsky (der auch das Vorwort des ersten Buches verfasst hat) und Sergej Lukianenko beeinflusst.

Noch eine Vorstellung

Ein Herzlich Willkommen allen Interessierten auch von mir.
Ich heiße Steffen und will Antje hier mit dem ein oder anderen eigenen Beitrag unterstützen. Der Einfachheit halber bleibe ich einfach bei der Form Ihrer Vorstellung. Also:

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Stanislaw Lem: Fiasko

Der allseits bekannte Urvater der "sowjetischen" Science Fiction beschreibt in diesem Buch den vollständig scheiternden Versuch einer Kontaktaufnahme zu einer außerirdischen Zivilisation. Die Menschen der Zukunft haben mehrere belebte Planeten entdeckt, darunter auch die Quinta im Sternbild Harpyie. Eine bemannte Raumfähre soll diesen Planeten aufsuchen und mit den dort lebenden Bewohnern Kontakt aufnehmen. Ausgerüstet ist das Raumschiff mit einem leistungsstarken Bordcomputer mit dem bezeichnenden Namen GOD.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Start für die Stummen Erzähler

Herzlich Willkommen an alle Besucher auf diesem kleinen (noch im Aufbau befindlichen) Literatur-Blog :-)

Was gibt es hier?
In einem Wort: Bücherrezensionen. Ich lese mancherlei und bei dem einen oder anderen Buch hat man das Gefühl, ein sehr schönes Stück Literatur in den Händen zu halten, das man unbedingt mit jemandem teilen möchte. Diesen Blog habe ich als Ort gewählt, um meine eigenen Leseerlebnisse zu teilen.